2024-04-24T13:20:38.835Z

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Mit ruhiger Hand und Vertrauen in die Stärke der eigenen Elf haben Serdal Gündogan (li.) und Florian Schlicker (mi.) Seligenporten auf Kurs gebracht. F: Philip Hauck
Mit ruhiger Hand und Vertrauen in die Stärke der eigenen Elf haben Serdal Gündogan (li.) und Florian Schlicker (mi.) Seligenporten auf Kurs gebracht. F: Philip Hauck

Im Kloster herrscht Ruhe: »Haben den Jungs immer vertraut«

Erst sechs teils heftige Pleiten zum Start, dann drei überzeugende Siege in Serie: Die erstaunliche Entwicklung des SV Seligenporten

Der SV Seligenporten und die Regionalliga Bayern, das wird nix - das war die einhellige Meinung nach sechs Spieltagen. Die Klosterer verloren alle sechs Auftaktpartien, teilweise krachend. Null Punkte, 3:28 Tore lautete die niederschmetternde Bilanz. Kritiker brachten sich schon in Stellung und stimmten schon im August wieder den Abgesang auf den Aufsteiger an. Doch dann kam das Auswärtsspiel beim FV Illertissen.
"Zu sagen, das Spiel in Illertissen war die Initialzündung, wäre vielleicht etwas zu hoch gegriffen", erklärt SVS-Trainer Serdal Gündogan: "Wir waren auch in den Spielen davor gegen Schweinfurt und Nürnberg schon stark verbessert und nah dran, zu punkten. Aber klar, der Sieg beim FVI hat uns enorm geholfen. Die Jungs haben gesehen: hey, wir haben bei einem Topteam verdient gewonnen. Wir können`s doch. Von da an kam auch das Selbstvertrauen wieder zurück." Dass nach den sechs Auftaktpleiten aber nicht einfach zur Tagesordnung übergegangen wurde, daraus macht auch Gündogan keinen Hehl: "Wir mussten mehr tun, noch intensiver arbeiten. Wir haben den Trainingsumfang erhöht. Nicht unbedingt im körperlichen Bereich, denn die Fitness ist da. Vielmehr mussten wir im mentalen Bereich eine Schippe drauflegen. Es war und ist im Endeffekt eine Kopfsache." 28 Gegentreffer in sechs Partien - es ist offensichtlich, wo der Hase im Pfeffer lag. "Unsere Hauptbaustelle war natürlich die Defensive. Aber nicht nur die Vierer-Abwehrkette, sondern unser ganzes Spiel gegen den Ball. In dem Bereich mussten wir neue Lösungen finden und die Jungs haben das super hinbekommen. Vor allem kommen wir nun viel besser in die Zweikämpfe", ist Gündogan mit der Entwicklung der Mannschaft sehr zufrieden.

Serdal Gündogan: »Die Lockerheit vor dem Tor ist zurück.«

Die neue Stabilität wirkt sich zudem positiv auf den Angriff aus. Neun Tore in den letzten beiden Begegnungen sind laut Gündogan, der mit Florian Schlicker ein gleichberechtigtes Trainertandem bildet, kein Zufall: "Wir stehen hinten jetzt viel sicherer. Dadurch sind auch unsere Stürmer nicht so verkrampft, weil sie wissen, dass es nach einer vergebenen Chance in der Abwehr nicht gleich wieder brennt. Im Umkehrschluss heißt das, die Lockerheit vor dem Tor ist zurück. Und was uns gegen Burghausen ausgezeichnet hat, war die brutale Efizienz. Wir haben in der ersten Hälfte dreimal aufs Tor geschossen und dreimal war der Ball drin." Die Klosterer hätten wahrlich nichts dagegen, würde in Buchbach der vierte Dreier in Serie aufs Punktekonto wandern. Doch Gündogan hält den Ball lieber flach: "Wir sind sicher nicht so vermessen zu sagen, der Lauf muss weiter gehen. Buchbach hat eine abgezockte Mannschaft. Dieses Jahr sind sie noch nicht so in Schwung und werden deshalb gegen uns versuchen, unbedingt zu gewinnen. Für die Jungs wird es ein Highlight, weil die Kulisse in Buchbach ist immer gut. Und wir treten die Auswärtsfahrt mit frischem Selbstvertrauen an."
Aufrufe: 07.9.2016, 15:02 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor