Im Dienste der ersten Mannschaft

Entstanden war die Idee für ein Reserveteam, weil der Kader der ersten Herren auf mehr als 35 Spieler angewachsen war, wodurch viele Akteure nur selten zum Einsatz kamen. „Trainiert wird aber weiterhin zweimal die Woche im großen Kreis“, erklärt der vor der Saison vom SV Hellern an den Harderberg gewechselte Kolmer. Daran habe auch der Trainerwechsel bei der ersten Mannschaft nichts geändert: „Der neue Trainer Martin Bensmann hat sich bei uns vorgestellt und sein Interesse an einer guten Zusammenarbeit bekundet.“

Eine Stammformation habe sich bislang noch nicht herauskristallisiert. „ Es müssen immer wieder Spieler in der ersten Mannschaft aushelfen oder sind verhindert. Manchmal spielen wir im Vergleich zur Vorwoche mit elf neuen Spielern“, sagt Kolmer. Umso überraschter ist der 23-Jährige, dass die Mannschaft nach dem ersten Drittel der Saison in der 3. Kreisklasse Osnabrück- Land Süd A im vorderen Teil der Tabelle steht. „Dafür, dass es sich um einen ziemlich zusammengewürfelten Haufen handelt, bin ich sehr zufrieden mit der Leistung“, freut sich der junge Trainer. Trotz des guten Saisonstarts verfolgt Kolmer wegen der fehlenden Kontinuität nicht den Wunsch, aufzusteigen: „Wir wollen in erster Linie die schwächeren Spieler fit halten und ihnen Spielpraxis geben. Darüber hinaus versuchen wir, so viele Punkte wie möglich zu sammeln.“

Dass es jetzt eine zweite Herrenmannschaft beim SV Harderberg gibt, begrüßt auch Kapitän Daniel Koch: „Viele Spieler freuen sich darüber, wieder jede Woche 90 Minuten auf dem Platz stehen zu können. Schließlich soll der Spaß am Fußball im Vordergrund stehen.“ Die Stimmung in der Truppe sei sehr gut: „Da wir uns schon lange kennen, gibt es keine Reibereien.“

Ebenfalls inzwischen bei der zweiten Herren aktiv ist Christian Kremer alias DJ Chris Dinero. Als die erste Mannschaft sowie die Damen des Vereins im vergangenen Frühjahr um die Meisterschaft kämpften, überlegte sich Kremer, als Stadionsprecher für eine aufstiegswürdige Atmosphäre zu sorgen. „Also habe ich mein Equipment mit zum Platz gebracht, dort vor dem Anpfiff Musik abgespielt, in der Pause ein Halbzeitspiel organisiert und natürlich während der Partie die Torschützen ausgerufen“, erzählt der 22-Jährige. Weil Kremers Engagement die beiden Mannschaften derart euphorisiert hat, dass die Aufstiege gar kein Problem waren, steht er auch in dieser Saison, wann immer es ihm die Zeit erlaubt, am Platz und versucht, die Spieler für den Abstiegskampf zu motivieren.