2024-04-25T08:06:26.759Z

Allgemeines
– Foto: Peter Teinovic

Bezirksligist HSV Langenfeld begeistert mit offensivem Spielstil

Während die Teams des HSV und des SSV mit dem ersten Saisonviertel zufrieden sein können, ist beim FCM II und den SFB II noch Luft nach oben.

Trotz der Corona-Pandemie ist der Bezirksliga ein relativ reibungsloser Saisonstart geglückt. Vielmehr lieferten sich die Kontrahenten häufig sogar äußerst unterhaltsame, temporeiche Duelle.

Nach rund einem Viertel der Partien lässt sich eine erste Zwischenbilanz für den HSV Langenfeld, den SSV Berghausen, die SF Baumberg II und den Aufsteiger FC Monheim II ziehen. Die Teams befinden sich derweil in komplett unterschiedlichen Situationen.

HSV Langenfeld Hinter dem Team von der Burgstraße liegt ein erheblicher personeller Umbruch. Insbesondere auf der Trainerposition stellte sich der Verein aus dem Langenfelder Zentrum neu auf, indem er Lukas Beruda als Ex-Coach der Reserve für Daniel Cartus engagierte. Beruda lässt einen erfrischenden Offensivfußball spielen, der mit einigen Spektakeln fesselte. Ergebnis: Der HSV erzielte in sieben Partien bereits 30 Treffer und stellt damit den gefährlichsten Angriff der Liga.

In der Offensive erwies sich eine zentrale Personalentscheidung von Beruda als Glücksgriff. Der 37-jährige Coach beförderte den Torjäger Robin Schnadt (21) aus der Reserve in die Erste Mannschaft. „Robin ist ein richtig guter Spieler, der uns weiterhelfen kann. Trotzdem kann auch er nur dann erfolgreich sein, wenn die Mannschaft als Kollektiv funktioniert. Es ist toll, dass sich die Jungs gegenseitig ihre Erfolge gönnen“, lobt Beruda. In fünf Einsätzen erzielte Schnadt bereits acht Treffer und bereitete einen weiteren vor.

Die Kehrseite der Medaille: In der Defensive haben die Langenfelder noch zu häufig Probleme. Die 15 Gegentore entsprechen derzeit nicht den Ansprüchen eines Top-Teams. „Im Sommer haben wir ein neues Spielsystem installiert. Die Jungs müssen sich weiter finden, damit die Abläufe noch flüssiger geschehen. Wir müssen es schaffen, über einen längeren Zeitraum konstant zu spielen“, betont Beruda. Dass sich Abwehrchef Martin Czogalla zuletzt gegen Wersten 04 erneut am Sprunggelenk verletzte, ist ein herber Rückschlag. Obgleich der Aufstieg (noch) nicht das Ziel ist, will sich der HSV auch am Sonntag (15.30 Uhr) bei Solingen-Wald 03 beweisen.

SSV Berghausen Die Mannschaft von Trainer Patrick Michaelis baut vor allem auf Zusammenhalt, was an der Baumberger Straße traditionell gerne betont wird. Um die Hygienebestimmungen gegen das Coronavirus umzusetzen, hat das Team auf dem Vereinsgelände noch mehr Platz bekommen. „Wir haben einen unglaublich tollen Teamgeist entwickelt. Im Vereinsheim können wir jetzt ganz unter uns bleiben“, sagt Michaelis.

Anders als der HSV verfügt Berghausen über keinen Torjäger wie Schnadt. „Das ist schade, weil ein richtiger Stürmer einen großen Unterschied machen würde. Dafür verteilen wir die Torschützen auf viele verschiedene Schultern, sodass wir als Mannschaft noch schwieriger einzuschätzen sind“, sagt der Coach. Ein Beispiel: In Mario Stoffels, Robin Bastian, Robin Scholer und Arif Tuncer trafen gleich vier verschiedene Spieler zum 4:0 im Derby gegen Baumberg II.

Nach einer enttäuschenden Vor-Saison will sich der Siebte Berghausen (zwölf Punkte) diesmal im oberen Tabellendrittel festsetzen. Daher geht der SSV als klarer Favorit in das Duell am Sonntag (15.15 Uhr) gegen den Abstiegskandidaten SSV Dhünn. Michaelis sagt: „Bei allem Respekt: Wir spielen zu Hause und haben andere Ansprüche als Dhünn. Wir müssen die drei Punkte unbedingt hierbehalten.“

SF Baumberg II Die Baumberger haben ähnliche Probleme wie der Nachbar SSV. Zwar erspielen sich die SFB in der Regel viele Torchancen, doch an der Verwertung mangelt es. Insbesondere der Ausfall des Torjägers Stefan Laschewski, der nach einem Meniskusriss noch im Aufbautraining ist, macht sich bemerkbar. „Unsere junge Mannschaft ist nicht abgezockt. Manchmal haben wir 20 und der Gegner nur vier Chancen, aber wir gewinnen das Spiel dennoch nicht“, stellt Spielertrainer Sven Steinfort fest.

Während der HSV oder Berghausen um die vorderen Plätze mitspielen, zählt für die SFB nur der Klassenerhalt. Dass das Team nun mit acht Punkten Zehnter ist, weiß Steinfort zu schätzen. Der Defensivspezialist schaut voller Erwartungen auf die Partie am Sonntag (15 Uhr) bei Abstiegskandidat Britannia Solingen. „Es ist sehr unangenehm, bei Britannia zu spielen, da sie durch engagierte Zuschauer unterstützt werden. Wir müssen diese Herausforderung unbedingt bestehen.“

FC Monheim II Der Aufsteiger ist enttäuschend in diese schwierige Serie gestartet. Weil der FCM nur eine von sechs Partien gewann, steht er mit drei Punkten auf dem vorletzten Platz. „Die Mannschaft ist weiterhin intakt. Wir wissen genau, an welchen Stellschrauben wir noch drehen müssen. Zum Beispiel müssen wir im Abschluss konsequenter werden, aber uns fehlt da noch die Erfahrung“, sagt Michael Will, der die Monheimer seit mehr als 14 Jahren trainiert. Damit die Oberliga-Mannschaft am Sonntag die Hygienebestimmungen erfüllen kann, tritt Wills Team bereits am Samstag (15 Uhr, Rheinstadion) gegen den TSV Urdenbach an. Immerhin werden die Verletzten Lukas Kubina und Savoy Zwirlein wohl zurückkehren.

Aufrufe: 022.10.2020, 23:00 Uhr
RP / Fabian SchmittAutor