2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines

Kaarst IV holt in Unterzahl einen Punkt beim Spitzenreiter

Wutzlers Gelb-Rote Karte in einer Aktion +++ Dritter Elfmeter verschossen

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Die vierte Mannschaft der SG Kaarst hat Spitzenreiter SG Frimmersdorf im Topspiel der Kreisliga C, Gruppe 2, ein Remis abgetrotzt. Nach einer torlosen ersten Halbzeit brachte Boris Nöthen die Mannschaft des Trainerduos Dominik Patzel/Markus Balzer in Unterzahl in Führung, die Gäste konnten aber noch ausgleichen. Die SG war zwar die bessere Mannschaft, aber das Remis ist kein Beinbruch.

Die größte Überraschung hatten Patzel und Balzer bereits vor Beginn der 90 Minuten parat. Das Trainerduo entschied sich ob der Konterstärke des Gegners dazu, die Mannschaft defensiver als sonst einzustellen. So blieben Robert Czajkowski und Niki Schleutermann vorerst auf der Bank, dafür spielten die Blau-Weißen mit fünf Abwehrspielern. Doch das hätte es gar nicht gebraucht, denn im ersten Abschnitt war Frimmersdorf kaum gefährlich und spielte viele lange Bälle, die allerdings von der Kaarster Defensive allesamt ohne Probleme abgefangen wurde. Was den Hausherren fehlte, war eine ordnende Hand im Offensivspiel. So klaffte zwischen Abwehr und dem einzigen Halb-Angreifer Boris Nöthen stets eine Lücke, der Kaarster Topscorer musste sich viele Bälle selbst holen und immer wieder auf die Außenbahn ausweichen. Dort war Nöthen mehr oder weniger verschenkt und fehlte in der Sturmspitze als Abnehmer.

Trotzdem hatte die SG ein Übergewicht – und auch die besseren Chancen. Ein Freistoß von Patrick Ozimek wurde vom starken Gästekeeper pariert, und als Patrick Bilinski alleine auf den Schlussmann zulief blieb er erneut Sieger. "Den muss Bili machen, keine Frage", sagte der ehemalige Torjäger Kamil Golembiewski am Spielfeldrand und stand mit dieser Meinung nicht alleine da. Es war übrigens die letzte Aktion von Bilinski: Der Mittelfeldspieler wurde noch im ersten Abschnitt ausgewechselt, weil er stark Gelb-Rot gefährdet war. "Wir waren im ersten Abschnitt klar überlegen, haben uns nur leider nicht belohnt", sagte Patzel auf dem Weg in die Kabine.

Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild ein wenig. Frimmersdorf kam gefährlicher aus der Halbzeitpause, ohne dabei zu ganz großen Chancen zu kommen. Die größte Chance des Spiels bekamen die Gastgeber dann mehr oder weniger geschenkt. Nach einem vermeintlichen Handspiel eines Frimmersdorfers im Strafraum entschied der Schiedsrichter auf Elfmeter. Doch für die SG Kaarst IV ist ein Elfmeter nicht unbedingt ein Geschenk. In der laufenden Saison wurden bereits drei Strafstöße vergeben, und auch diesmal sollte das Tor nicht fallen. Der eingewechselte Czajkowski trat an, scheiterte jedoch am Frimmersdorfer Schlussmann. "Der war stark geschossen, aber noch stärker gehalten", sagte SG-Kapitän Dominik Tess nach dem Spiel. Doch trotz des verschossenen Elfmeters machte sich die Einwechslung von Czajkowski bezahlt, von nun an war mehr Struktur im Kaarster Spiel.

Dann passierte, was in einem Topspiel nicht passieren darf. Erich Wutzler wurde im Mittelfeld gefoult und machte seinem Unmut über die Aktion Luft. Dafür sah er die Gelbe Karte. Doch Wutzler beruhigte sich nicht und sah noch in der gleichen Aktion Gelb-Rot. "Das war dumm, da müssen wir einfach viel disziplinierter sein und uns nicht selbst schwächen", kritisierte Patzel nachher.

Trotz Unterzahl wahrte die SG aber die Ordnung – und belohnte sich mit dem Führungstreffer. Nach schöner Vorarbeit von Tess über die linke Seite schlenzte Nöthen den Ball unhaltbar in die lange Ecke. Und jetzt kam noch einmal Golembiewski ins Spiel, denn an der Seitenlinie wurde nach dem Treffer Sirtaki getanzt. Die Führung währte allerdings nicht lange. Nur fünf Minuten nach Nöthens Treffer schlief die Kaarster Defensive bei einem langen Ball komplett und fing sich den Ausgleich. "Das ging viel zu einfach, das darf uns nicht passieren, auch wenn wir in Unterzahl spielen", stellte Betreuer Fitnat Irgat fest. Wer jetzt dachte, dass die Gäste versuchen, auf Sieg zu spielen, wurde enttäuscht. Wenn, dann waren es eher die Hausherren, die immer wieder Nadelstiche gegen defensive Frimmersdorfer setzen konnten, der Lucky Punch gelang aber nicht mehr.

"Alles in allem war das ein gerechtes Unentschieden, auch wenn wir einen Tick mehr investiert haben. Vom Kampf her war das eine überragende Leistung, da muss ich den Jungs ein Kompliment machen", sagte Patzel. Für das Highlight nach dem Spiel sorgte Tess, der dem Gegner gratulierte, obwohl er nicht gewonnen hat. "Ich dachte, die hätten 2:1 gewonnen. Warum, weiß ich auch nicht mehr", sagte der verwirrte Kaarster Spielführer hinterher.
Aufrufe: 07.11.2016, 12:21 Uhr
seegAutor