2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Michael Zöllner

Die schwierige Rückkehr in die Normalität

Sportvereine im Rhein-Kreis reagieren zunächst nur zögerlich auf die Lockerungen der Corona-Schutzverordnungen

Wer gedacht hatte, Sportlerinnen und Sportler würden nach den Lockerungen der Corona-Schutzverordnungen zurück auf die Anlagen strömen, sieht sich getäuscht: Die meisten Vereine im Rhein-Kreis reagieren eher zögerlich auf die seit Montag wieder mögliche Aufnahme eines Trainingsbetriebs.

„In Kürze wird der Sportbetrieb auf der Johann-Dahmen-Sportanlage in geringem Umfang, unter Berücksichtigung der CoronaSchvo, wieder aufgenommen. Das Angebot gilt zunächst nur für Mitglieder in fest organisierten Gruppen. Die genauen Informationen werden durch die Übungsleiter bekannt gegeben. Wir bitten um Verständnis, dass ein individuelles und nicht abgestimmtes Sporttreiben auf der Sportanlage zurzeit leider noch nicht möglich ist“ – was die Holzheimer SG auf ihrer Homepage schreibt, findet sich ähnlich auf den Internet- oder Facebook-Seiten vieler Vereine, zum Beispiel fast wörtlich auf der des TSV Bayer Dormagen.

Die SG Kaarst hat ihr Sportzentrum am Dienstag wieder geöffnet, wartet mit anderen Angeboten aber noch ab, „vorausgesetzt die Sportstätten, Turnhallen, Sporträume werden für die Vereine von der Stadt Kaarst wieder freigegeben.“ Das scheint der Knackpunkt bei all jenen zu sein, die nicht über vereinseigene Sportstätten verfügen, vermutet Hermann-Josef Baaken: „Es ist zwar keine Genehmigung der Lockerungen durch die örtlichen Behörden notwendig,“ sagt der Vorsitzende des Kreissportbundes (KSB), „aber die Kommunen können diese in eigener Entscheidung trotzdem aus ganz unterschiedlichen Gründen geschlossen halten.“ Er rät den Vereinen daher ausdrücklich, auf Mitteilungen der jeweiligen Stadtverwaltung zu warten, da diese nach Verhängung der Kontaktsperre Mitte März ja auch die Schließung der Anlagen angeordnet hätten. Der TSV Norf, dessen Vorsitzender Baaken ist, plant die Wiedereröffnung seines Gesundheitszentrums am kommenden Montag (18. Mai), „die Fußballabteilung wird für Kinder und Jugendliche in den kommenden Tagen ebenfalls schrittweise den Trainingsbetrieb aufnehmen,“ kündigt der TSV auf seiner Internetseite an.

Zurückhaltender zeigt sich der SV Rosellen. „Die Abteilung Freizeitsport kann im Einklang mit den Beschlüssen der Regierung und den Aussagen des Sportamtes der Stadt Neuss frühestens Anfang Juni das Sportprogramm sukzessive wieder anbieten. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass der reguläre Sportbetrieb erst nach den Sommerferien wieder aufgenommen wird,“ schreibt die Abteilungsleitung um Thomas Klaudat in einem Brief an die Mitglieder.

Die Geschäftsstellen der meisten Vereine sind weiterhin für den Publikumsverkehr geschlossen. Doch ein wesentliches anderes Element des sportlichen Zusammenlebens soll bald wieder möglich sein: „Sitzungen von rechtlich vorgesehenen Gremien öffentlich-rechtlicher und privatrechtlicher Institutionen, Gesellschaften, Gemeinschaften, Parteien oder Vereine sind möglich, somit auch Mitgliederversammlungen von Sportvereinen,“ schreibt der KSB-Vorsitzende. Wo diese allerdings abgehalten werden können – Klubhäuser und Vereinsgastronomie sind noch geschlossen – wirft die nächsten Fragen auf.

Aufrufe: 013.5.2020, 19:00 Uhr
RP / Volker KochAutor