2024-04-16T09:15:35.043Z

Mannschaft der Woche

"Jung und dynamisch" - Der FC Trienz von 1976 bis 1986

Der FC Trienz feiert 70. Geburtstag +++ Die Geschichte des Vereins in fünf Teilen hier bei FuPa Mosbach +++ Heute Teil III: "Jung und dynamisch "

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Im letzten Bericht wurde ja deutlich, dass der FC Trienz sportlich eher bescheidene Zeiten durchmachte. Dennoch machten den Aktiven das Kicken Spaß und man war auch mit wenig zufrieden. Da darf die Anekdote nicht fehlen, die mir einmal der unvergessene Bruno Heck, der für den FC Trienz in diversen Funktionen sehr viel geleistet hat, erzählte.

„Ich, so sagte Bruno stolz aber mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht, stand auch mal in der Rhein-Neckar-Zeitung drin. Auf meine Frage wann antwortete er: „Wir spielten in Walkatzenbach und holten uns eine deftige Niederlage ab. Ich, (d.h. Bruno) stand im Tor. Am Montag war folgender Kurzbericht zum Spiel im Sportteil zu lesen: „Während die Gästemannschaft noch einigermaßen mithielt versagte ihr Torwart völlig.“ Schön, dass man heute über so was lachen kann!

„Mohr-mania“ beim FC Trienz

Sportlich ging es für den jungen dynamischen FC Trienz erst im Jahre 1978/1979 aufwärts. Im Sommer 1979 wurde der Aufstieg in die B-Liga und im Sommer 1980 der Aufstieg in die A-Liga gefeiert. Ermöglicht wurde dies auch weil die Trienzer Fußballer Unterstützung von außen bekamen. So halfen beim doppelten Aufstieg u.a. der leider schon früh verstorbene Torwart Max Förg und Libero Franz Prinz, der aus Dallau hierher kam, mit.

Ermöglicht hatte das alles Reinhold Mohr, der aus Sattelbach kommend das blau-weiße Trikot des FC Trienz überstreifte. Reinhold Mohr sorgte mit seiner Erfahrung und seinem schier unermüdlichen Einsatz dafür, dass es beim FC Triez aufwärts ging. Zeitweise war Reinhold Trainer der 1. Mannschaft, der 2. Mannschaft und auch der A-Jugend. Im Verein herrschte sozusagen eine „Mohr-mania“ und so wählte man Reinhold 1978 kurzerhand auch noch zum Jugendleiter, leider in Abwesenheit des Betroffenen.

Als Reinhold aus dem Urlaub zurückkam war er natürlich „bass erstaunt“ ob des neuen, des vierten Jobs im Verein. Man klärte das aber auf, bezeichnete alles als ein Missverständnis und bestimmte den bewährten Fritz Spitzer, unterstützt von Wolfgang Münch wieder zu den verantwortlichen Jugendleitern. 1982 ging es für den FC Trienz zwar wieder retour, doch 1985 stieg man unter der Regie von Reinhold Mohr wieder auf und klopfte sogar mal am Tor der Bezirksliga an.

"Goldenen Generation“

Sportlich gute Jahre also für den „jungen dynamischen FC Trienz “. Da passte es auch sehr gut ins Bild, dass 1983 die A-Jugend des FC Trienz Meister der Kreisstaffel wurde. Die A-Jugend mit eigenen Spielern war damals „in“ und so tummelten sich an den Samstagen immer viele Zuschauer auf dem Platz um den Jungs von Wolfgang Münch zuzuschauen. Und das machte durchaus Spaß, denn heute würde man von einer „goldenen Generation“ sprechen, von der unser Verein sportlich auch lange profitierte. Zum Team gehörten Spieler wie die „Albert-Brüder“ Cornel und Norbert, „Ede“ Kreis, Leo Bender, Klemens Köbler, Hans-Dieter Kreis und Rainer Köbler.

