2024-04-24T13:20:38.835Z

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F: Stefan Brauer
F: Stefan Brauer

Nakamura: "Würde gerne in der Bundesliga spielen"

Die 54. Auflage der U19 Champions Trophy war einmal mehr ein Schaulaufen von Talenten.

In Kento Nakamura von der Japanischen Hochschulauswahl bereitete ein Spieler den 7.123 Zuschauern beim Osterturnier besonders viel Freude. Mit den zahlreichen Kabinettstückchen, wie zum Beispiel dem Zuspiel mit der Hacke in den Lauf von Seishiro Koya in der Partie gegen den PSV Eindhoven, spielte sich der 18-Jährige in die Herzen der Fans.

Kein Wunder, dass der japanische Edeltechniker sein Team am Ende nicht nur auf einen starken dritten Platz führte, sondern auch zum besten Mittelfeldspieler des Turniers gekürt wurde. In einem Interview mit FuPa spricht der Japaner über das Turnier, den Fußball in seiner Heimat und über den Spieler, der ihm am meisten imponierte.

Herr Nakamura von Japan nach Deutschland fliegt man nicht alle Tage. Haben Sie sich auf den Aufenthalt und die Kultur vorbereitet?
Nakamura: Ich habe mich vor allem auf den Zeitunterschied eingestellt. Dieser beträgt zwischen Deutschland und Japan immerhin acht Stunden.

Anscheinend hat das sehr gut geklappt. Wie war die Erfahrung U19 Champions Trophy für Sie?
Nakamura: Ich bin sehr dankbar, dass ich hier an dem Turnier teilnehmen durfte. Seit ich mit sieben Jahren angefangen habe Fußball zu spielen, haben mich meine Familie und Freunde in meiner Karriere unterstützt. Ohne sie wäre ich heute nicht hier.

Welche Erkenntnisse nehmen Sie aus dem Turnier mit? Gibt es vielleicht sogar einen Spieler der Sie besonders beeindruckt hat?
Nakamura: Direkt im ersten Spiel gegen Fortuna Düsseldorf hat mir das Duell mit dem Sechser (Lewis Biade) am meisten Spaß gemacht. Er ist mir von allen Spielern am meisten aufgefallen. Von ihm habe ich viel lernen können, denn er hat mir meine Defizite aufgezeigt.

Wie würden Sie denn Ihre Stärken und Schwächen beschreiben?
Nakamura: Ich sehe meine Stärken in den Vorlagen und Zuspielen für meine Mitspieler. In den Eins-gegen-Eins-Situationen kann ich mich sicherlich noch steigern.

Die Bälle verteilen gehört zum Job des Mittelfeldspielers. Wir interpretieren Sie ihre Position?
Nakamura: Ein „Zehner“ muss das Spiel kontrollieren können.

Seit wann tragen Sie denn die Nummer zehn und welche Bedeutung hat die Zahl für Sie als Spieler?
Nakamura: Sie trage ich erst seit einem Jahr. Mit ihr repräsentiere ich das Team. Sie bedeutet Verantwortung für das Team zu übernehmen und es zu führen, wenn etwas schief geht.

Beim Hochschulturnier in Japan haben Sie vor 54.000 Zuschauern mit der Higashi Fukuoka Highschool den Pokal gewonnen. War es Ihr größter Erfolg?
Nakamura: Ja, es gibt zwei Pokale und beide haben wir gewonnen, den Winter- und den Sommercup.

Wie kann man sich das Sportsystem in Japan vorstellen? Bekommt man in der Highschool bereits Vorverträge für die J-League?
Nakamura: In der Highschool werden Meisterschaften ausgespielt. Ich spiele in der stärksten Uni-Liga, der Premiere League. Dort sind wir in diesem Jahr zweiter geworden. Aber Vorverträge gibt es keine.

Wo würden Sie denn lieber spielen, in der J-League oder in der Bundesliga?
Nakamura: Ich würde gerne in der Bundesliga spielen. Am liebsten an der Seite von Shinji Kagawa bei Borussia Dortmund. Mein absoluter Lieblingsspieler ist aber Guti (Ex-Profi von Real Madrid), weil er so trickreich war.

Was beeindruckt Sie denn an der Bundesliga so sehr?
Nakamura: In Deutschland wird ein sehr schneller und körperbetonter Fußball gespielt. Zudem sind die vielen Fans beeindruckend, das gefällt mir sehr gut.

Ab wann wird man Sie dann im deutschen Profifußball sehen?
Nakamura: Als nächstes geht es an die Uni Tokyo. Dort habe ich für vier Jahre unterschrieben. Wenn es möglich ist, würde ich danach sehr gerne hierher zurückkommen und in der Bundesliga spielen.

Vielen Dank und alles Gute für die Zukunft!

Caroline Zabkar führte und übersetzte das Gespräch für die FuPa-Redaktion.

Aufrufe: 031.3.2016, 06:45 Uhr
Caroline ZabkarAutor