2024-05-08T14:46:11.570Z

Interview
Früherer Ruderer am Ruder: Matthias Mayer führt den JFV Taunusstein.	Foto: Mayer
Früherer Ruderer am Ruder: Matthias Mayer führt den JFV Taunusstein. Foto: Mayer

»Ziel ist es, Talente in Taunusstein zu halten«

Matthias Mayer führt 2016 gegründeten Jugendförderverein, der im Rekordtempo zehn Teams für die laufende Runde formiert hat

Taunusstein. „Wir spielen im Team“. Das ist auf allen Ebenen das Leitmotiv des Jugendfördervereins (JFV) Taunusstein, in dem seit dem Gründungstag am 1. November vergangenen Jahres die Fußballvereine TSV Bleidenstadt, TuS Hahn, SV 1895 Neuhof und SV Seitzenhahn die Kräfte bündeln. Beginnend ab der Altersstufe D ist der JFV in seiner Premierensaison mit knapp über 200 Spielern sowie 25 Trainern und Betreuern am Start, die sich auf zehn Teams verteilen. Mit dem Kreispokalsieg der A-Junioren wurde bereits ein erster Titel eingefahren. Vom ersten Treffen am 14. April 2016 im Bürgerhaus Hahn vollzogen sich Neugründung und Aufnahme des Spielbetriebs im Rekordtempo.

Einhergehend ist der neue Verein in organisatorischer Hinsicht durch einen Stab ehrenamtlicher Helfer breit aufgestellt, kann dazu auf die Unterstützung durch den Taunussteiner Bürgermeister Sandro Zehner bauen. Als Vorsitzender des Jugendfördervereins fungiert Matthias Mayer. Der 52-jährige Psychologe blickt auf erfolgreiche Zeiten als Ruderer bei der Rudergesellschaft Wiesbaden-Biebrich zurück. Durch seine Söhne Paul, Johannes und Linus, die beim TSV Bleidenstadt mit dem Kicken begannen, fand er eine Bande zum Fußball.

Herr Mayer, welche Faktoren gaben den Ausschlag für die Gründung des JFV und Ihren Einstieg?

Als mein Sohn Paul von Bleidenstadt nach Hohenstein gewechselt ist, habe ich die Strukturen des dortigen Jugendfördervereins kennengelernt. Für mich lag es auf der Hand, dass auch in Taunusstein die Möglichkeit besteht, gemeinsam gute Mannschaften zu bilden. Damit habe ich offene Türen eingerannt.

Wie gelang es, dieses Projekt innerhalb eines so kurzen Zeitraums mit Leben zu erfüllen?

Ein bisschen sitzen wir ja auf den Schultern der Stammvereine. Andererseits müssen wir einen eigenen Haushalt auf die Beine stellen, eine eigene Verwaltung und Organisation stemmen. Das funktioniert nur, weil alle, die sich bei uns engagieren, viel Zeit investieren.

Welche Kernziele verfolgt der JFV?

Wir wollen Strukturen zur Verfügung stellen, die es erlauben, dass die Kinder in leistungshomogenen Mannschaften auf ihrem individuellen Level spielen können. Aber wir werden sicherlich noch einige Zeit brauchen, Training und Organisation dahin zu bringen. Für diese Aufgabe suchen wir auch noch einen Sportlichen Leiter. Wir müssen uns in vielerlei Hinsicht noch besser aufstellen, als es den Stammvereinen schon bisher möglich war. Unser Motiv liegt darin, Talente in Taunusstein zu halten und ihnen eine Spielmöglichkeit bis zur Gruppenliga zu bieten, ohne dass sie ihren Verein verlassen müssen. Innerhalb von drei Jahren wollen wir da stehen, wo unsere A-Jugend – auch dank der hervorragenden Arbeit des Trainergespanns Ata Atlan und Michael Tecl – jetzt schon steht.

Und wenn JFV-Talente Potenzial für höhere Nachwuchsklassen erkennen lassen?

Dann wäre es ideal, eine Schnittstelle nach oben zu haben. Das könnte der SV Wehen Wiesbaden, aber auch ein anderer höherklassiger Verein sein. Wir haben momentan andere Themen zu bearbeiten, sind in dieser Hinsicht aber offen für Kooperationen. Wichtig erscheint uns, dass ein Spieler, der es auf höherer Ebene nicht schafft, nicht die Lust am Fußball verliert, sondern auch gerne wieder zum JFV Taunusstein zurückkehrt.

Das Interview führte Stephan Neumann.



Aufrufe: 018.10.2017, 08:00 Uhr
Stephan NeumannAutor