2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines

In einer Woche auf dem Weg zum Junior-Coach

Der DFB geht gemeinsam mit dem Partner Commerzbank an Schulen, um dort dafür zu werben, den Nachwuchs zu trainieren +++ Am Montag war Auftakt in Mönchengladbach-Rheindahlen

Es ist Montagmorgen, acht Uhr: Ein bekannter Ort, eine bekannte Uhrzeit, doch die Inhalte sind ungewohnt. Für vier Schülerinnen und elf Schüler stehen in dieser Woche nicht Mathe und Englisch auf dem Stundeplan, sondern Fußball. Und läuft es nach dem Wunsch aller Beteiligten, dann soll das Projekt weit über die Woche hinaus wirken. Die 15 Jugendlichen werden zum DFB-Junior-Coach ausgebildet.

Wie es sich für ein ordentliches Projekt gehört, startet das Ganze am Gymnaium in Rheindahlen erst einmal mit Wissenschaft. Die angehenden Nachwuchstrainer füllen online einen umfangreichen Fragebogen aus, in dem anonym persönliche, aber auch viele fußballspezifische Dinge abgefragt werden. Die Fragen wurden von der Arbeitsgruppe der Goethe-Universität in Frankfurt erarbeitet und nach den 40 Kursstunden werden die Inhalte noch einmal abgefragt. Anstrengend, aber sicherlich umfangreiche Aufschlüsse liefernd.

Danach werden kurz ein paar organisatorische Dinge geklärt, bevor es zum ersten Mal in die Sporthalle geht. Begleiten wird die Schüler in dieser Woche der Sport-Referendar Bernd Wiesner, der bereits vor zwei Jahren in Hessen, als das Junior-Coach-Projekt noch ganz neu war, schon einmal eine solche Kurswoche abgehalten hat. "Bei der ersten Einheit geht es darum, die Kids durchaus auch ein wenig auflaufen zu lassen und dann gemeinsam zu erarbeiten, was da in der Trainingseinheit nicht so optimal gelaufen ist", erklärt Wiesner, der bei den kommenden Trainern, die mindestens 15 Jahre alt sein müssen, genau den Ton anschlägt, der ankommt und notwenig ist.

In den fünf Tagen werden aber durchaus auch Highlights gesetzt. So erfuhren die Teilnehmer erst am Montagmorgen, dass sie gut 24 Stunden später beim Spiel der UEFA Youth League zwischen Borussia Mönchengladbach und Juventus Turnin dabei sein werden. "Jugendfußball auf höherem Niveau wird es kaum zu sehen geben", erklärt Wiesner zurecht. Dabei gibt es natürlich auch die Aufgabe, das Spiel unter gewissen Gesichtspunkten zu beobachten. Klar: Auch das soll keine reine Spaßveranstaltung werden.

Das vom DFB mit Unterstützung der Commerzbank, als Partner der Qualifizierungsoffensive, initiierte Projekt wird von Bundestrainer Joachim Löw als Pate begleitet. Insgesamt sollen in den kommenden Jahren 20.000 Schülerinnen und Schüler in ganz Deutschland direkt an ihren Schulen zu jungen Fußballtrainern ausgebildet werden. Nach Abschluss der Ausbildung erhalten die Nachwuchstrainer Ihre offiziellen Zertifikate. Zum Start übergab Alexander Weckauf, Commerzbank Filialdirektor, selbst Trainer beim Fussball-Club SC Hardt und DFB-Junior-Coach-Patefür die Schule, den Schülerinnen und Schülern je ein Starter-Kit, etwa mit einer Trillerpfeife und einem USB-Stick. Außerdem fünf Fußbälle an die Schule für die praktische Ausbildung.

„Neben der Trainerlaufbahn unterstützen wir die Nachwuchstrainer auch bei der Vorbereitung auf das Berufsleben, beispielsweise mit Bewerbertrainings oder Schülerpraktika in unseren Filialen. Und natürlich können wir als eine der größten Banken in Deutschland mit viel Experten-Know-How den jungen Leuten durch Vorträge und Veranstaltungen wirtschaftliche Zusammenhänge praxisnah erklären und damit zur finanziellen Allgemeinbildung beitragen", sagt Weckauf. Und da der Weg zum SC Hardt ein kurzer ist, findet auch die abschließende Trainingseinheit zum Ende der Woche beim SC Hardt in der D-Jugend statt, die in der Leistungsklasse spielt.

Alexander Weckauf ist überzeugt: „Durch diese Initiative können die Jugendlichen frühzeitig Verantwortung übernehmen. Das ist gut für das Selbstbewusstsein und später bei Bewerbungen und beim Einstieg in den Beruf sehr hilfreich.“ So mache sich etwa der Zeugniseintrag, den die DFB-Junior-Coaches nach einjährigem Praxiseinsatz als Trainer von Schul-AGs oder Jugendmannschaften in Fußballvereinen oder Schulen bekommen, sehr gut in einer Bewerbung.

Und genau das ist das Ziel der Ausbildung: Die Teilnehmer sollen, wenn alles ideal läuft, am Ende eine JUgendmannschaft, etwas in F-Jugend-Bereich, übernahmen, oder alternativ eine Fußball-AG an einer Grundschule betreuen. "Wenn es uns gelingt, 25 Prozent der Mädchen und JUngs in eine solche Position zu bringen und sie dafür dauerhaft zu begeistern, wäre das schon eine tolle Sache", sagt Bernd Wiesner. Er wird fraglos seinen Teil dazu beisteurn, dass dies auch gelingt.


Aufrufe: 03.11.2015, 17:15 Uhr
Sascha KöppenAutor