2024-05-02T16:12:49.858Z

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Regionalliga-reifer Jubel: Schon in der Kabine ließen es die Spieler und Verantwortlichen des SSV Jeddeloh nach dem 1:0-Sieg in Braunschweig mächtig krachen. Lars Puchler
Regionalliga-reifer Jubel: Schon in der Kabine ließen es die Spieler und Verantwortlichen des SSV Jeddeloh nach dem 1:0-Sieg in Braunschweig mächtig krachen. Lars Puchler

Jeddeloh startet zweitägigen Partymodus

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Als Schiedsrichter Benjamin Buth um 17.50 Uhr die Partie im Prinzenpark-Stadion nach fünf Minuten Nachspielzeit abpfiff, fiel ...

der ganze Druck ab: Trainer, Spieler und Fans des SSV Jeddeloh stürmten das Feld und wussten, dass sie es geschafft hatten. Der 1:0-Sieg der Ammerländer Fußballer bei den Freien Turnern Braunschweig versetzte ein ganzes Dorf in einen Meister-Rausch. Wer darauf gewettet hätte, dass der Verein aus dem 1300-Einwohner-Ortsteil Jeddeloh II, der vor 15 Jahren noch in der 1. Kreisklasse kickte, nun in der kommenden Spielzeit in der Regionalliga antritt, hätte sicherlich eine Menge Geld gewonnen.

Inmitten der feiernde Menge stand Trainer Thomas Schuhknecht, der sein Glück noch nicht so recht fassen konnte: "Ich bin unfassbar stolz auf die Jungs. So ein Aufstieg ist das schönste, was es gibt. Das ist aber alles noch völlig surreal. Es wird wohl erst in den nächsten Tagen kommen, dass wir sehen, was wir hier geschaffen haben. Nicht nur für uns, sondern auch für die Region, Jeddeloh und das Ammerland. Da haben alle nach gelechzt."
Während Mittelfeldspieler Malte Müller im Hintergrund die Humba mit der Mannschaft anstimmte und sich als Oberliga-Meister feiern ließ, lagen sich auch Teammanager Gerhard Meyer und der Sportliche Leiter, Ansgar Schnabel, in den Armen. "Das ist pure Erleichterung. Wenn du am Ende noch fünf Minuten Nachspielzeit überstehst und weißt, dass es jetzt real ist, verspürst du absolute Freude. Jetzt wird in Jeddeloh erstmal zwei Tage nur noch gefeiert", sagte Schnabel und streifte sich eines der Meistershirts mit der Aufschrift "Ein Dorf rockt jetzt die Regionalliga" über.Dass es noch feucht-fröhlich werden sollte, musste auch Trainer Schuhknecht erleben. Beim Meister-Mannschaftsbild ließ es sich Angreifer Ivo Tomas nicht nehmen, seinem Coach die wohlverdiente Bierdusche zu verpassen. Auch bei der anschließenden Kabinen-Party blieb nichts trocken. "Wenig Training, viel Flüssignahrung und dauerhaftes Feiern", verordnete Co-Trainer Key Riebau seinen Jungs. "Die Jungs haben hart dafür gearbeitet, jetzt können wir die Leinen loslassen. Lass sie Gas geben", fügte Schuhknecht an. "Zur Not kippen wir bei ihnen nach und gehen mit gutem Beispiel voran", schob der Trainer mit einem Lachen hinterher."Heute gehts ab", war auch die Marschrichtung, die Siegtorschütze Mario Fredehorst ausgab. In der 65. Minute köpfte er nach einem Freistoß von Florian Stütz das Tor zur Oberliga-Meisterschaft. "Das war ein überragendes Gefühl. Die Mannschaft hat das heute richtig geil gemacht, von 1 bis 18 alle mit dabei gewesen und für das Ziel gekämpft", lobte der Angreifer das Mannschaftsgefühl beim SSV.

Dass die Partie vorher extrem eng war, die Gastgeber mindestens ebenbürtig waren und durchaus auch die Meisterfeier der Jeddeloher nach hinten hätten verschieben können, war den Ammerländern nach dem Abpfiff aber gänzlich egal.

Genauso wie die Tatsache, dass die Jeddeloher bereits am Mittwoch zum Nachholspiel in Heeslingen antreten müssen. Da wird wohl Gerhard Meyer noch einmal besonders gefordert sein, denn beide Sätze der Meister-Trikots waren bei den mitgereisten Fans begehrte Trophäen und dementsprechend schnell vergriffen. "Da lassen wir uns noch etwas einfallen. Mit Leibchen werden wir sicher nicht auflaufen. Daran denken wir aber erst wieder am Montag", sagte Meyer mit einem Lachen.

Auch auf der Rücktour im Jeddeloher Partybus dachte niemand an morgen. Auf der knapp dreistündigen Fahrt sah man in viele fröhliche Gesichter, die sich schon darauf freuten, in Jeddeloh II in der Gaststätte zum Goldnen Anker noch einmal Vollgas zu geben. Eine Überraschung gab es für den Oberliga-Meister noch in Oldenburg. In Eversten hatten die Fans einen Autokorso gebildet, der den Mannschaftsbus lautstark und mit blau-weißen Fahnen geschmückt bis zum Goldnen Anker eskortierte, wo die Party laut Ansgar Schnabel noch "sehr lange" weiterging.



Aufrufe: 08.5.2017, 08:30 Uhr
Lars PuchlerAutor