2024-04-25T14:35:39.956Z

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F: Andre Peters
F: Andre Peters

Sechs Tore und hitzige Szenen im Derby

Nach einem 0:3-Rückstand erkämpft sich Holzheim ein 3:3 gegen den VfL Jüchen-Garzweiler.

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Ein schiedlich-friedliches Unentschieden – von wegen! Was dem 3:3-Unentschieden (Halbzeit 2:3) zwischen der Holzheimer SG und dem VfL Jüchen/Garzweiler an spielerischer Klasse fehlte, machte das Lokalderby der Landesliga vor rund 300 Zuschauern an Dramatik allemal wett.

Dazu passte, dass die Kontrahenten das Spielfeld nach mehr als 90 aufregenden Minuten in völlig unterschiedlichen Stimmungslagen verließen: Während Holzheims Coach Guido van Schewick seiner Truppe, die nach dem 0:3 schon mausetot schien, eine „intakte Moral“ und einen „herausragenden Teamgeist“ bescheinigte, nahm sich der VfL-Vorsitzende Christoph Sommer vor allem Schiedsrichter Khaled El-Rifai vor. „Was der mit seinem Gespann heute geboten hat, war eine Frechheit!“ Allerdings entließ er auch die Mannschaft nicht aus ihrer Verantwortung: „Wir haben den Vorsprung durch zwei Torwart-Fehler selber aus der Hand gegeben. Das ist mehr als ärgerlich.“

Doch der Reihe nach: In der bei prächtigem Wetter zunächst ausgesprochen müden Partie bekamen die Gäste schneller die Kurve. Binnen nicht mal zwei Minuten bestraften Tim Hintzen, der Luca Wefers im Zweikampf ziemlich alt aussehen ließ (25.), und Sven Raddatz (26.), den van Schewick und die Seinen allerdings „deutlich im Abseits“ wähnten, naives Abwehrverhalten mit den Treffern zur 2:0-Führung. Und als Kosta Jamarishvili in der 35. Minute nach einer Energieleistung aus spitzem Winkel das 3:0 nachlegte, schien das für beide Klubs doch so wichtige Match früh entschieden. Doch mit dem per Freistoß aus tatsächlich rund 40 Metern erzielten 1:3-Anschlusstreffer (41.) traf der stark angeschlagen ins Spiel gegangene Kunstschütze Tom Nilgen die Gäste bis ins Mark. Wenig später hätte Nilgen um ein Haar aus noch größerer Entfernung getroffen. Das von ihm aus der eigenen Hälfte abgefeuerte Leder knallte an die Latte (45.). Aufgeschoben war nicht aufgehoben: Noch in der Nachspielzeit der ersten Hälfte drückte Oliver Esser den von Tom Nilgen per Ecke in den Fünfmeterraum gezirkelten Ball irgendwie zum 2:3 über die Torlinie. „Ein klares Handspiel – das muss der Schiedsrichter oder sein Assistent sehen“, sagte Christoph Sommer aufgebracht. Fast noch mehr erzürnte den VfL freilich, dass der Torschütze sein vermeintliches Fehlverhalten auch auf Nachfrage des Unparteiischen nicht zugab. Van Schewick stellte jedoch klar: „Ich hab’s wirklich nicht gesehen. Aber mein Spieler sagt, er habe den Ball an den angelegten Arm bekommen.“

Wie auch immer. In Hälfte zwei agierten Jüchens nun vollkommen verunsicherten Kicker lange wie das Kaninchen vor der Schlange. Die HSG drückte und erspielte sich Chancen – die beste vereitelte VfL-Keeper Dominik Lingweiler in der 52. Minute, als er den Kopfball von Sana Saidykhan in großartiger Manier entschärfte. Machtlos war er aber gegen Yannick Joosten, der nach starker Vorleistung von Maurice Girke zum verdienten Ausgleich traf (83.). Auf der anderen Seite parierte sein Kollege Nico Bayer in der Folge überragend gegen Sven Raddatz (88.) und Jonas Kell (90.).

Aufrufe: 024.2.2019, 21:03 Uhr
RP / Dirk SitterleAutor