2024-04-16T09:15:35.043Z

FuPa Portrait
Wo steht die personell gebeutelte ISV Kailbach in der neuen Saison? Der Verein gibt als Ziel den Klassenerhalt vor. 	Archivfoto: Joaquim Ferreira
Wo steht die personell gebeutelte ISV Kailbach in der neuen Saison? Der Verein gibt als Ziel den Klassenerhalt vor. Archivfoto: Joaquim Ferreira

Kailbach muss kleinere Brötchen backen

KLB Odenwald: ISV geht mit Personalsorgen in die neue B-Liga-Saison / Maximal 19 Spieler im Kader

Wenn es eine echte Überraschungsmannschaft vergangene Saison in der Odenwälder Kreisliga B gab, dann war das die ISV Kailbach. Lange Zeit kämpften die Ittertaler um den Titel und Aufstieg mit. Doch nun ziehen dunkle Wolken über dem Verein auf, und der Mannschaft von Trainer Toni Rippberger droht eine schwierige Spielzeit 2017/18.

„Der verpasste Aufstieg tat richtig weh“, sagt Toni Rippberger, dessen Team zeitweise bis auf Rang zwei vorgerückt war. Höhepunkt einer ganz starken Phase war ein torloses Unentschieden beim späteren souveränen Meister TSV Seckmauern II, der sein Kontingent von höherklassigen Spielern aus der Gruppenliga voll ausschöpfte und dem Verfolger aus Kailbach mächtig einheizen wollte. Doch die wackeren Ittertaler zeigten gerade in diesem Aufeinandertreffen, das sie durchaus auch meisterlich diszipliniert aufspielen können. Kein Gegentor in der Höhle des Löwen, das forderte auch Toni Rippberger Respekt ab: „Wir hatten einen Lauf, das will ich gar nicht bestreiten. Der Aufstieg wäre möglich gewesen, wenn wir nicht zehn Spieltage vor Rundenschluss beim direkten Konkurrenten TSV Hainstadt 0:1 verloren hätten. Das war bei meinen Spielern wie ein Schlag ins Kontor, von dem sie sich nicht mehr so richtig erholten, wie die Bilanz danach recht gut dokumentiert.“

Nur noch zwei Spielgewinne fuhren die Kailbacher in neun Begegnungen ein. Hinzu kam ein nicht enden wollendes Verletzungspech. Sieben Leistungsträger standen im letzten Drittel nicht zur Verfügung. Diese Verletzungsmisere (darunter auch zwei Kreuzbandrisse) schlug letztlich voll durch: In Würzberg (0:7) und Mossautal (0:5) wurde die Rippberger-Elf richtig auseinandergenommen. Bei Abstiegskandidat TSV Günterfürst II musste die ISV sogar absagen und kassierte daraufhin eine bittere Wertungsniederlage am vorletzten Spieltag. Die Lage für die Rippberger-Schützlinge war unglaublich schwierig – und droht nun in der neuen Saison eine ähnliche Gestalt anzunehmen.

Vier Spieler laborieren noch immer an ihren komplizierten Verletzungen und werden erst im Verlauf der Hinserie zurückkommen. Und wäre die Situation nicht schon schwer genug, so werden vier weitere Leistungsträger mit beruflichen Verpflichtungen im Training fehlen: Michael Pollak (Wolfsburg), Marius Lenz (Gießen), Christopher Rippberger (Ingolstadt) und Jan Scheuermann (Würzburg) müssen sich in der Woche eigenverantwortlich fit halten. Dem Trainer bleiben voraussichtlich gerade mal acht oder neun Akteure zum Rundenauftakt im Training. So wird es für ihn sehr schwierig, etwas Tragfähiges für die neue Saison zu erarbeiten.

Neuzugänge aus Hetzbach und Eberbach

„Deswegen definiere ich unsere Saisonziele diesmal auch ganz niedrig: Für uns geht es nur darum, nicht abzusteigen“, erklärt der Eberbacher in Diensten der Ittertaler. Auch wenn mit dem Hetzbacher Fabian Volk ein neuer, gut ausgebildeter Torwart aus Hetzbach kommt und man Nadir Belkil von den A-Junioren des VfB Eberbach von einem Engagement im Hesseneck überzeugen konnte. Aber auch Belkil ist in Koblenz beruflich verpflichtet und steht damit nur an den Spieltagen zu Verfügung. „Obwohl wir keine zweite Mannschaft mehr in den Spielbetrieb entsenden, verfügen wir nur über einen kleinen Kader von 18 oder 19 Akteuren, der sich durch die vier weiterhin erheblich Verletzten nochmals reduziert. Sicherlich verfügen unsere Spieler über eine gute Qualität, dennoch ist die Personaldecke zu dünn und gibt Anlass zur Sorge, dass wir von Beginn an in den Abstiegskampf gedrückt werden könnten. Sicherlich vertraue ich meinen Jungs, die schon sehr clever sind und die wissen, dass sie, wenn sie denn nicht am Training teilnehmen können, selbst etwas für ihre Kraftausdauer tun müssen. Wir können vielleicht auch, wie bereits in der vergangenen Saison, den ein oder anderen zum Einsatz bringen, der schon längst die Fußballschuhe an den Nagel gehängt hat. Aber ob uns solche Maßnahmen in bedrängter Situation dann wirklich weiterhelfen, bleibt abzuwarten. Ich denke, dass wir auch im Training einige Abstriche machen müssen“, gibt Trainer Toni Rippberger eine erste vorsichtige Einschätzung zu der im August startenden B-Liga-Saison.

Aufrufe: 03.7.2017, 17:00 Uhr
redAutor