2024-04-16T09:15:35.043Z

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Ein Bild aus besseren Tagen: Konrad Höß (li.) und sein Ex-Spielertrainer Tobias Strobl, der allerdings immer noch in Pipinsried unter Vertrag steht. F.:Eibl
Ein Bild aus besseren Tagen: Konrad Höß (li.) und sein Ex-Spielertrainer Tobias Strobl, der allerdings immer noch in Pipinsried unter Vertrag steht. F.:Eibl

»Ich möchte nicht, dass Strobl nochmal meinen Rasen betritt«

Schwabmünchens Spielertrainer Tobias Strobl (28) steht immer noch beim FC Pipinsried unter Vertrag +++ Höß: »Wenn die Ablöse stimmt, bin ich eventuell gesprächsbereit«

Wird Tobias Strobl, der neue Trainer des Süd-Bayernligisten TSV Schwabmünchen, für seinen Klub in der Restrückrunde auch spielen können? Diese Frage ist weiter unbeantwortet. Als Spieler hat der 28-Jährige nämlich noch einen Amateurvertrag beim Ligakonkurrenten FC Pipinsried, der erst am 30. Juni dieses Jahres endet. Konrad Höß, der umtriebige Pipinsrieder Klubchef lässt auf FuPa-Nachfrage wissen, dass er Strobl im Falle er Zahlung einer angemessenen Ablösesumme die Freigabe erteilen und den Vertrag auflösen würde. Aber bis jetzt liegt Höß keine Anfrage aus Schwabmünchen vor und somit liegt der Pass des aus Hepberg stammenden Kickers noch in der Schublade im Büro des FC Pipinsried.

Zwischen dem FC Pipinsried und Tobias Strobl besteht immer noch ein Amateurvertrag. "Der wird aber von beiden Seiten nicht mehr mit Leben gefüllt", sagt Strobl. Das heißt: Der Spieler nimmt nicht am Training teil und daher wird er vom Verein nicht mehr bezahlt. Höß, daraus macht der altgediente Funktionär keinen Hehl, ist noch immer sauer auf seinen Ex-Spielertrainer. Nach der zweiten verpatzten Relegation zur Regionalliga im vorigen Sommer warf Strobl das Handtuch. "Ich habe bis heute noch nicht einmal eine Kündigung von ihm erhalten, somit ist er im Grunde noch Spieler bei mir", lässt Höß wissen und ergänzt: "Ich war mit Strobl zufrieden und hätte den Vertrag mit ihm sogar verlängert." Höß gibt aber auch zu Protokoll: "Wenn die Ablöse stimmt, bin ich gesprächsbereit. Bisher hat sich aber noch niemand vom TSV Schwabmünchen mir gemeldet." Ob Bewegung in die Sache kommt, kann Strobl nur schwerlich abschätzen: "Ich kann mir das nicht vorstellen. Leider ist die Situation jetzt so, dass keiner gewinnt, um es sportlich auszudrücken." Der 28-Jährige räumt eigene Versäumnisse ein: "Klar, ich hätte kündigen müssen, hab ich nicht getan. Aber in der damaligen Pipinsrieder Mannschaft waren lauter Freunde von mir und mehr als die Hälfte der Spieler versteht mich. Natürlich würde ich gerne Fußball spielen, denn ich bin ja mit 28 Jahren im besten Fußballalter. Das tut mir schon ein bisschen weh."

Brisante Konstellation: Am 13. März kommt es zum Duell FCP vs. Schwabmünchen.

Tobias Strobl hat noch eine andere Befürchtung. Denn das erste Auswärtsspiel führt ihn als Trainer von Schwabmünchen ausgerechnet an seine alte Wirkungsstätte nach Pipinsried: "Ich hoffe nicht, dass mir Konrad Höß Hausverbot erteilt und ich dann nicht in die Kabine und auf der Bank Platz nehmen darf." Und die Befürchtungen Strobls scheinen nicht unbegründet. "Das muss ich mir noch überlegen. Denn eigentlich möchte ich nicht, dass Tobias Strobl noch einmal meinen Rasen betritt", zeigt sich Höß wenig versöhnlich. Im Kampf um den Klassenerhalt müssen beide Vereine noch zittern. "Direkt absteigen werden wir nicht mehr, aber wir können noch in die Relegation rutschten, was wir unbedingt vermeiden wollen", sagt Höß. Vier Punkte weniger und ein Spiel mehr hat der TSV Schwabmünchen als Vorletzter absolviert. "Ich bin überzeugt von dieser Mannschaft, sonst hätte ich das auch nicht gemacht. Ich hoffe, dass wir etwas vom Glück verfolgt sein werden. Dann werden wir noch vom Relegationsplatz runterkommen und die Liga ohne Relegation halten", gibt sich Strobl, auch wenn er nicht für seinen neuen Klub spielen kann, optimistisch. Übrigens, ganz nebenbei bleibt der Mittelfeldmotor auch noch Trainer bei seinem Heimatklub FC Hepberg in der Kreisliga.

Aufrufe: 020.1.2016, 09:25 Uhr
Dirk MeierAutor