Zweimal war es ihm bereits vergönnt, eine Partie eines eigenen Vereins-Teams zu leiten – einmal bei den Alt-Herren und auch schon mal bei der Reserve. Nun kam ein drittes Mal hinzu. André Ballast vom SV Union Neuruppin, neben seiner Schiri-Tätigkeit auch Staffelleiter der Kreisliga Ost, war am Sonntag kurzfristig eingesprungen. In eben jener Kreisliga Ost, beim Spiel Union Neuruppin II gegen die SG Linum. „Ansetzer Mike Schläger hatte dringend noch einen Unparteiischen gebraucht. Und weil es abzusehen war, dass Linum nur mit wenigen Spielern anreist und sich demnach eine verkürzte Spielzeit wegen einem drohenden Abbruch andeutete, habe ich mich bereiterklärt. Zeit hatte ich eigentlich nicht.“ Ballast war nämlich an dem Tag in die Geburtstagsfeierlichkeiten seiner Mutter eingebunden. „Ich bin praktisch vom Mittagstisch kurz zum Sportplatz. Und dann schnell wieder zurück. Zum Kaffee war ich wieder da.“
Die Hoffnung auf ein schnelles Ende erfüllte sich nach 27 Minuten. „Linum war nur mit neun Spielern angereist. Ursprünglich hatten sie überlegt, mit sieben Mann zu starten, sich dann aber für neun entschieden, damit es einigermaßen ging“, so Ballast. Innerhalb der Zeit gab es drei Verletzungen. Als Ersten traf es Oldie Manfred Andrioff. „Hätte nur noch gefehlt, dass ich noch eine Karte zeigen muss“, blickt Ballast zurück.
Auf Andrioff folgten Ernst Wodetzki und Kevin Speer. „Dann kam Kapitän Maik Wodetzki zu mir und bat um den Abbruch.“ Der Unparteiische, gleichzeitig auch Staffelleiter, geht von einem 5:1-Erfolg von Union Neuruppin II aus, der in die Wertung eingeht.
Wieder zurück an der Kaffeetafel, hatte kaum jemand bemerkt, dass er weg war. „Das kann man so sagen“, sagt André Ballast, dessen Haus nur vier Minuten Fahrtweg vom Sportplatz in Gildenhall entfernt liegt.