2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Die beiden Kaarster Schlussleute Dominik Schmitz (links) und Mehmet Bozkir (rechts) spielten bereits sechs Mal zu Null.
Die beiden Kaarster Schlussleute Dominik Schmitz (links) und Mehmet Bozkir (rechts) spielten bereits sechs Mal zu Null.

Kaarst und seine Torhüter

Die SG setzt sich nach dem Sieg im Topspiel zumindest bis zum späten Sonntagnachmittag an die Tabellenspitze.

Dirk Schneider hat ein Torwart-Problem. Nicht etwa, weil dem Trainer des Bezirksligisten SG Kaarst die Schlussmänner ausgehen oder diese zu schlecht wären. Nein, er hat nicht nur zwei gute, er muss streng genommen beide spielen lassen. Das offenbarte nicht erst der 1:0-Sieg am Freitagabend im Topspiel gegen den TuS Grevenbroich.

Diesmal stand erneut Dominik Schmitz im Tor – zum vierten Mal in dieser Saison vertrat er den noch immer nicht komplett genesenen Mehmet Bozkir. Und zum vierten Mal blieb der 23-Jährige ohne Gegentreffer. Die Tatsache an sich und die starken Leistungen gegen Spitzenteams wie Holt, Jüchen und eben auch den TuS zwingen Schneider im Grunde, den Keeper weiter aufzustellen. Dagegen spricht der Umstand, dass Konkurrent Bozkir seit Jahren der erste Mann im Kaarster Tor ist und sich in den zehn übrigen Partien dadurch auszeichnete, dass er neben zahlreichen Paraden der Extraklasse gleich vier Mal seine Vorderleute in der Schlussphase mit Reflexen vor punkteraubenden Gegentreffern bewahrte, einmal hielt er sogar einen Elfmeter.

In Kürze wird Bozkir wieder fit sein, und dann muss Schneider eine heftige Entscheidung treffen. "Im Grunde gibt es ja Schlimmeres, als zwei starke Torhüter zu haben. Aber die beiden machen es mir wirklich nicht leicht", sagte der oberste Übungsleiter des Tabellenführers. "Es passt ins Bild, dass sich beide so einwandfrei und loyal zur Mannschaft verhalten und alles für den Erfolg tun. Dominik hat ob seiner Ersatzrolle nicht einmal gemurrt, sondern Mehmet zu Topleistungen getrieben. Mehmet hat nach seiner Verletzung offen gesagt, dass er noch nicht bei 100 Prozent ist. Ich glaube, die beiden haben nicht nur überdurchschnittliche Fähigkeiten für die Bezirksliga, sie zeichnen sich auch durch überdurchschnittliche Charakterstärke aus."

Weiher erzielt Siegtor

Der 1:0-Sieg, der vierte mit diesem Resultat in der laufenden Saison und das sechste Zu-Null-Spiel, gegen die Schlossstädter erzählte aber noch eine weitere Geschichte der Kaarster Geschlossenheit. Denn das Tor des Abends erzielte Aljoscha Weiher. "Sozusagen mein Mann für alle Fälle", erklärte Schneider. Weiher spielt im vierten Jahr in Kaarst und das meist als Ersatzmann. Der 26-Jährige absolvierte gestern zum vierten Mal in dieser saison eine Partie über 90 Minuten. "Joschi ist immer beim Training, er ist immer da, wenn die Mannschaft ihn braucht. Für ihn freut es mich ganz besonders, dass er dann in so einem wichtigen Spiel gegen so einen Gegner das entscheidende Tor erzielt."

Das tat der Außenverteidiger nach knapp einer Stunde und belohnte damit die leicht besseren Gastgeber für Ihre Mühen. Weiher zog aus 18 Metern unhaltbar ab, der Ball landete genau im Eck. Einen verdienten Sieg sah nicht nur Schneider, sondern auch die Gäste, die sich an der Kaarster Stadtparkhalle als der erwartet schwere Brocken erwiesen. Nur die Rote Karte gegen Alexander Hermel in der 88. Minute wegen Nachtretens trübte den tollen Fußballabend ein wenig.

Während die Platzherren schleppend begannen und erst nach 30 Minuten, analog zum Jüchen-Spiel, zu ihrem Rhythmus fanden, verbuchten die Schlossstädter nur in dieser Phase Vorteile und einen Lattenschuss. Die Gebälk-Wertung glich Marc Robin Phillip nach der Pause mit einem Lattenkracher aus. Dies war allerdings nur eine von mehreren guten SG-Möglichkeiten. Nach der Führung brachten die Kaarster den Sieg schließlich relativ locker ins Ziel, ließen einmal mehr durch die ausgprägte Defensivstärke wenig zu.

SG Kaarst - TuS Grevenbroich 1:0

Schiedsrichter: Keine Angaben - Zuschauer: 250
Tore: 1:0 Aljoscha Weiher (57.)
Platzverweise: Rot gegen Alexander Hermel (88./TuS Grevenbroich/Nachtreten)

Aufrufe: 08.11.2014, 19:44 Uhr
chkAutor