2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
– Foto: Nückel/Steinmann

Allein die F95-Jugend darf trainieren

Dem Nachwuchs der anderen Klubs ist das laut Corona-Verordnung weiter untersagt.

Ist der Fußballgott wirklich gerecht? Das fragen sich aktuell wohl Tausende von Nachwuchskickern. Denn während die große Mehrzahl unter ihnen angesichts der anhaltenden Pandemie weiterhin auf das herbeigesehnte Mannschaftstraining verzichten muss, darf ein kleiner Kreis seit wenigen Tagen wieder mit Freunden gemeinsam auf den Platz.

Zu den Privilegierten zählen Fortunas Talente. Weil sie einem „verbandszertifizierten Nachwuchsleistungszentrum“ angehören, dürfen sie zusammen mit ihren Mannschaftskameraden trainieren. Das erlaubt die an dieser Stelle neu gefasste Corona-Schutzverordnung des Landes, die seit dem 22. Februar in Kraft ist. Auch die Verantwortlichen am Flinger Broich zeigten sich zunächst überrascht über die neue Regelung und sicherten sich vorsichtshalber noch einmal bei der Stadt ab. Doch diese teilte die Einschätzung. Von der U9 aufwärts dürfen ab sofort wieder alle Teams unter Einhaltung der Vorschriften trainieren.

Dass nun die Blicke neidisch auf die Rot-Weißen gerichtet sind, versteht sich von selbst. Dabei kann man dem Fußball-Zweitligisten gar keinen Vorwurf machen. Das betont auch David Piechatzek. „Die Fortuna hat diese Regel ja nicht aufgestellt“, sagt der Jugendvorstand der SG Unterrath. Doch der Funktionär fragt sich natürlich wie viele andere auch. „Was unterscheidet einen U9-Spieler der Fortuna von einem U9-Spieler aus Unterrath oder Gerresheim?“ Eine zufrieden stellende Antwort darauf wird niemand geben können, vor allem nicht den fußballbegeisterten Kindern, für die derlei Ungleichbehandlung am Schmerzhaftesten ist. Da ist es auch nur ein schwacher Trost, dass zumindest die Sportanlagen wieder geöffnet werden dürfen. Gebolzt werden darf darauf nur in Zweiergruppen mit einem festen Partner. Gibt es mehrere solcher Zweiergruppen, müssen diese untereinander auch einen Mindestabstand wahren.

Beim DSC 99 hat man diesen kleinen Spielraum nun auch schon genutzt und den Vereinsmitgliedern das Spielen in Zweiergruppen auf dem Klubgelände gestattet. „Es ist wichtig, dass die Kinder und Jugendliche wieder soziale Kontakte pflegen können“, erklärt Vereinsvorstand Dirk Leitzbach. Bei der SG Unterrath belässt man es vorerst noch bei „virtuellem Training“ aus der Distanz. „Die Möglichkeit, Einzeltraining abzuhalten oder in Zweiergruppen zu üben, erfreut vielleicht unsere Torwarttrainer. Für unsere Mannschaften hat das Ganze sportlich aber keinen Wert. Es gibt allenfalls aus psychologischer Sicht einen kleinen Nutzen für die Kinder.“

Aufrufe: 027.2.2021, 09:30 Uhr
RP / Marcus GiesenfeldAutor