2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
Im Spitzenspiel zwischen Etzenricht (r.) und Ammerthal (l.) gab es keinen Sieger. F: Hager
Im Spitzenspiel zwischen Etzenricht (r.) und Ammerthal (l.) gab es keinen Sieger. F: Hager

Im Spitzenspiel gibt es keinen Sieger

SV Etzenricht und die DJK Ammerthal trennen sich 1:1 (0:1) +++ 500 Zuschauer sehen eine Partie mit zwei verschiedenen Hälften

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Rassig, etliche Chancen, viele Zweikämpfe und eine umstrittene rote Karte – das Landesliga-Spitzenspiel zwischen dem SV Etzenricht und der DJK Ammerthal hielt am Freitagabend vor 500 Zuschauern das, was es versprochen hatte. Nach 90 kurzweiligen Minuten trennten sich die Top-Teams 1:1 (0:1), wobei zwei völlig unterschiedliche Hälften geboten wurden. Gaben in der ersten die Gäste eindeutig den Ton an, taten dies die Gastgeber im der zweiten.

„Es war unterm Strich ein hochverdientes 1:1“, sagte nach dem Schlusspfiff Ammerthals Sportlicher Leiter Tobias Rösl. „Wir bestimmten den ersten Durchgang, kamen dann aber im zweiten nur mehr zu gelegentlichen Entlastungsangriffen. Die Mannschaft scheint ein konditionelles Defizit zu haben“, bilanzierte Rösl trocken. Verzichten musste DJK-Trainer Thomas Adler in dieser Spitzenpartie auf die weiterhin verletzten und angeschlagenen Christian Richter und Florian Danner, Peter Gerber saß zumindest auf der Ersatzbank. Dazu gesellten sich der erneut gesperrte Johannes Badura sowie der an einem Muskelfaserriss laborierende Lukas Papadopoulos, für den Thomas Kotzbauer in die Anfangsformation rückte. Ansonsten vertraute Adler auf das Team, das Ettmannsdorf am letzten Wochenende mit 2:1 niedergekämpft hatte.

Beim gastgebenden SV Etzenricht musste Coach Michael Rösch auf Marco Brünsch und Tobias Scharl verzichten, Kai Scharnagl nahm auf der Auswechselbank Platz. Nicht mitwirken konnte Klaus Herrmann, dessen Leistenverletzung keinen Einsatz zuließ. Für ihn begann im Vergleich zum 4:1 bei der Fortuna Regensburg dieses Mal Matthias Dietl.

Und wie von Ammerthals Sportlichen Leiter Tobias Rösl im Vorfeld angekündigt, trat die DJK mit dem nötigen Respekt, aber eben auch mit der breiten Brust auf. Die Adler-Elf versteckte sich in den Anfangsminuten nicht, versuchte Druck zu machen und die Gastgeber so zu Fehlern zu zwingen. Das erste Mal wirklich nennenswert tauchten die Gäste schließlich in der achten Minute vor dem Etzenrichter Gehäuse auf, als Tobias Laurer urplötzlich alleine vor SVE-Schlussmann Michael Heisig stand, aber vom Linienrichter wegen Abseits zurückgepfiffen wurde – eine ganz knappe Entscheidung.

Nicht ganz so knapp dann die Ammerthaler Führung, die nach den ersten 15 Minuten, in denen die DJK aktiver und engagierter auftrat, durchaus verdient war. Michael Jonczy hatte sich auf der rechten Seite bis zur Grundlinie durchgetankt, seinen Pass fand am langen Pfosten lauernden Laurer einen dankbaren Abnehmer. Heisig hatte das Nachsehen, die Gäste lagen in Front. Das doch relativ frühe 1:0 spielte Ammerthal natürlich in die Karten. Hätte Johannes Kohl bei seinem Kopfball nach einem Freistoß aus dem Halbfeld nur ein wenig genauer gezielt, dann wäre es in der 19. Minute schon 2:0 gestanden.

