2024-04-23T13:35:06.289Z

Turnier
Beim Eltinger Pfingstturnier treffen zum 50. Mal die U19-Teams aus der Umgebung auf internationale Gegner. Foto: Rapp
Beim Eltinger Pfingstturnier treffen zum 50. Mal die U19-Teams aus der Umgebung auf internationale Gegner. Foto: Rapp

Internationales Pfingstturnier in Eltingen wird 50

Die ganz großen Namen spielen beim internationalen A-Junioren-Pfingstturnier des TSV Eltingen nicht mehr vor.

Das internationale A-Junioren-Turnier des TSV Eltingen wird am Pfingstwochenende zum 50. Mal ausgetragen. Um Nachwuchs aus der Bundesliga oder europäischen Tob-Clubs zu bekommen, müsste der Veranstalter tief in die Tasche greifen.

Schweiz, Frankreich, Kroatien, Österreich, Ungarn, Polen, Italien, Tschechien, Niederlande, Slowakei und 28 mal Deutschland: das sind 49 Jahre Pfingstturnier beim TSV Eltingen mit seinen Siegern aus elf Ländern. Am kommenden Samstag ist um 14 Uhr Anpfiff zur 50. Auflage mit einmal mehr acht A-Junioren-Teams aus fünf Nationen. Das Endspiel steht am Pfingstmontag um 15.30 Uhr auf dem Programm.

Ursprünglich B-Juniorenturnier

Was 1967 als B-Jugendturnier mit sechs Mannschaften auf Initiative von Alfred Haußer, langjähriger TSV-Pressewart und Fußball-Experte unserer Zeitung, begann, ist längst zur Institution im Leonberger Sportkalender geworden. Vom dritten Jahr des Bestehens an kämpften A-Junioren um den Turniersieg. Clubs aus 16 verschiedenen Ländern Europas kamen nach Eltingen, ein ganz besonderer Gast war 1989 die A-Jugend-Nationalmannschaft aus Tunesiens.

Den Eltinger Machern gelang es immer wieder, namhafte europäische Clubs wie Odense BK und AB Kopenhagen (Dänemark), FC Zürich (Schweiz), Casino Salzburg (Österreich) oder deutsche Topmannschaften wie Borussia Mönchengladbach, Hamburger SV, SC Freiburg oder 1860 München an die Glems zu locken. Und das nicht etwa mit horrenden Antrittsgeldern, sondern einer familiären Atmosphäre, perfekter Organisation und Leonberger Hotel- und Gastronomiebetrieben, die die Veranstalter unterstützen. Richard Eiss machte bei der Premiere 1967 den Anfang, als er eine Jugendmannschaft in seinem Haus unterbrachte. Auch heute noch übernachten in der Regel die ausländischen Vereine kostenfrei in Leonberger Hotels.

Die großen Namen sagen ab

Ein Service, mit dem andere Turnierveranstalter nicht aufwarten können. Doch die Gewichte und Gewichtungen haben sich in den vergangenen 49 Jahren verschoben. Das musste auch Elmar Häcker feststellen, der in den vergangenen zehn Jahren hauptverantwortlich für die Organisation war und dieses Engagement nach der Jubiläumsveranstaltung beendet. Natürlich sollte das Turnier zum 50. Geburtstag etwas besonderes werden. Häcker schrieb nahezu alle Sieger der vergangenen Jahre an, darunter auch Energie Cottbus, Darmstadt 98, FC Winterthur, Greuther Fürth oder die Kickers aus Stuttgart. Wenn überhaupt eine Antwort kam, dann war es eine Absage. 'Damit muss man leben. Wir haben hier unsere Nische mit der zweiten Garde', sagt Elmar Häcker.

Die Musik spielt in der Umgebung. Beispielsweise beim TuS Ergenzingen, wo am Pfingstwochenende Standard Lüttich, der FC Turin, die Wolverhampton Wanderers, VfB Stuttgart, FSV Mainz 05, IFK Göteborg und Eintracht Frankfurt zu Gast sind. Das kostet zum einen viel Geld. Zum anderen, so Häcker, müsse man sich dann ganz anders aufstellen: 'Das funktioniert nur, wenn man den ganzen Verein einbindet.'

Künftig große Namen als C- oder D-Juniorenturnier?

Wie es nach dem Ausstieg des Hauptorganisators mit dem Turnier weitergeht, ist offen. Einige Stimmen sind bereits laut geworden, eine Veranstaltung im C- oder D-Juniorenbereich zu etablieren. In diesen Altersklassen scheint es noch machbar zu sein, Bundesliga-Nachwuchs anzulocken. Die TSF Ditzingen und die SpVgg Weil der Stadt haben es mit ihren Hallenturnieren vorgemacht, wo unter anderem auch die TSG Hoffenheim und der VfB Stuttgart am Start waren.

Zum 50. dürfen aber auf jeden Fall noch einmal die A-Junioren ran. Beim Titelverteidiger SKV Rutesheim hat Trainer Marcel Pfeffer die Zielvorgabe Halbfinale gesetzt. Der Coach muss zwar auf Stammspieler wie Oliver Käpplinger oder Joas Rau verzichten, dafür stehen nach Verletzung Dominik Grafmüller und Maximilian Pfisterer wieder zur Verfügung. Den Topfavoriten sieht Trainer Pfeffer im FAC Wien. Beide Mannschaften treffen bereits in der Gruppenphase aufeinander.

