2024-04-23T06:39:20.694Z

Analyse
Als Kapitän führt Patrick Modes (Mitte) den TSV Aindling in die neue Landesliga-Saison.   F.: Ramona Eberle
Als Kapitän führt Patrick Modes (Mitte) den TSV Aindling in die neue Landesliga-Saison. F.: Ramona Eberle

Jugend soll Routiniers Beine machen

Hinter dem TSV Aindling liegen schwere Zeiten – außerhalb des Platzes +++ In der neuen Saison ist dem Verein wieder ein einstelliger Tabellenplatz zuzutrauen

Das ist ungewöhnlich: Roland Bahl könnte als Trainer des TSV Aindling in der neuen Saison eine schlagkräftige Elf aufbieten, die ausschließlich aus Fußballern besteht, die bereits zur Verfügung standen. Daneben hat der Landesligist einige neue, in erster Linie junge Kräfte engagiert, die den Konkurrenzkampf beleben dürften. Simon Knauer, ein echter Kandidat für einen Stammplatz, fällt in diese Kategorie. Im Check beleuchten die Aichacher Nachrichten vor dem Saisonstart die verschiedenen Mannschaftsteile und wagen einen Tipp.

Umfeld

Hinter dem Verein liegen schwierige Monate und Jahre. Der Strafprozess, ausgelöst durch die Steueraffäre, endete vor zwei Wochen mit Bewährungsstrafen für vier Funktionäre. Das Insolvenzverfahren gegen den Verein wurde Ende Juni durch über eine halbe Million Euro an Schadenswiedergutmachung vor allem durch diese Funktionäre abgewendet. Jetzt konzentriert sich der TSV, der heuer 70 Jahre alt wird, wieder aufs Sportliche.

Torhüter

Mit Sven Wernberger und Florian Peischl stehen zwei Eigengewächse parat. Die Frage, wer den Vorzug erhält, stellt sich in nächster Zeit nicht. Wernberger ist nach seiner schweren Verletzung, die er vor Monaten in einem Test gegen Schwabmünchen erlitt, noch nicht topfit. Mal sehen, ob das Team mit zwei Keepern auf dieser wichtigen Position ausreichend bestückt ist.

Abwehr

Kilian Huber könnte rechts verteidigen, Johannes Raber links und dazwischen gelten wie bisher wohl Wolfgang Klar und Michael Hildmann als erste Wahl. Julian Mayr aus dem eigenen Nachwuchs zu den Männern aufgerückt, hat speziell gegen Deisenhofen klar gemacht, dass man auch ihn auf der Rechnung haben sollte. Auf der rechten Seite könnte auch Manuel Tutschka agieren, ebenso im defensiven Mittelfeld. Der Sohn des ehemaligen Trainers hat in der vergangenen Saison erlebt, dass Geduld mitbringen muss, wer im Team eins den Durchbruch anpeilt. Mit Tobias Hildmann ist wieder nur in sehr eingeschränkter Form zu rechnen. Er wird wie in den Vorjahren im August zum Studium in den USA abfliegen.

Mittelfeld

Auf der Position vor der Viererkette hat sich Patrick Modes etabliert. Der Kapitän ist dafür bekannt, dass er stets ungewöhnlich viele Ballkontakte aufweist. Auf der linken Seite könnte ihn wie gewohnt Daniel Deppner unterstützen; die beiden kennen sich bereits aus gemeinsamen Auftritten in der Jugend des Vereins. Deppner, von der Statur kein Riese, wird von den Gegnern gerade auch wegen seiner Freistöße gefürchtet. Lukas Wiedholz zählt zum engeren Kreis, Moritz Buchhart aus der A-Jugend des FC Augsburg ist das ebenfalls zuzutrauen. David Englisch ist ein Kandidat für die linke Seite, eventuell auch ganz hinten.

Angriff

In diesem Bereich waren in der Runde 2015/16 Defizite nicht zu übersehen. Nun ruhen Hoffnungen auf Rückkehrer Simon Knauer der sich im ersten Pokalspiel gegen Schwabmünchen von der allerbesten Seite zeigte. Sollte der Hausener zusammen mit Alexander Lammer für ein Spiel nominiert werden, könnte Knauer auch hinter ihm agieren. Auf dem rechten Flügel ist Johannes Putz erste Wahl, Daniel Ritzer, ein wuseliger Stürmer, soll durch die gegnerischen Reihen wirbeln. Welche Rolle René Heugel (bisher SV Hammerschmiede) und Anton Schöttl (FC Augsburg Junioren), der an einem Kreuzbandriss laboriert, im Aindlinger Team spielen können, das lässt sich derzeit kaum abschätzen. Auch Marcel Rutha und Mehmet Vural, beide aus der eigenen Jugend, gelten vorerst als unbeschriebene Blätter.

Prognose

In den beiden Pokalpartien behielt der TSV Aindling die Oberhand, die Testspiele gegen Bezirksligisten offenbarten jedoch in erster Linie Schwächen. Daraus darf man wohl schließen, dass ein Spitzenplatz ebenso wenig in Betracht kommt wie ein Abrutschen in die Gefahrenzone. Orientieren wir uns daher an Rang acht, mit dem die vergangene Runde endete.

Aufrufe: 012.7.2016, 07:05 Uhr
Aichacher Nachrichten / Johann EiblAutor