2024-04-19T07:32:36.736Z

FuPa Portrait
Schiedsrichterin Melanie Göbel wurde am Sonntag in Arnstedt verabschiedet. Foto: Thimm
Schiedsrichterin Melanie Göbel wurde am Sonntag in Arnstedt verabschiedet. Foto: Thimm

"Ich leitete mein erstes Spiel in Arnstedt."

"Begonnen hat aber alles in Piskaborn", berichtet die sympatische Schiedsrichterin Melanie Göbel. Nach zehn Jahren wurde sie am Sonntag verabschiedet - dort, wo sie vor 10 Jahren ihr erstes Spiel leitete - in Arnstedt.

Melanie Göbel kann auf ein Jahrzehnt als Schiedsrichterin zurück blicken. Jetzt beendete sie ihre Laufbahn, wird aber weiterhin dem Fußball treu bleiben.

"Begonnen hat alles vor 10 Jahren in Piskaborn. Ich war Studentin an der MLU in Halle und viele meiner Freunde spielten Fußball in der Kreisklasse bei Blau-Weiß Piskaborn. Da jeder Verein Strafe zahlen muss, wenn sie keinen Schiedsrichter haben, wurde irgendwann einmal ich gefragt....", erinnert sich die Schiedsrichterin.

Alles ging ganz schnell

Dann ging alles ganz schnell - der Grundlehrgang zum Schiedsrichter im Kreis Mansfeld Südharz wurde im Oktober 2006 absolviert.

"Mein erstes Spiel leitete ich dann in Arnstedt im Nachwuchs der A-Jugend auf Großfeld." Sie war somit als Schiedsrichterin im Kreis eingestuft und durfte auch als Assistentin in der Kreisoberliga mitfahren.

Tolle Karriere durch Leistung und Engagement

Durch ihre gezeigten Leistungen und ihr Engagement im Fußball - Melanie Göbel stand jedes Wochenende mindestens einmal auf dem Sportplatz - stieg sie fast jedes Jahr eine Klasse auf.

Aufgrund ihres Studiums wechselte Melanie Göbel dann zum 01.07.09 in den KFV Halle zum HFC, da sie zu diesem Zeitpunkt auch in die Landeskasse aufgestiegen war. In der Serie 10/11 wurde Melanie Göbel dann auch Schiedsrichterin im NOFV in der Frauen Regionalliga und in der Landesliga der Männer und durfte bereits in der 2. Frauen Bundesliga mit assistieren.

Aufgrund der Teilnahme und der erzielten guten Leistungen an zahlreichen Lehrgängen im FSA, NOFV und DFB wurde sie dann auch in die Verbandsliga der Männer und als Schiedsrichterassistentin in der 1. Frauen Bundesliga eingestuft und gleichzeitig noch SRin in der B-Juniorinnen Bundesliga.

Jedes Wochende in ganz Deutschland unterwegs - bei Bayern München in der ersten Reihe

"Somit war ich jedes Wochenende auch in ganz Deutschland unterwegs. Egal ob in München, Hamburg, Berlin oder Kiel, es gab immer zahlreiche schöne Erinnerungen an die Spiele. Oftmals sind wir für ein Bundesliga Spiel der Frauen auch schon Samstag angereist und haben uns dann das Punktspiel der BL Männer angeschaut. Daher saß ich schon 2 x in der 1. Reihe beim FC Bayern München und durfte mir die V.I.P Lounge auch schon mal anschauen."

Phillip Lahm und Frank Ribery

"Ein weiteres Mal in München wurde unser Frauenspiel in die Seebener Str. verschoben und somit habe ich Phillip Lahm und Frank Ribery bereits ganz nah beim Training zu schauen können", blickt Melanie Göbel auf eine schöne und zugleich besondere Zeit zurück. "Das sind so ganz einschneidende Erinnerungen an die Einsätze, auch wenn man sich dann mal im Fernsehen bei MDR Sport im Osten oder Eurosport wiederfindet."

Auch an die immer sehr informativen Lehrgänge erinnert sie sich gern zurück: "Man lernte immer neue Menschen mit der Liebe zum gleichen Hobby kennen, so auch SR wie Bibiana Steinhaus oder Wolfgang Stark und ehemalige Schiedsrichter, die nun in der DFB-Kommission für Amateur SR waren."

Freunde und Familie kamen zu kurz

"Leider nahm das Hobby immer sehr viel Zeit in Anspruch. Mindestens zwei Einsätze am Wochenende standen auf dem Plan, da kamen die Freunde und Familie öfters mal zu kurz."

Nun entschied sich Melanie Göbel, ihre aktive Laufbahn als Schiedsrichterin zu beenden. "Auch wenn ich während der 10 Jahre sehr viel erlebt habe und auch sehr weit rum gekommen bin, ist irgendwann aber trotzdem einmal Schluss."

Da wo alles begann - einen schöneren Abschluss kann man sich nicht wünschen!

Und welch besseren Abschied gibt es, als ihn dort zu begehen, wo alles einmal begann.

"Ich wollte mein letztes Spiel in der Saison da machen, wo ich mein erstes Spiel vor 10 Jahren hatte, in meiner Heimat in Mansfeld Südharz und in Arnstedt. Das Abschiedsspiel war wirklich sehr schön und ich habe mich auch sehr über die Ehrung vom Verein gefreut. Außerdem durfte ich auch das Frauenpokalendspiel am 05.06.16 in Staßfurt leiten. Einen schöneren Abschluss kann man sich nicht wünschen.

Dem Fußball treu bleiben

Neben der aktiven Pfeiferei ist Melanie Göbel seit einigen Jahren im Schiedsrichterausschuss des FSA als Verantwortliche für die Schiedsrichterinnen ehrenamtlich tätig.

"Aber ganz aufhören werde ich mit dem Fußball ja nicht. Ich bin weiterhin im SR-Ausschuss des FSA tätig und versuche die SRinnen im FSA zu unterstützten. Ab dem 01.07.16 werde ich auch wahrscheinlich das Beobachtungswesen im KFV Halle als zuständige Beobachterchefin übernehmen und die jungen SR und SRinnen mit meinen Erfahrungen bei ihren Spielen unterstützen sowie den Schiedsrichterausschuss im KFV Halle.
Wir wünschen Melanie Göbel weiterhin viel Erfolg!
Aufrufe: 015.6.2016, 00:20 Uhr
Kathrin ThimmAutor