2024-04-25T14:35:39.956Z

Relegation
Juras Matchwinner gegen Freudenberg: Toni Scharnagel. F: Würthele
Juras Matchwinner gegen Freudenberg: Toni Scharnagel. F: Würthele

Juras Traum lebt

Buckow-Gefolge zwingt schwaches Freudenberg in die Knie +++ In der Nachspielzeit avancierte ausgerechnet "Chancentod" Scharnagel zum Helden +++ Nun wartet Neubäu

Um 20.58 Uhr war es geschafft. Nach 120 Minuten Kampf stand der FC Jura als - am Ende hochverdienter - Sieger des Bezirksliga-Relegationsspiel gegen Noch-Bezirksligist SV Freudenberg fest. Die spielentscheidende Szene passierte erst in der 115. Minute: Stahlichs Heber von der linken Seite fand den heranrauschenden und völlig freien Scharnagl, der das Leder aus acht Metern über die Linie stocherte. Es war der 3:2-Siegtreffer für die Buckow-Elf, die am Samstag gegen den SV Neubäu die Früchte ihrer Arbeit ernten kann.

So wirklich feiern wollte im Jura-Lager nach dem Schlusspfiff niemand. Denn allen war bewusst: es war nur ein Schritt Richtung Aufstieg. Die weitaus schwierigere Aufgabe würde am Samstag (16 Uhr in Altenthann) warten, wenn man die Kräfte mit dem ausgeruhten und wiedererstarkten SV Neubäu messen wird. "Freudenberg war nie abzuschreiben, aber über die 120 Minuten waren wir ein bisschen besser. Deswegen haben wir nicht ganz unverdient gewonnen", sagte ein erleichterter Fußball-Abteilungsleiter Jürgen Berg, der von einem "großen Kampf" der Mannschaft sprach.

Dass beide Teams erst vor drei Tagen ein Relegationsspiel bestritten hatten - Freudenberg scheiterte ja sogar erst im Elfmeterschießen - war dem Spiel von Beginn an anzumerken. Auf einen fußballerischen Schmankerl durften sich die immerhin rund 420 Zuschauer deswegen nicht einstellen, eher auf ein Kampfspiel. Nach einer kurzen Abtastphase übernahm Jura langsam aber sicher das Zepter. Nach einer Viertelstunde wurd's erstmals brangefährlich vor dem SVF-Tor. Zierer verpasste Peters Hereingabe am langen Eck haarscharf. Die verdiente Führung fiel aber schon wenig später: Peters Eckball, von Ostermeier per Kopf weitergeleitet, fand Florian Keck und der brauchte aus kürzester Distanz bloß noch einzunicken (21.). Freudenberg präsentierte sich äußerst schwach, ließ im Angriff jegliche Kosequenz und Durchschlagskraft vermissen - durfte dann aber trotzdem jubeln. Die 28. Minute: Dotzlers Freistoß titschte auf, Brunner konnte nur noch nach vorne klären, wo Peter Piehler goldrichtig stand und zum Ausgleich abstaubte. Und es kam noch schlimmer für die "Boys in blue": Dotzler mit der Riesenchance, die Brunner vereitelte, die Murmel landete im Hintergrund bei Michael Vogt, welcher Danke sagte und aus kurzer Distanz einnetzte (34.).

Alles sah so aus, als hätte Jura das Spiel souverän in der Hand, nachdem der SV allerdings zweimal quasi aus dem Nichts zustach, lief der Regensburger Kreisligist plötzlich einem Rückstand hinterher. Noch vor der Pause fand er aber die passende Antwort: Michael Stahlich hatte nach Peters Flanke aus wenigen Metern kaum Mühe, den Ball ins linke untere Toreck zu vollenden (35.). Das Spiel wurde in der Folge ruppiger, aber nicht besser. Mit dem 2:2 ging es dann auch in die Pause. "Wir haben das Spiel mit zwei Fehlern leider abgegeben, haben aber Glück gehabt, das Spiel mit einer schönen Kombination noch vor der Pause wieder auszugleichen. Das hat uns moralisch gut getan", merkte Berg an.

Keine Minute war in Abschnitt zwei gespielt, als Brunner bei Vogts Abschluss sein ganzes Können zeigen musste. In der Folge plätscherte das Spiel aber so vor sich hin. Kampf, Krampf und Mittelfeldgeplänkel, auf diesen Nenner ließen sich die folgenden 45 Minuten bringen. Die Angriffe waren auf beiden Seiten viel zu undurchdacht. Jura offensiv präsenter und mit einigen aussichtsreichen Vorstößen, zumeist landete der letzte Ball jedoch beim Gegner. So kam es, wie es kommen musste: die Partie ging in die Verlängerung. In dieser passierte auch nicht mehr viel. Freudenbergs Koller (104.) und Juras Zierer (105.) sorgten kurz vor dem Seitentausch nochmal für zwei Aufreger. Augenblicke nach Wiederanpfiff vergab Zierer die 100-Prozentige, als er die Murmel nach Hereingabe Peter nicht im leeren Tor unterbrachte. Nachdem Toni Scharnagel (115.) mit seinem allerersten Pflichtspieltor für die Erste das Ding entschied, war Zieres vergebene Großchance aber vergessen.


Alle Spielhighlights im Ticker zum Spiel nachlesen.

Aufrufe: 031.5.2016, 23:50 Uhr
Florian WürtheleAutor