2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines

Integration mit Hücker-Aschens Trainer

Andy Singh, Coach des C-Ligisten TuS Hücker-Aschen II, steht den Migranten in seiner Mannschaft mit Rat und Tat zur Seite

Seine Ansprache ist ruhig, aber deutlich. Die Kicker der zweiten Mannschaft des TuS Hücker-Aschen schwitzen ordentlich. Trainer Andy Singh hat Schnelligkeit auf dem Zettel und so sprinten die Jungs um die Wette. Der Coach nimmt die freundlichen Beschimpfungen mit einem Schmunzeln hin. Er will, dass seine Jungs fit sind, wenn es sonntags um Punkte geht.

Singh ist aber nicht nur Trainer beim TuS. Er kümmert sich auch um die Integration der Flüchtlinge. "Ich kenne die Wege und weiß, zu welchen Ämtern die Jungs laufen müssen", erklärt er. "ich war selbst früher in der Gastronomie tätig und wir mussten unsere Mitarbeiter auch anmelden." Jetzt ist er im Außendienst tätig und nutzt sein Wissen. Seit eineinhalb Jahren ist Andy Singh in Hücker-Aschen, anfangs hat er selbst gespielt, dann aber schnell den Trainerposten beim TuS III übernommen. In dieser Saison ist der 30-Jährige gemeinsam mit Hüseyin Turan und Robin Kern für die Reserve zuständig.


In seinem Team spielen fünf Flüchtlinge. "Sie haben alle Spielerpässe", freut sich Singh. Wobei das für ihn eine Selbstverständlichkeit ist: "Ich kenne halt die Problematik und dann helfe ich." Mit allen war er beim Amt und hat die entsprechenden Papiere geholt. "Die Spieler müssen hier gemeldet sein und sie brauchen eine Aufenthaltserlaubnis. Die habe ich zusammen mit den Jungs im Rathaus beantragt", sagt er, "das ist oft ein langes Procedere, aber die Pässe sind da und alle können spielen."


Nicht nur in der Mannschaft, auch im Verein sind die Neuen integriert. "Die Jungs wohnen alle nah am Platz, einige kommen zu Fuß, andere mit dem Fahrrad", erzählt Singh. Sein Team hat sie gut aufgenommen: "Sie gehören einfach dazu, sind bei uns sogar Leistungsträger." Der junge Syrier hat in seiner Heimat nach Singhs Worten in der 2. Liga gespielt, der Pakistani sogar in der 1. Liga. Singh: "Die können was am Ball." Ein Georgier ist auch dabei. "Das mit der Sprache wird auch immer besser, auf dem Platz verstehen sich sowieso alle", so Singh.


TuS-Sportchef Stefan Meierebert ist begeistert: "Das ist einfach unbezahlbar, weil Andy einfach weiß, was zu tun ist und die Neuen begleitet."

Aufrufe: 019.8.2016, 12:01 Uhr
Yvonne GottschlichAutor