Wie es bei vielen jungen Leuten üblich ist, kümmerte sich der Verein in der Phase „jung, dynamisch“ auch wieder um sein Heim. D.h. der Sportplatz wurde grundlegend neu aufgebaut und mit einer neuen Flutlichtanlage versehen. Vorbei waren damit die Zeiten in denen man sonntags früh das Wasser aus dem 5-Meter –Raum kehrte und die nassen Stellen mit Sand und mit Sägemehl auffüllte um nachmittags kicken zu können. Vorbei waren auch die Zeiten des Sägemehl-Silos und der guten alten Walze mit der man mal richtige kräftige mal ganz schmale - wenn das Sägemehl nass war- Spielfeldbegrenzungen markieren konnte.

Zusammen geschweißt!

Im Jahr 1983/1984 gab´s für die Vereinsmitglieder viel zu tun und die Verantwortlichen um Vorstand Werner Weis können sicher auch die eine oder andere Story aus der Umbauphase erzählen. Kurz gesagt es lief nicht alles so wie man es sich gewünscht hatte, doch das lag nicht am Verein. Der kam seinen Eigenleistungen in einer Höhe von über 100.000.- DM immer nach und ich selbst erinnere mich an die Zeiten in denen die Flutlichtmasten betoniert wurden. Da wurden den Schubkarren, mit denen man den „ handgemachten“ Beton transportierte, auch schon mal zwei Mann vorgespannt um ihn durch den Matsch und Dreck zum Ziel zu bringen. Wenn es nicht so kitschig wäre könnte man durchaus sagen: Viel Schweiß wurde vergossen, aber den Verein hat der Bau auch zusammen geschweißt!

Natürlich wandte sich der FC Blau-Weiß in jungen Jahren auch der „Damenwelt „ zu. Man übernahm eine Vorreiterrolle in Sachen „Damenfußball“. Als Pionier des Damenfußballs darf man sicherlich Wolfgang Kreis bezeichnen unter dessen Regie ab 1980 in Trienz auch das „schöne Geschlecht“ dem Ball nachjagte. Zunächst tat man dies bei diversen Turnieren, doch ab 1982 auch im Liga-Spielbetrieb. Dallau, Neunstetten, Sonderriet, Seckach und Wenkheim hieß da die Konkurrenz. Leicht gemacht wurde das Spiel den Damen eh nicht, denn in einem Brief des Staffelleiters aus dem Jahre 1983 hießt es: es wird darauf hingewirkt, dass mit der nötigen Härte die Regeln angewendet werden, da beim letzten Turnier viele Verletzte zu beklagen waren."

„Schießen und stoppen kann bei uns jede Spielerin“

Bei den Trienzern wurde aber nicht geklagt sondern fleißig trainiert und so ging es stetig aufwärts. Passend zu den coolen Damen war auch die Trikotwerbung, denn man spielte mit den Logo der „Discothek Alte Mühle in Trienz“. Klar, dass da auch bald die Sportpresse auf die Trienzer Mädels aufmerksam wurde und so kann hier ein Bericht aus der RNZ nach der Saison 1985/1986 zitiert werden:

Mit dem 4. Platz der letzten Saison war man einigermaßen zufrieden, bemerkt Wolfgang Kreis, der als gelernter Maschinentechniker bei „seinen“ Damen auf Technik achtet. „Schießen und stoppen kann bei uns jede Spielerin“ macht Kreis deutlich dass sechs Jahre Training und aktiver Wettkampf die Mühen und den Schweiß auch belohnt haben.

Und weiter heißt es in dem Artikel: Es „Weis`t auch ganz schön in Trienz. Denn neben den 14- und 17-jährigen Töchtern des FC-Vorstandes Werner Weis setzt vor allem seine Frau Roswitha besondere Akzente in der FC- Mannschaft. Mit ihren 38 Lenzen ist sie die Älteste, doch was weit wichtiger ist, ist die Tatsache dass sie als Mittelstürmerin auch die meisten Tore erzielt hat. Und darauf setzen die Trienzer!

Mit welchen Erfolg erfahrt ihr im nächsten Teil, den wir euch am Dienstag präsentieren.

Der "Lebenslauf" des FC Trienz

Teil I - Die frühe Kindheit von 1946 -1956

Teil II - Die Kinderjahre von 1956 bis 1966


Aufrufe: 010.7.2016, 17:00 Uhr
Uwe KöblerAutor