2024-04-16T09:15:35.043Z

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Traditionsvereine liegen ihm: Die besondere Atmosphäre im Ostseestadion des  FC Hansa Rostock war mit ausschlaggebend  für Uwe Cording, bei den Rostockern als Scout anzuheuern. Privat
Traditionsvereine liegen ihm: Die besondere Atmosphäre im Ostseestadion des FC Hansa Rostock war mit ausschlaggebend für Uwe Cording, bei den Rostockern als Scout anzuheuern. Privat

,,Ich habe Bock auf Hansa"

Uwe Cording ist neuer Scout des FC Hansa – er kennt sich mit Traditionsvereinen aus, seine vorherigen Stationen waren Dresden und Münster

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Er ist der neue Mann an Bord der Kogge: Uwe Cording unterstützt das Trainerteam um Christian Brand als neuer Chef-Scout. „Die Arbeit in Rostock ist für mich eine Herzensangelegenheit. Ich habe Bock auf Hansa“, sagt der Fußball-Lehrer.

Beinahe hätte es bereits im vergangenen Jahr mit der Scouting-Position bei Hansa geklappt. Nach dem Weggang von Goran Vucic kam der Kontakt in diesem Sommer nun erneut zustande – über Aufsichtsratsvorsitzenden Rainer Lemmer, Vorstand und Coach Christian Brand. „Endlich hat es geklappt. Nach den Gesprächen merkten wir, dass die Chemie passt. Und meine Testphase war schon sehr intensiv“, sagt Cording mit einem Lachen. Dem stimmt auch der 44-jährige Hansa-Trainer zu: „Er ist ein erfahrener Mann und kennt sehr viele Spieler – sogar mich noch aus der Regionalliga in Niedersachsen“, berichtet Brand.

Cordings Verbindung zum FC Hansa begann jedoch schon viel früher – im Jahr 1995 absolvierte der heute 58-Jährige sein Praktikum für die Bundesliga-Trainer- Lizenz in der 1. Liga bei den Hanseaten und in der 2. Liga beim VfB Lübeck. „In Rostock habe ich mit dem Cheftrainer Frank Pagelsdorf und seinem Co Andreas Zachhuber gearbeitet. Das waren meine ersten Kontakte in der Hansestadt – und seitdem bin ich immer mal wieder nach Rostock gekommen“, erzählt er.

Zudem zählt er zwei ehemalige Hansa-Trainer zu seinen Freunden: Armin Veh (2002 bis 2003) sowie Peter Vollmann (2010 bis 2011 und 2014). „Beide waren Kollegen in meinem Fußball-Lehrer-Lehrgang – und ich habe sie dann auch ein paar Mal an der Ostsee besucht. Die Fußball-Welt ist eben klein.“

Für die Karriere als Scout hat er sich nach gut 25 Trainer-Jahren entschieden, um eine neue Ausrichtung im Bereich der 2. Bundesliga zu erhalten. Seine erste Station in der neuen Rolle war in der Saison 2011/12 Dynamo Dresden unter Trainer Ralf Loose, den er ebenfalls aus dem Fußball-Lehrer-Lehrgang kennt. Nachdem dieser entlassen wurde und zu Preußen Münster wechselte, folgte ihm Cording. Und erneut kreuzten sich seine Wege mit denen des FC Hansa: Denn der Scout musste sowohl für Dresden in der 2. Liga die Hanseaten im Auge behalten als auch für Münster in der 3. Liga. „Bei den Preußen habe ich sogar ein Jahr lang Hansa im Stadion beobachtet – schon da kam dieses besondere Feeling rüber. Ich hatte immer denselben Platz auf der Westtribüne: Reihe fünf, Platz sechs oder fünf.“

Cording wird für Hansa nicht nur Spieler unter die Lupe nehmen, sondern auch zu einem Teil die Gegner- und Spieltagsanalyse übernehmen. Momentan beobachtet er besonders den SSV Jahn Regensburg, da die Bayern immer gegen den nächsten Hansa-Gegner dran sind.

Mit Trainer Brand will der 58-Jährige dem FC Hansa ab jetzt einen Vorteil verschaffen, durch Gegneranalysen per persönlichem Gespräch und Präsentation. Eine wichtige Erkenntnis: Die Teams in der 3. Liga agieren bei Heim- und Auswärtspartien komplett anders – „das ist zum Teil ein Unterschied von Tag und Nacht. Ich hoffe, dass ich mit meinen Beobachtungen Hansa helfen kann“, sagt Cording. Brand vertraut seinem neuen Chef-Scout schon jetzt: „Auf diese Weise bekomme ich einen Gesamtüberblick und kann die Spiele optimal vorbereiten.“

Zudem soll Cording den Spielermarkt in Niedersachsen, dem Hamburger und Berliner Raum sowie den skandinavischen Raum abdecken. „Wir wollen so einen Schritt nach vorne machen“, erklärt der Coach.„Leider kann auch ich den Ball nicht über die Linie drücken“, spricht Uwe Cording Hansas derzeitige Torflaute an. Er selbst ist Stürmer bei der Ü50-Mannschaft der TuS Ricklingen. „Ich spiele, um mich fit zu halten. Da lege ich viel Wert drauf.“ Begeistert ist der Hannoveraner trotz des Saisonstarts von dem Rostocker Team: „Ich habe die Spiele gegen Hamburg und Düsseldorf gesehen – die Tormöglichkeiten waren da. Momentan ist der spielentscheidende Moment nicht auf Rostocker Seite.“

Und dann kommen für ihn noch die Anhänger des Vereins hinzu. „Es ist einfach genial, dass die gesamte Stadt an einem Spieltag in den Farben weiß und blau erstrahlt – das finde ich toll. Ich weiß, welche Verantwortung bei der Arbeit in einem Traditionsverein auf mich zukommt – und ich freue mich darauf“, sagt Uwe Cording.

Aufrufe: 02.9.2016, 21:00 Uhr
Marie BoywittAutor