2024-05-02T16:12:49.858Z

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Schiedsrichter sollten auch in kritischen Spielsituationen immer den Überblick behalten.
Schiedsrichter sollten auch in kritischen Spielsituationen immer den Überblick behalten. – Foto: Alexander Kaya

Immer schön den Überblick behalten

Referees sind bei der Leitung von Fußballspielen vielfältig gefordert +++ Dafür erfahren sie aber auch einen intensiven Zusammenhalt und profitieren im Berufs- und Privatleben

Die Schiedsrichtergruppe Nordschwaben bietet auch in diesem Jahr einen Wochenendlehrgang für alle Interessierten an, die sich zum Schiedsrichter ausbilden lassen möchten. Der Lehrgang findet vom 14. bis zum 16. Juni im Sportheim des BC Huisheim statt. Das Programm ist abwechslungsreich und beinhaltet neben Regeltheorie auch Praxiseinheiten und Videoschulungen.

Auftakt ist am Freitagabend um 18.30 Uhr. Nach der Abwicklung organisatorischer Dinge stehen mit der Strafgewalt des Schiedsrichters und Vergehen von Spielern über Spielfeldgrenzen gleich zwei Kernelemente des Regelwerks auf der Agenda, bevor der Abend mit einem Vortrag zum Thema Handspiel mitsamt Videoszenen endet. Am Samstag trifft man sich von 9 bis 16.30 Uhr, wobei das dichte Programm durch eine Spielfeldbegehung und eine Praxiseinheit entzerrt wird. Nach Beleuchtung der Abseitsregel schreiben die Teilnehmer bereits am Sonntag ihre Prüfung und erhalten im Anschluss ihre Ergebnisse.

Teilnehmen kann am Lehrgang Jeder, der das 14. Lebensjahr vollendet hat oder im laufenden Jahr vollendet. Zudem ist die Mitgliedschaft in einem Verein Voraussetzung. Als ausgebildeter Schiedsrichter genießt man viele Vorteile. So erhält man freien Eintritt zu allen Spielen im DFB-Gebiet – von der Bundesliga bis zur B-Klasse. Außerdem kann man seinem Verein etwas Gutes tun, denn dieser bezahlt Ausfallgebühren an den BFV, wenn nicht genügend Schiedsrichter gestellt werden.

Welche Gründe es noch gibt, den Lehrgang zu absolvieren, und warum das Hobby Spaß macht, erklären drei Schiedsrichter im Interview mit der Donauwörther Zeitung. Maximilian Jaumann (TSV Oettingen) pfeift seit fast genau einem Jahr und hat in dieser kurzen Zeit bereits den Aufstieg in die A-Klasse geschafft. Als Assistent ist er bis zur Bezirksliga im Einsatz. Sebastian Stadlmayr (SV Donaumünster-Erlingshofen) hat seinen Lehrgang im Jahr 2015 gemacht. In dieser Saison hat er mit erst 19 Jahren den Aufstieg in die Bezirksliga geschafft. Als Assistent ist er in der Landesliga aktiv.

Clauspeter Heger (TSV Harburg) gehört zu den erfahreneren Referees. Er hat seinen Lehrgang im Jahr 1993 bestanden. Sein Weg führte ihn bis zur Bezirksoberliga als Schiedsrichter und Bayernliga als Assistent.

Herr Jaumann, Sie haben letztes Jahr den Schiedsrichterlehrgang absolviert. Mit welchen Erwartungen sind Sie an die Sache herangegangen?

Maximilian Jaumann: Nachdem ich selber seit 15 Jahren aktiv als Spieler tätig bin, wollte ich auch die andere Seite des Spiels kennenlernen. Denn ohne Schiedsrichter geht es nicht. Zum einen wollte ich meine Regelkenntnisse verbessern und zum anderen neue Erfahrungen sammeln.

Was gefällt Ihnen an diesem Hobby?

Jaumann: Besonders gefallen mir die Kameradschaft und der Zusammenhalt, denn egal welche Veranstaltung es ist, sie macht immer Spaß und man lernt immer wieder dazu. Auch muss man die Unterstützung in unserer Gruppe hervorheben, denn man bekommt vom Führungsteam volle Rückendeckung und auch die erfahrenen Schiedsrichter stehen einem mit Rat und Tat zur Seite. Das hilft sehr bei der persönlichen Entwicklung „an der Pfeife“. Ich hätte mir vor dem Lehrgang nie vorstellen können, dass mir die Schiedsrichterei so viel Spaß machen würde.

Herr Stadlmayr, Sie haben in dieser Saison mit erst 19 Jahren den Aufstieg in die Bezirksliga geschafft. Was muss ein junger Schiedsrichter mitbringen, um erfolgreich zu sein?

Sebastian Stadlmayr: Man muss Spaß daran haben, mit Menschen in Kontakt zu kommen, und Entscheidungen in wenigen Sekunden treffen können. Zudem sollte man geistig und körperlich fit sein.

Es gibt heutzutage zahlreiche Freizeitangebote. Warum sollte sich jemand für das Hobby Schiedsrichter entscheiden?

Stadlmayr: Weil bei den Schiedsrichtern eine richtig tolle Kameradschaft herrscht und man viele schöne Erlebnisse hat, wie zum Beispiel ein Relegationsspiel vor über 500 Zuschauern zu leiten.

Herr Heger, Sie sind seit 1993 Schiedsrichter. Warum macht das Hobby auch nach so vielen Jahren noch Spaß?

Clauspeter Heger: Dafür gibt es viele Gründe. Zum einen die Kameradschaft, die zwischen den Schiedsrichtern in der Gruppe Nordschwaben herrscht, egal welcher Generation. Zum anderen sind die Spiele im Gespann zu dritt ein tolles Erlebnis – hierbei muss zuallererst das Zwischenmenschliche stimmen, denn man muss auch auf dem Platz als Team auftreten. Darüber hinaus ist die Schiedsrichterei ein interessantes Hobby, da man viele Erfahrungen für das Berufs- und das Privatleben sammeln kann. Kein Spiel ist mit dem anderen vergleichbar, von einer Situation zur anderen ist man anderen Anforderungen ausgesetzt. Man lernt dabei nie aus.

Mehr Lokalsport gibt es auf www.donauwoerther-zeitung.de

Aufrufe: 013.6.2019, 18:58 Uhr
Donauwörther Zeitung / tohAutor