2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligabericht
Abgezogen und getroffen: Der starke Driton Gashi (rotes Trikot) erzielt das 2:0, Frisias Lasse Böckenholt kann nicht mehr eingreifen. Foto: Yesilyurt
Abgezogen und getroffen: Der starke Driton Gashi (rotes Trikot) erzielt das 2:0, Frisias Lasse Böckenholt kann nicht mehr eingreifen. Foto: Yesilyurt

Inter Türkspor Kiel furios gegen SV Frisia 03 Risum-Lindholm

Inter Türkspor gibt passende Antwort auf das 2:8

Gleich mit einem halben Dutzend Toren entschädigte Inter Türkspor Kiel seine Fans für das enttäuschende 2:8 vor zwei Wochen zuhause gegen Strand 08. Das 6:0 gegen Frisia Risum-Lindholm entsprach den gezeigten Leistungen auf dem Kunstrasenplatz. „Ich glaube, 5:0 oder 6:0 entspricht dem Spielverlauf“, bilanzierte der Kieler Trainer Özcan Atasoy.

Dem widersprach Frisias Chefcoach Uwe Petersen nicht. „Wenn man das ganze Spiel sieht, dann kommt das schon hin. Das waren krasse Sachen, die kann man nicht gutreden. Entscheidend war, dass wir unsere Ketten und unsere Ordnung nicht gehalten haben. Und dass wir auch fast gar keinen Kieler Spieler richtig im Zweikampf beherrscht haben“, analysierte Petersen etwas tiefer.

Inter legte schon wie in allen Heimspielen zuvor wie die Feuerwehr, mit Offensivpower und -pressing, los. Nach knapp einer Viertelstunde nahm Türkspor dann einen Gang raus, um mit dem 2:0 indes wieder Fahrt bis zur Pause aufzunehmen. Nach dem Seitenwechsel änderten die Kieler ihre Taktik. „Es war klar, dass der Gegner auch nach dem 3:0 noch mal was versucht. Dafür galt es eben, die ersten 10 bis 15 Minuten auch konzentriert hinten zu bleiben und wirklich rigoros die Bälle auch mal wegzuschlagen“, erklärte Atasoy die defensive Ausrichtung mit schnellem Umschaltspiel.

Gegner Frisia Risum-Lindholm konnte dagegen nicht an das herausragende 3:3 aus der Vorwoche bei Strand 08 anknüpfen. „Wir haben taktisch nicht ordentlich agiert. Erst in der zweiten Halbzeit haben wir ein bisschen gekämpft. Ja, ich fühle mich ein bisschen ein Stich gelassen. Vom Kopf her waren wir nicht komplett da und deswegen haben wir nicht so stark gearbeitet, wie man es von Frisia kennt“, kritisierte Lindholms Torwart Jascha Nommensen, der trotz sechs Gegentreffern stärkster Gästespieler war.

Nommensen stand mehrmals in Hälfte eins und zwei bei Möglichkeiten von Erdogan Cumur, Driton Gashi, Steffen Bruhn, Furkan Sentürk (dessen Schuss er gegen den Pfosten lenkte), Steve Sam, Alban Jashari und Marc Zeller im Weg. Bei den weiteren mehr als zwei Handvoll Möglichkeiten ging der Ball neben das Tor. Oder eben auch ins Netz! Vor allem der Führungstreffer durch Steffen Bruhn, der im zweiten Versuch aus dem Strafraum den Ball flach ins linke Eck überlegt einschob, war immens wichtig.

„Das hat uns dann mal in die Karten gespielt. So konnten wir unser Spiel durchboxen“, sagte der Kieler Trainer und hatte dabei auch eine Riesenchance durch Lindholms Leif Carstensen im Blick, der in der 2. Minute nach toller Vorarbeit von Jonas Ketelsen aus kurzer Distanz neben das fast vollständig verwaiste Türkspor-Gehäuse zielte. Zwei weitere Gelegenheiten für die Petersen-Elf gab es nach dem Seitenwechsel durch Christoph Ruback (53.) und Ketelsen (70.).

