Letzter Spieltag, Gegner TSV Rothenburg III sagte schon am Samstag ab. Keine Spieler. Ein kampfloser Sieg hätte die Meisterschaft entscheiden sollen? Es wurde viel telefoniert, vom Verband, von den beiden Vereinen. Noch am Sonntagvormittag war nicht klar, ob angepfiffen wird. Letztlich sagten die Rothenburger die Partie ihrer zweiten Formation aus der A-Klasse ab – schickten dafür aber natürlich eine verstärkte Truppe nach Ickelheim. „Ein hin und her bei dieser Ausgangslage, so etwas habe ich noch nie erlebt“, erzählt Eberlein. Doch seine Mannschaft vollendete eine tolle Saison.
Erst in der Nachspielzeit rettete Rothenburg ein 2:2. Ickelheim hatte es geschafft und Coach Eberlein war stolz. Vor allem charakterlich sei seine Mannschaft sehr gefestigt durch die Saison gegangen: „Es gab nie Gemaule. Wir hatten einen guten Spirit.“ Zwar ließ er die Spieler gerne an der langen Leine, „aber ich konnte auch problemlos mal laut werden“. Diese Erkenntnis gewann Eberlein schon am ersten Spieltag beim SC Adelshofen II. 0:2 lag der SVI da nach zehn Minuten hinten. Ein grauenhafter Start angesichts der Aufstiegsambitionen.
Doch Ickelheim nahm nach einer Eberleinschen Kabinenpredigt nicht nur diesen Kampf an und holte noch ein 2:2, sondern warf bis zum Schluss alles in die Waagschale. Am Ende steht ein vollbrachter Wiederaufbau nach dem Abstieg im Jahre 2013. Der Kader ist groß und gefestigt, der Konkurrenzkampf ist gut für das Gefüge. Nach dem letzten Spiel gegen Rothenburg wusste Eberlein endgültig: „Ich kann mich zurückziehen. Die Jungs werden das auch in der A-Klasse schaukeln.“ Denn der Erfolgstrainer gab schon im Frühjahr seinen Abschied bekannt.
Der 44-Jährige will sich erst einmal wieder mehr der Familie und seiner Trainerausbildung widmen. Zu viel Energie hatte diese Saison gekostet. Seinen Jungs traut er einen einstelligen Tabellenplatz in der A-Klasse zu, „wenn sie weiter richtig mitziehen“. Stefan Eberlein wird sich jedenfalls sicher gerne das eine oder andere Spiel in Ickelheim ansehen. Anreisen kann der Bad Windsheimer ja vielleicht mit dem Fahrrad. Jetzt ganz ohne Stress.