2024-05-24T11:28:31.627Z

Ligabericht
Ein Bild mit Symbolcharakter: Der SC Ettmannsdorf am Boden. Gegen den SV Etzenricht setzte es eine happige Heimschlappe.  Foto: Zwick
Ein Bild mit Symbolcharakter: Der SC Ettmannsdorf am Boden. Gegen den SV Etzenricht setzte es eine happige Heimschlappe. Foto: Zwick

In der SC-Abwehr brachen alle Dämme

Die Ettmannsdorfer gingen gegen den SV Etzenricht mit 1:7 regelrecht unter +++ Glatt Rot für Philipp Peter wegen einer Notbremse

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Ein Desaster wie schon lange nicht mehr erlebte der SC in seinem Heimspiel gegen den SV Etzenricht. Mit 1:7 ging der Aufsteiger regelrecht unter, wobei erst in den letzten zwölf Minuten sämtliche Dämme brachen.

Zu diesem Zeitpunkt war die Heimelf nach einem Platzverweis für Philipp Peter dezimiert und aufgrund zahlreicher strittiger Entscheidungen des Unparteiischen-Trios aus Mittelfranken demoralisiert. Allerdings rechtfertigen diese Faktoren nicht die Auflösungserscheinungen in der Schlussphase, die zu dieser unglaublichen Niederlage beitrugen.

So richtig verstehen konnte die Schlappe nach dem Spiel auch der Trainer nicht. Zwar waren die Umstände vor der Partie durch den kurzfristigen Ausfall von Markus Fenk, Philipp Rettig, Jens Solfrank und Akin Akdogan nicht optimal, weil dadurch einige Kreativkräfte in der Defensive fehlten, doch das Geschehen in der letzten Viertelstunde in einer lange Zeit ausgeglichenen Begegnung gibt zu denken.Dabei sah es anfangs nicht nach einer Niederlage aus. Insbesondere in der ersten Halbzeit war der SCE ein gleichwertiger Gegner, der spielstarke Tabellendritte konnte sich kaum durchsetzen. Und die Heimelf hätte bei zwei guten Möglichkeiten durch Ilhan Koc und Daniel Bohnert sogar in Führung gehen können. Etzenricht lief sich immer wieder in der sicheren Abwehr der Ettmannsdorfer fest; es gab kein Durchkommen. So brauchten die Gäste einen Sonntagsschuss von Thomas Schärtl, der aus 20 Metern genau in den Winkel zum 0:1 traf.

Wenig später kochten die Emotionen bei den Platzherren erstmals hoch, als der Schiedsrichter ein grobes Foul von hinten an Daniel Bohnert lediglich mit einer Verwarnung bestrafte. So richtig verschaukelt kam sich der Aufsteiger in der zweiten Hälfte vor. Als Philipp Peter seinen Gegenspieler nach Ansicht des Unparteiischen nach einem Laufduell umriss, erhielt der SC-Abwehrspieler die Rote Karte und der Gast einen Elfmeter zugesprochen, wobei die Aktion eindeutig und für alle erkennbar vor dem Sechzehnmeterraum geschah. Andreas Müller nahm das Geschenk dankend an und verwandelte zum 0:2.Danach nahm Timo Studtrucker einige Umstellungen; er hatte immer noch die Hoffnung auf ein Unentschieden. Diese schwand nach dem 0:3 durch Andreas Schimmerer (65.), dem eine klare Abseitsposition vorausgegangen war.

In der Folgezeit hatte der SV Etzenricht gegen immer mehr resignierende Ettmannsdorfer leichtes Spiel. Bei den Kontern der Gäste war die Abwehr offen, es fehlte die letzte Konsequenz. Die in dieser Phase gezeigte Leistung der Platzherren gibt zu den größten Sorgen Anlass. Der Gegner nutzte seine Freiheiten zu weiteren Treffern von Martin Pasieka (78. und 90.) und Stefan Graf (83. und 87.). Zwischendurch konnte Christian Fohringer auf 1:5 verkürzen; sein Freistoß landete am Innenpfosten, prallte an den Torwart und von diesem über die Linie.Fassungslos wirkte der SC-Trainer nach dem Schlusspfiff.

Zwar seien einige Entscheidungen gegen sein Team zumindest fragwürdig gewesen, doch die Niederlage habe sich die Mannschaft selbst zuzuschreiben. ,,Wir hatten uns für die zweite Halbzeit viel vorgenommen, doch nach dem Platzverweis waren wir nicht mehr so aggressiv. Durch die Umstellungen wollte ich zeigen, dass wir das Ergebnis nicht einfach verwalten und die Niederlage in Grenzen halten wollten. Selbst beim 0:2 und in Unterzahl hatte ich die Hoffnung, noch heran kommen zu können", erklärte er seine Maßnahmen. Das ständige Auf und Ab in den Spielen könne den SC Ettmannsdorf letztendlich den Klassenerhalt kosten. Deshalb sei schnellstmöglich ein Umdenken erforderlich. ,,Sieben Gegentore in einem Spiel nach zuvor zweimal zu Null - da stimmt etwas nicht!", sagte Studtrucker. Bis zum nächsten Spiel am Freitag beim 1. SC Feucht bleibt wenig Zeit, um die Gründe zu erforschen.

Aufrufe: 015.9.2013, 13:29 Uhr
Redaktion SchwandorfAutor