Insgesamt beherrschten die Mannschaft von Özcan Atasoy die Partie eindeutig. Spätestens nach dem 2:0, das Gashi aus spitzem Winkel ins lange Ecke erzielte, und dem 3:0 nach schöner Vorleistung von Gashi per Querpass, war Inter Türkspor eindeutig Herr im Haus. Sam, nach zweiwöchiger Verletzungspause wieder dabei, zementierte mit dem vierten Tor und zugleich dem ersten Kopfballtreffer von Inter in dieser Saison, den Erfolg.

„Die Abwehr hat es wirklich sehr gut gemacht. Die Jungs waren sicher und haben nichts zugelassen. Ich habe viel dirigiert und ein paar Bälle geschossen. Also ein dankbares Spiel für einen Torwart“, freute sich Hüsnü Özdemir über das erste „zu Null“ in dieser Saison.

Die Mannen vom Hans-Mohr-Sportplatz gingen weitaus aggressiver zu Werke als in den vorangegangenen Heimspielen. „Das war aber auch dringend notwendig. Wenn du hier im letzten Heimspiel acht Dinger kriegst, dann musst du auch eine Reaktion als Mannschaft zeigen. Alles andere wäre natürlich eine Enttäuschung für alle gewesen“, erklärte Tom Wüllner, der auf den Außenbahnen rochierend mit Gashi mit seiner Ballsicherheit für Druck sorgte.

Der stärkste Spieler war eindeutig Driton „Maschine“ Gashi. Mit Schnelligkeit, Spritzigkeit, Durchsetzungsvermögen und Tempodribblings riss Inters Nummer sieben mehrmals an den Flanken die entscheidenden Lücken auf. Auch wenn Atasoy diese Einschätzung etwas einschränkte. „Ich möchte aus dieser Mannschaft eigentlich kaum einen hervorheben. Aber man sieht schon, dass unserem Spiel ein Steve Sam und auch ein Steffen Bruhn sehr gut tut. Sie haben halt die nötige Ruhe, auch die Bälle zur richtigen Zeit gut getimt zu spielen. Ansonsten war es eine geschlossene Mannschaftsleistung“, freute sich der 41-Jährige, dass sich sechs verschiedene Spieler sich in die Torschützenliste eintrugen.

„Man heute gesehen, dass wir in allen Belangen unterlegen waren. Wir waren läuferisch nicht auf Höhe“, lautete das ernüchternde Endfazit von Uwe Petersen, dem mit Neun-Tore-Stürmer Tobias Zuth und Außenbahn-Läufer Andreas Lovrec zwei tragende Säulen im bevorzugten schnellen Umschaltspiel der Gelb-Schwarzen fehlten.

Inter Türkspor Kiel: Özdemir – Hodaj, Schomaker, Kern, Sentürk – S. Bruhn (62. Akbulut), Meshekrani, Sam (68. Zeller) – Gashi, Cumur, Wüllner (57. Alban Jashari).

SV Frisia 03 Risum-Lindolm: Nommensen – Heider, Lasse Paulsen, L. Johannsen, Böckenholt – Marvin Bruhn, Nissen (36. Bartlefsen) – Fust (73. Lorenz), Ruback (64. Knitel), Ketelsen – Carstensen.

SR: Jörn Göttsch (TSV Lütjenburg).
Zuschauer: 110.
Tore: 1:0 S. Bruhn (11.), 2:0 Gashi (27.), 3:0 Cumur (32.), 4:0 Sam (58.), 5:0 Alban Jashari (86.), 6:0 Zeller (89.).


Nicht vergessen: In der Spieltagsübersicht (rechts) könnt ihr wieder für eure Spieler des Spiels abstimmen und somit an der Wahl zur Elf-der-Woche teilnehmen. Einfach auf das Ergebnis klicken und im Spielbericht unterhalb der Aufstellung Spieler auswählen.
Aufrufe: 024.9.2017, 16:29 Uhr
SHZ / Ismail YesilyurtAutor