Kapitän Kai Sprenger und Matthias Boland waren in allen drei Endspielen dabei, die dem SV Bislich einen so bitteren Saisonausgang bescherten. Am Sonntag standen sie nach dem Abpfiff niedergeschlagen auf dem Rasen. "Wir sind nicht heute abgestiegen. Den Klassenerhalt haben wir in den Wochen zuvor verspielt", sagte Sprenger. Und schwor sich mit seinem Teamkollegen auf eine bessere Zukunft ein. "Wir haben die Karre in den Dreck gefahren. Jetzt müssen wir sie wieder herausholen", sagte Boland. Wie schon 2016 will der SV Bislich sofort in die Bezirksliga zurück. Für Sprenger und Boland ist es eine Selbstverständlichkeit, dass sie dabei helfen, während einige Teamkollegen den Absteiger verlassen. "Wir bleiben natürlich in Bislich", erklärten sie.
Ausgerechnet ein Spieler, der in der vergangenen Saison noch für den SV Bislich aufgelaufen war, besiegelte das erneute Aus in der Bezirksliga. Lars Klein-Hitpaß erzielte in der 87. Minute nach einem Fehler von Mohamed Baydoun mit einem Heber aus 30 Metern über den Bislicher Keeper Sven Scholten hinweg das 2:0 für den Hamminkelner SV. Er beseitigte damit die letzten Zweifel am Erfolg der Gäste, die das spielerisch reifere Team waren und eigentlich nie richtig bangen mussten, die Partie zu verlieren. "In der Situation, in der wir stecken, hat man aber immer die Sorge, dass noch irgendetwas schiefgehen kann. Doch der Sieg ist verdient, weil wir in der Defensive sehr gut organisiert waren und viele entscheidende Zweikämpfe gewonnen haben", sagte der Hamminkelner Trainer Thorsten Albustin, der das Team in der Winterpause übernommen hatte und die Mission Klassenerhalt erfüllte.
Den letzten Schritt dahin machte der Hamminkelner SV sehr souverän. Er geriet erst in den letzten Minuten, als der Gastgeber viel zu spät alles auf eine Karte setzte, ein wenig ins Schwimmen. Zuvor hatten die Hamminkelner relativ leichtes Spiel gehabt, den Gegner mit konzentrierter Defensivarbeit in Schach zu halten. Denn dem SV Bislich, dem ein Remis zur Relegation und ein Sieg zur Rettung gelangt hätte, fehlten das Tempo und die fußballerische Qualität, um den HSV vor größere Probleme zu stellen. Das Team bot eine bessere Leistung als in vielen Partien in dieser Saison - doch selbst das war zu wenig.
Bezeichnend war, dass die Mannschaft dem Gegner wieder einmal entscheidende Hilfestellung gab. Der Bislicher Richard Beenen verursachte das 0:1, als er sich erst den Ball abluchsen ließ und sich dann im Strafraum ein Foul leistete. Peter Hütten verwandelte den Elfmeter zum 1:0 (35.). "Es hat sich wie ein roter Faden durch die Serie gezogen, dass wir durch Fehler in Rückstand geraten sind", sagte Pagojus mit Blick auf die wohl spielentscheidende Szene.
Anschließend war seinem Team zwar das Bemühen nicht abzusprechen. Doch Hassan Hamzaoglu (77.), der aus spitzem Winkel scheiterte, und Sebastian Weinkath (85.) vergaben die besten Chancen des SVB, der in der Schlussphase in Unterzahl war. Matthias Boland sah nach einem harten Zweikampf die Rote Karte (82.) - eine überzogene Entscheidung des ansonsten guten Referees Christoph van Zwamen. Spielentscheidend war sie nicht, weil der HSV einfach besser war.