2024-04-24T13:20:38.835Z

Vereinsnachrichten
Als unermüdlicher Antreiber am Spielfeldrand steht „Meistercoach“ Hans-Jürgen Immerthal den Fußballern des  Heidmühler FC ab sofort nicht mehr zur Verfügung. Henning Busch
Als unermüdlicher Antreiber am Spielfeldrand steht „Meistercoach“ Hans-Jürgen Immerthal den Fußballern des Heidmühler FC ab sofort nicht mehr zur Verfügung. Henning Busch

Immerthal zieht HFC-Reißleine

Paukenschlag beim Fußball-Landesligisten Heidmühler FC: Wie erst am Montagabend durchsickerte, ist Hans-Jürgen Immerthal noch am Sonntag nach ...
der 2:3-Niederlage in Westrhauderfehn von seinem Traineramt zurückgetreten. Dies hatte der 56-Jährige, der den HFC vergangene Saison nach dem Wechsel aus Abbehausen in den Klosterpark noch souverän zum Aufstieg in die sechsthöchste Spielklasse geführt hatte und damit Vereinsgeschichte schrieb, der Mannschaft noch in der Kabine und später der Führung der Fußballabteilung mitgeteilt. Diese wurde völlig überrascht.

"Es ist ein Punkt entstanden, der mich veranlasst hat, so zu agieren", erklärte Immerthal, wollte die genauen Gründe aber nicht öffentlich kommunizieren. Nur so viel: "Es war nicht nur einer, sondern eine Vielzahl von zum Teil unerfreulichen Gründen, die mich zu diesem Schritt veranlasst haben."

Mit nur fünf Punkten aus zehn Spielen rangieren die Heidmühler auf dem vorletzten Tabellenplatz, wobei allen Beteiligten angesichts der besseren personellen und finanziellen Möglichkeiten der Mehrzahl der anderen Teams in der Liga sowie fünf Absteigern am Saisonende die Schwere der "Aufgabe Klassenerhalt" von Beginn an klar war. Noch am Freitag hatte es laut Immerthal "ein langes, sehr gutes Gespräch" zwischen ihm und dem sportlichen Leiter Josef dAmico über die weitere Saisonplanung gegeben.

Umso mehr wurde dAmico nun auf dem völlig falschen Fuß erwischt. "Es gab keinen Hinweis, dass er mit einem solchen Gedanken spielt", erklärte der sportliche Leiter auf Nachfrage. Daher wolle er nun das erneute direkte Gespräch am Dienstagabend unbedingt abwarten, um die genauen Gründe für Immerthals Entscheidung zu erfahren: "Ich hoffe, dass Band ist noch nicht ganz durchschnitten. Denn von Vereinsseite stand die Position des Trainers absolut nicht in Frage." Weder auf die Mannschaft, noch auf den Trainer sei zudem von der Vereinsführung trotz der bislang mageren Punktausbeute Druck ausgeübt worden.

Doch der Hoffnung des Sportlichen Leiters, die Situation noch einmal kitten zu können, erteilte Immerthal am Dienstagmorgen gegenüber der NWZ eine Absage: "Das ist ausgeschlossen. Die Frage, ob das mit mir in der sportlichen Verantwortung noch kompatibel ist, habe ich für mich schon mit einem Nein beantwortet mit sehr deutlichem Ausrufezeichen."

Der Schritt sei ihm jedoch nicht leicht gefallen. Verständlich, denn der Aufstieg in die Landesliga stellt auch für den 56-Jährigen den bislang größten sportlichen Erfolg dar: "Man kann sicher sein, dass ich nicht mit der Mannschaft aufgestiegen bin, um nach dem zehnten Spieltag hinzuwerfen." Für den äußerst schweren Kampf um den Ligaverbleib wünscht Immerthal der Elf, deren Spielführer sein Sohn Philip ist, "in jedem Fall alles Gute": "Schließlich geht es nicht nur um den HFC, sondern um den Fußball in ganz Friesland, für den ein Team in der Landesliga als Vorbild und Kristallisationspunkt sehr wichtig ist."

Sollte Immerthal von Vereinsseite nicht mehr umgestimmt werden können, würde bis auf Weiteres Co-Trainer Thomas Bauer die Mannschaft coachen. "Zumindest hätten wir dann nicht die akute Not und könnten uns bei der Trainersuche die nötige Zeit lassen", sagte dAmico: "Aber noch ist das Thema Hans-Jürgen Immerthal für mich nicht abgehakt."

Aufrufe: 018.10.2017, 07:15 Uhr
Henning BuschAutor