Die Spvg. Brakel ist verglichen mit den anderen teilnehmenden Teams (z.B. 1860 München, TeBe Berlin, FC Schalke 04, Stuttgarters Kickers oder Hertha BSC Berlin) ein eher kleines Licht im großen Fußballgeschäft. In OWL bekannt ist die Brakeler Seniorenmannschaft, die in den 1990er Jahren in der damals dritten Liga (Oberliga) spielte. Es ging dann aber sogar runter bis in die Bezirksliga, aber seit ein paar Jahren setzen die Brakeler auf den eigenen Nachwuchs. Die Senioren spielen wieder Landesliga, wie auch die A-, B- und C-Junioren.
Aus dem gesamten Kreis Höxter und teilweise auch aus den umliegenden Regionen rekrutieren die Brakeler Jugendliche – sonst könnte auf dem Niveau nicht dauerhaft gespielt werden. Auch die D- und C2-Jugend spielt in der Bezirksliga. Es wird nachhaltig gearbeitet und aufgebaut. Ein großer Faktor für den Erfolg der Brakeler Jugendarbeit ist Trainer Thorsten Kraut. Er ist ein positiv Fußballverrückter, der gleichzeitig die C- und B-Jugend trainiert. Er war es auch, der die Brakeler heiß auf Futsal machte. „Es ist ein Faible von mir. Futsal gefällt mir, weil da die Technik im Vordergrund steht. Wenn ich es euphorisch verkaufe, dann gehen auch die Jungs mit“, erklärt der 39-Jährige.
Der riesengroße Erfolg mit beiden Teams die Westdeutschen Titel geholt zu haben und sich für die Deutschen Meisterschaften zu qualifizieren, kommt aber nicht ganz überraschend. Die C-Jugendlichen wurden 2014, 2015 und 2016 Westfalenmeister und verpassten dreimal nur denkbar knapp den Finaleinzug bei den Westdeutschen – im vierten Anlauf holten sie den Titel. Die B-Jugend wurde dieses Jahr Westfalenmeister und Westdeutscher Meister. „Bei der B-Jugend war es diesmal auch die Erfahrung. Der 2000er-Jahrgang war jetzt viermal bei den Westdeutschen dabei.
Sie sind eine eingeschworene Truppe“, so Kraut, der sich wie die Spieler auf die Deutsche Meisterschaft freut: „Es sind nur acht Mannschaften aus ganz Deutschland dabei – davon sind wir eine. Das ist schon unglaublich. Was Größeres können wir als Spvg. Brakel nicht erreichen. Aber wir haben keine Angst, wir haben schon bewiesen, dass wir in der Halle auch gegen große Teams mithalten können. Unsere Stärke ist die Organisation – wir verteidigen sehr gut und schalten schnell um. In der Halle, vier gegen vier, da kann man in 20 Minuten jeden schlagen“, sagt Thorsten Kraut mutig. Man wird’s am Samstag schon in der Vorrunde in Gevelsberg sehen.