Im Juni 2012 hatte der damalige FC Bremerhaven um seinen Präsidenten Bernd Günther die Fußball-Abteilung aufgelöst, weil es keinen „Unterbau“ mehr im Verein gab. Mit einer Ausnahmegenehmigung des Bremer Fußball-Verbandes (BFV) war es möglich, als Spielgemeinschaft mit dem SC Sparta unter dem Namen FC Sparta Bremerhaven weiter in der Bremen-Liga zu kicken. Diese „Schonzeit“ ist nun vorbei. Der BFV machte deutlich, dass die Spielgemeinschaft nur eine Übergangsmöglichkeit gewesen sei und bereits zur Saison 2013/2014 wieder hätte aufgelöst sein sollen. Weiter machte der BFV klar, dass unter dem Namen FC Sparta Bremerhaven in Zukunft keine Mannschaft höher als auf Kreisebene spielen dürfe, da Spielgemeinschaften im Herrenbereich nicht gestattet sind. Der FC Bremerhaven hätte nach der „Übergangslösung“ durch den BFV im SC Sparta aufgehen müssen oder umgekehrt. Das wollten aber die meisten der 520 Mitglieder des SC Sparta nicht. Für Spartas Vorsitzenden Söhlke wäre die einfachste Lösung gewesen, wenn der FCB mit seinen 22 Mitgliedern beim SC eingetreten wäre und der FC Bremerhaven aus dem Vereinsregister gelöscht worden wäre.
Da mittlerweile beide Clubvorstände nicht mehr gut aufeinander zu sprechen sind, dürfte die Zukunft des FC Sparta Bremerhaven düster aussehen. Nach gegenseitigen Vorwürfen in den letzten Tagen haben sich die Fronten verhärtet. Der 74-jährige Präsident und Mäzen des FC Bremerhaven steht unter Druck. Um die sportliche Voraussetzung für die höchste Bremer Amateurklasse (Bremenliga) zu erfüllen, muss der Verein mindestens noch eine weitere Herrenmannschaft sowie eine A- oder B-Jugendmannschaft als Unterbau vorweisen. Da der FCB nur die Bremen-Liga-Mannschaft hat, sieht es mit der Lizenz für die Zukunft mau aus. Ein neuer Partner muss her. Deshalb sucht Günther, für den nur der Leistungsfußball zählt, einen neuen Verein als Partner. Aber die Zeit scheint dem Präsidenten, der weiter den Bremerhavener Fußball als Mäzen unterstützen will, davon zu laufen.
Ein Gespräch mit dem Stadtkonkurrenten OSC Bremerhaven hat mittlerweile stattgefunden. Dies sei laut Günther aber nur ein „Informationsaustausch“ gewesen. Er werde aber auch noch Kontakt zu anderen Vereinen aufnehmen. Doch so groß sei die Auswahl nicht, die zum FCB passen und über einen Unterbau mit Herren- und Jugendmannschaften verfügen.
Kriesen und Opalka hoffen, dass es irgendwie weitergeht. Da der Traum von der Meisterschaft in dieser Saison ausgeträumt sein dürfte – zwölf Punkte Rückstand auf Tabellenführer und Meister Bremer SV – fiebert das Trainerduo dem Lotto-Pokal-Viertelfinal-spiel am 28. Februar oder 1. März gegen die SG Aumund/Vegesack entgegen. „Klar, wir haben in Habenhausen und gegen Vatan Sport sechs Punkte leichtfertig liegengelassen. Aber unter dem Strich haben wir mit dem dritten Platz eine gute Hinrunde gespielt“, sagt Opalka, der hofft, dass Dennis Schäfer und Janis Krejcberg nach ihren Verletzungen endlich wieder mitwirken können. Die Mannschaft habe die Abgänge verkraftet und sei vor allem nach dem Gewinn des Stadthallenturniers in Bremerhaven noch enger zusammengerückt, so Opalka, der sich mit Kriesen und Betreuer Gerald Rzepka trotz der Querelen um den Verein weiter voll aufs Sportliche konzentrieren will. Goalghetter Mehmet-Ali Fidan, der den Seestädtern noch die Treue hält, soll mit seinen Toren für die Glücksmomente sorgen. Bleibt nur die Frage - wie lange noch an der Pestalozzistraße? Mit 24 Toren führt Fidan die Torjägerliste vor Rafael Brand vom OSC Bremerhaven mit 23 Treffern an.