2024-04-16T09:15:35.043Z

Analyse
Nicht im Sinkflug, sondern eher Richtung Spitze befindet sich Alexander Wiedemann (rechts) mit dem TSV Wertingen, nachdem der Bezirksliga-Absteiger auch vom FC Mertingen (Mitte Philip Heckmeier) nicht gestoppt werden konnte.   F.: Georg Fischer
Nicht im Sinkflug, sondern eher Richtung Spitze befindet sich Alexander Wiedemann (rechts) mit dem TSV Wertingen, nachdem der Bezirksliga-Absteiger auch vom FC Mertingen (Mitte Philip Heckmeier) nicht gestoppt werden konnte. F.: Georg Fischer

Im Anflug zur Spitze

TSV Wertingen nach drittem Sieg in Folge Dritter mit nur einem Punkt Rückstand auf den Spitzenreiter +++ Dillinger Personallage ist extrem angespannt

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Eigentlich hatte Andreas Dirr einen gemütlichen Nachmittag. Der Torwart des Nord-Kreisligisten TSV Wertingen war in der ersten Halbzeit komplett beschäftigungslos, musste im zweiten Spielabschnitt nur einen harmlosen Flachschuss halten. Aber einmal auch den Ball aus dem Netz holen, der Anschlusstreffer des FC Mertingen war für ihn absolut unhaltbar.

Und doch sorgte das Tor zum 2:1 dafür, dass der TSV Wertingen noch um seinen Heimerfolg in der zittern musste. „Unser Sieg war verdient, absolut“, so Wertingens Sportlicher Leiter Fritz Bühringer. „Und ehrlich gesagt, wir hätten zur Halbzeit 4:0 führen müssen.“ Und er übertreibt dabei keineswegs, der TSV war im ersten Durchgang mindestens eine Klasse besser als die Gäste. Manko war laut Bühringer einzig und allein die Chancenverwertung.

Schon in der Halbzeitpause hatte Trainer Christian Mayer seine Truppe angehalten, an die Leistung der ersten Hälfte anzuknüpfen, vor dem Tor aber entschlossener zu sein. Nur, die Mannschaft zeigte es dann nicht mehr. „Als Trainer ist man da der ärmste Hund“, meint Bühringer. Und nach dem Anschlusstreffer sei es dem TSV auch nicht mehr gelungen, den Schalter erneut umzulegen. Sei es wie es sei, am Ende zählen die drei Punkte, ist Bühringer froh über den Heimsieg und dass sein Team weiter auf dem Anflug zur Tabellenspitze ist.

Wenig los war beim Spiel zwischen der SpVgg Deiningen und dem TSV Unterthürheim. Dass der TSV bei der 0:2-Niederlage mit leeren Händen da stand, geht laut TSV-Jugendleiter Werner Mayershofer in Ordnung, insgesamt hatte Deiningen mehr vom Spiel. Für den TSV Unterthürheim war es die erste Saisonniederlage, am kommenden Wochenende steht das Derby gegen den TSV Wertingen auf dem Plan.

„Viel Positives gibt es nicht zu sagen“, meint Alexander Steichele, Spielertrainer beim FC Pfaffenhofen-Untere Zusam, nach der 0:4-Heimniederlage gegen den TSV Haunsheim. Sagt aber auch gleich: „Wenn man sich das Spiel anschaut, ist das Ergebnis auf jeden Fall zu hoch!“ Zufrieden zeigt er sich mit der Einstellung seiner Truppe. „Wir waren von Beginn an im Spiel, haben nicht wie zuletzt den Anfang verschlafen.“ Doch im Angriff haperte es. Chancen waren zwar genug da, doch ein erfolgreicher Abschluss sollte nicht sein. Das „nötige Quäntchen Glück“ habe gefehlt. Und einmal mehr musste der FC PUZ schon in der ersten Halbzeit in der Abwehr umbauen, Aushilfsverteidiger Marco Gundacker musste aufgrund von Wadenproblemen ausgewechselt werden. „Da sind wir schon arg gebeutelt, es wird Zeit, dass da wieder Spieler zurückkehren, wie zum Beispiel Fabian“, sagt Steichele über seinen Trainerkollegen Fabian Röller. Am kommenden Wochenende spielt der FC erneut daheim, dann kommt die SSV Höchstädt. „Da gibt es was gutzumachen“, so Steichele.

Höchstädts Trainer Markus Zengerle war angefressen nach der schwachen Leistung seines Teams beim 0:0 gegen die SG Alerheim. „Defensiv stehen wir gut, aber nach vorne sind wir viel zu statisch. Die Außen können sich nicht durchsetzen, im Zentrum warten wir nur auf lange Bälle. Und die wenigen sehr guten Chancen werden nicht genutzt!“ Johann Ziegler, ehemaliger Sportlicher Leiter der SSV, motivierte den Trainer und die Spieler wieder und merkte an: „Diese Alerheimer sind keine Laufkundschaft. Die zu besiegen ist nicht einfach, und dann muss man auch mal mit einem Remis zufrieden sein.“

Personell hatte sich die Lage bei der SSV Dillingen am Wochenende vor der 0:1-Niederlage beim FC Maihingen nochmals zugespitzt, sodass beim Trainerdebüt von Yilmaz Celikörs der eigentliche Ersatzkeeper Alexej Wachowski sogar von Beginn an als Stürmer auflief. Auch Franceso Masciulli, normalerweise in der Dillinger Zweitvertretung tätig, gab seinen Kreisliga-Einstand. Dennoch verkaufte sich die auf dem Rasen stehende Rumpfelf teuer. Drei Zähler nach vier Spieltagen deuten bei der SSV zweifellos auf eine schwierige Spielzeit hin, doch dieser Möglichkeit ist man sich bei der vorherigen Personalplanung von Anfang an bewusst gewesen. Der Verlust sportlicher Qualität steht auf der einen, die gewollte deutliche Positiventwicklung in der Fairness-Tabelle hingegen auf der anderen Seite.

Aufrufe: 05.9.2016, 21:31 Uhr
Wertinger-/Donau-ZeitungAutor