Die Gäste marschierten auch in der Folgezeit munter weiter nach vorne, vernachlässigten dabei aber ihre Abwehr nicht und ließen Etzenricht so zu keinen Chancen kommen. Auf der Gegenseite hatte nach gut einer halben Stunde Jonczy nach feinem Zuspiel von Manuel Hiemer freie Bahn, wurde aber kurz vor dem Strafraum von Uli Herrmann gerade noch ausgebremst. Bis dahin hatte sich der SVE aus der Ammerthaler Umklammerung vollkommen befreit und erarbeitete sich in der 39. Minute die erste nennenswerte Möglichkeit: Andreas Schimmerer setzte sich auf der linken Seite durch, schob aber das Leder am langen Pfosten vorbei.

Ebenso vergaben Stephan Herrmann und Klaus Moucha in der Endphase des ersten Durchgangs, so dass es beim glücklichen 1:0 für Ammerthal blieb. Dass die Gastgeber mehr und mehr aufkamen, lag n der mangelnden Laufbereitschaft des DJK-Mittelfeldes. „Eine bis dahin entlastete Abwehr wurde somit belastet. Dadurch verloren wir den Faden im Spiel und fuhren nur noch Entlastungsangriffe“, analysierte Rösl zur Halbzeit treffend.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs zeigte sich schließlich das gleiche Bild wie Ende des ersten: Der SV Etzenricht marschierte, erzeugte viel Druck und hatte durch Dietl und Marco Lorenz die ersten Möglichkeiten (49.). Ammerthal entglitt die Partie zusehends, wobei Jonczy (52.) seinen Schuss nur um Zentimeter vorbeisetzte. Adler reagierte auf die wachsende Etzenrichter Überlegenheit und brachte mit Nico Becker einen frischen Mann. Ein Maßnhame ohne Erfolg, denn im zweiten Durchgang spielte nur noch der SVE, während Ammerthal nur mehr zu gelegentlichen Kontern kam.

Die Rösch-Elf belohnte sich für ihren enormen Aufwand schließlich in der 75. Minute: Ein langer Einwurf von Marco Lorenz landete bei Martin Pasieka, der am Elfmeterpunkt auf Andreas Schimmerer legte, der unhaltbar für Marcel Schumacher zum umjubelten 1:1 einnetzte – ein zu diesem Zeitpunkt mehr als verdienter Ausgleich. Und ein Treffer, der die DJK Ammerthal schockierte, die sich zudem in der Schlussphase wegen angeblichen Nachtretens Dominik Haller, das mit der roten Kate geahndet wurde, noch dezimierte (90.).

Ein mehr als umstrittener Platzverweis, der in der Schiedsrichterkabine noch heftig diskutiert wurde, denn Haller befand sich in dieser Szene eindeutig weit weg vom Ort des Geschehens – aber eine Tatsachenentscheidung, mit der sich nun das Sportgericht auseinandersetzen muss. Zuvor hatten zuvor die Gäste das 2:1 durch Laurer nach schöner Vorarbeit von Hiemer auf dem Fuß, doch sein Versuch wurde irgendwie noch von der SVE-Abwehr geklärt – die letzte Möglichkeit in einem rassigen Spitzenspiel.

SV Etzenricht – DJK Ammerthal 1:1 (0:1)

SV Etzenricht: Heisig – Koppmann, Graßl, Mark, Lorenz – Moucha (62. Pötzl), U. Herrmann, Pasieka, S. Herrmann – Dietl (67. Hagn), Schimmerer.

DJK Ammerthal: Schumacher – Akgül (72. Saber), Kohl, Fürsattel, Stauber (40. Jank) – Haller, Hiemer, Laurer, Kotzbauer (58. Becker) – Mandula, Jonczy.

Tore: 0:1 Laurer (12.), 1:1 Schimmerer (75.).

Besondere Vorkommnisse: Rote Karte für Dominik Haller (90./DJK) wg. Tätlichkeit.

Zuschauer: 500.

Schiedsrichter: Eduard Maier (Gleiritsch).

Aufrufe: 021.8.2015, 21:00 Uhr
Stephan LandgrafAutor