Dinamo Zagreb siegt bei der U19 Champions Trophy

Das gab es in der Form auch schon lange nicht mehr: Weil der FC Everton nach dem Ende der Gruppenphase in allen Kategorien gleichauf mit Fortuna lag, musste das Los über die Teilnahme am Spiel um Platz fünf entscheiden (siehe unten). Die SPD-Europaabgeordnete Petra Kammerevert zog als Losfee jenes Couvert, in dessen Inneren sich ein Zettel mit der Aufschrift „FC Everton“ befand. Damit durften die „Toffees“, die in allen Vorrundenpartien nicht überzeugt hatten, am Finaltag gegen die Japanische Hochschulauswahl ran, und setzten sich mit 6:4 nach Elfmeterschießen durch.

Lokalmatador schaut am Finaltag wieder zu

Es ist schon zur Gewohnheit geworden, dass das Halbfinale ohne Fortuna stattfindet. In diesem Jahr scheiterte die Elf von Trainer Sinisa Suker ebenfalls in der Vorrunde – und qualifizierte sich aufgrund eines verlorenen Losentscheids gegen Everton auch nicht für das Spiel um Platz fünf. Allzu riesig war die Enttäuschung nicht. „Wir sind natürlich nicht glücklich, dass wir ausgeschieden sind, sehr wohl aber über die Leistung der Jungs“, so Suker. „Wir waren die einzige Mannschaft, die fünf B-Jugendspieler dabei hatte, die alle auch eingesetzt wurden.“

Ein Chilene im japanischen Kader

Der Name Byron Vasquez stach in der japanischen Kaderliste heraus. Mit acht Jahren zog der Sohn chilenischer Eltern von Südamerika nach Nippon. Dort lernte der quirlige Angreifer die Landessprache und Kultur kennen. „Alles hat seine Ordnung und der Teamgedanke steht im Fußball ganz oben“, erklärte der Youngster. Wenn er sich mit zwanzig aber entscheiden muss, für welche Nation er auftritt, würde er dennoch zu Chile tendieren. Dies käme dem präferierten spanischen Fußball samt seiner Edeltechniker näher. Vorher will Vasquez noch Erfahrung in Japans dritter Liga sammeln.

Drei torlose Remis an einem Morgen

Eine Menge Geduld mussten die Zuschauer am Sonntagmorgen mitbringen. Ursprünglich waren sie auf die Anlage des BV 04 gekommen, um hochklassigen Fußball zu sehen. Doch stattdessen herrschte auf dem Rasen zunächst gähnende Langeweile. In den ersten vier Partien des Tages fiel nur ein Tor, und das hatte Frankfurts Abdulkerim Cakar per Abstauber gegen Borussia Mönchengladbach erzielt – nach zuvor 146 Minuten ohne Treffer. Wer darin nun einen Knotenlöser gesehen hatte, lag falsch. Die anschließende Begegnung zwischen Dinamo Zagreb und Fortuna blieb ebenfalls torlos.

Eintrachts Analyse zahlt sich aus

Videoanalysten gehören zum Mitarbeiterstab ambitionierter Teams dazu. Diese Art der Professionalisierung wird bei Eintracht Frankfurt bis in die U13 betrieben. Beim U19-Cup bauten die Hessen vor jeder Partie einen zehn Meter hohen Kameraturm auf – samt Monitor und Software zur Filterung einzelner Sequenzen. Mithilfe dieses Systems werden relevante Szenen bereits 30 Minuten nach Abpfiff an den Trainer weitergeleitet. In diesem Fall mit großer Wirkung: Nach dem 0:1 zum Auftakt gegen Braga rückte Frankfurt auch dank der Feinjustierung bis ins Finale vor – musste sich dort allerdings im Elfmeterschießen Dinamo Zagreb geschlagen geben.