Die Gastgeber wollen ihre stärkste Formation ins Rennen schicken. Also auch mit den Akteuren, die derzeit bereits in der ersten und zweiten Mannschaft bei den Aktiven spielen. Unter anderem werden Julian Häusler und Fabian Hahlgans noch am Freitag in der Landesligapartie gegen den FV Ingersheim gebraucht. Aber dann gibt Trainer Lothar Mattner grünes Licht: 'Für die A-Junioren ist das ein Highlight in ihrer Jugendlaufbahn. Ich finde es schön, dass die alle spielen wollen. In der Woche drauf können sie ja im Training ein bisschen langsamer machen.

Der erste Turniersieger

Heimvorteil Als das Turnier 1967 aus der Taufe gehoben wurde, damals noch als Wettbewerb für B-Jugendliche, behielten die Gastgeber vom TSV Eltingen die Siegertrophäe gleich zuhause. Zum traditionellen Empfang der Stadt Leonberg im alten Rathaus Eltingen am Samstag wurden anlässlich des Jubiläums auch die alten Recken eingeladen. Dabei waren: Alfred Haußer (Presse, Spielberichte), Manfred Schneider (Jugendleiter), Jürgen Haußer, Frank Schäffer, Jarko Zaralnick (Spielführer), Karl Richter, Ewald Karle, Volker Ziegler, Eckhard Müller, Wolfgang Ziegler (Betreuer), Peter Hagmann (Trainer), Erwin Winkler, Bernd Eichler, Heinz Schmauder. Werner Haberkorn.

Die Mannschaften

U 18 Wales

Im Auswahlteam der "Boys and Girls Clubs of Wales" stehen Spieler aus Vereinen der Welsh Football Youth League, die später bei den Aktiven in der Regel semi-professionell weitermachen. Mit Joshua Webber ist noch ein Akteur im Kader, der auch im Vorjahr dabei war. Der kann seinen Kollegen erzählen, wie man in Eltingen ins Endspiel kommt. Das verloren die Waliser dann aber im Elfmeterschießen gegen die SKV Rutesheim.

FC Südtirol

In der regionalen Meisterschaft 'Dante Berretti' hat die Mannschaft in der 15er-Liga den neunten Tabellenplatz belegt. Das Team von Trainer Marco Marzari kam auf 11 Siege, vier Unentschieden und 13 Niederlagen. Im Jahr 2006 trug sich die Mannschaft aus Bozen in Eltingen in die Siegerliste ein, beim letzten Besuch ein Jahr später sprang der zweite Rang heraus.

1. CfR Pforzheim

Der Turnierneuling spielt in der Verbandsliga Baden und peilt mittel- bis langfristig den Aufstieg in die Oberliga an. Bei noch zwei ausstehenden Partien sind die Schützlinge des Trainerduos Thomas Herzog/Maurizio Cosi derzeit Fünfter. Maximal ist noch der dritte Rang möglich.

TSV Eltingen

Zur Winterpause auf Rang zwei der Bezirksstaffel liegend, wurde bei den Eltinger A-Junioren kräftig umstrukturiert. Die Spieler des älteren Jahrgangs rückten zu den Aktiven in die Landes- und A-Liga auf. Die Akteure, die zuvor in der A II gespielt haben, geben nun in der höchsten Staffel des Bezirks Enz-Murr ihr Bestes. Der Rückstand auf Spitzenreiter SGV Freiberg ist zwar auf zwölf Zähler angewachsen, noch hält die Mannschaft aber den zweiten Tabellenplatz.

FAC Wien

Direkt unterhalb der österreichischen Nachwuchs-Bundesliga gehört der Floridsorfer AC fest zum Inventar der höchsten Spielklasse des Wiener Fußball-Verbandes. In den vergangenen beiden Jahren sicherte sich der Club die Meisterschaft, in dieser Saison steht er drei Spieltage vor Schluss unter zwölf Mannschaften auf Platz sieben.

FK Dukla Banská Bystrica

Die Mannschaft aus der mit 80 000 Einwohnern fünftgrößten Stadt der Slowakei ist zum dritten Mal in Eltingen dabei. Einmal Turniersieg, im vergangenen Jahr Platz drei, lautet die Bilanz des Teams, das in der höchsten slowakischen Liga spielt. Trainiert wird es vom ehemaligen Nationalspieler ?tefan Rusnák. Mit an Bord ist der U 19-Junioren-Nationalspieler Erik Gaško.

SKV Rutesheim

Auf Platz drei in der Verbandsstaffel liegend, ist die SKV Rutesheim das am besten platzierte A-Junioren-Team aus dem Altkreis Leonberg. In der vergangenen Saison gelang sogar die Meisterschaft in der Nordstaffel. Das Team von Trainer Marcel Pfeffer kommt als Titelverteidiger.

TSV Münchingen

So wie die Gastgeber ist auch der TSV Münchingen in der höchsten Liga des Bezirks Enz-Murr, der Bezirksklasse, angesiedelt. Tabellenplatz drei bis sechs wurde für die Mannschaft von Trainer Martin Scholz ausgegeben. Die Münchinger liegen voll im Plan. Nur einen Punkt hinter dem TSV Eltingen sind sie derzeit Dritter.

Aufrufe: 012.5.2016, 16:30 Uhr
Leonberger Kreiszeitung / Andreas KlingbeilAutor