Holstein Kiels Kapitän Czichos lebt Teamgeist vor

Vor allem aber lebte Czichos den Teamgeist vor, den Trainer Karsten Neitzel immer wieder einfordert. ,,Ich werde in der kommenden Woche alles dafür tun, um wieder zu spielen. Aber wenn sich der Trainer dann anders entscheiden sollte, sage ich auch: Trainer, das muss ich akzeptieren. Dann muss ich der Mannschaft anders helfen."Dass sogar der Kapitän, im bisherigen Saisonverlauf eine der wenigen Konstanten im Kieler Team, um seinen Platz bangen muss, hat mit der neuen Konkurrenzsituation in der Abwehrzentrale zu tun. Winterneuzugang Eidur Sigurbjörnsson, saß nach einer Gelbsperre und einigen (wenn auch selten schwer wiegenden) kleinen Patzern schon in Magdeburg erstmals nur auf der Bank.

Von Manuel Hartmann, der noch vor wenigen Wochen als letzte Alternative eine ordentliche Leistung zeigte, spricht nicht nur wegen dessen Zehenverletzung schon keiner mehr. Dominik Schmidt, der seit der Winterpause wie verwandelt auftritt und endlich auf dem Weg zum Leistungsträger und Führungsspieler scheint, lieferte gegen Aue und Magdeburg (wie auch schon zuvor als Teilzeit-Aushilfe im defensiven Mittelfeld) sehr starke Leistungen ab. Denis-Danso Weidlich versprühte zwar keinen Glanz, machte aber seine beiden besten Spiele auf dieser Position. ,,Das freut mich für die beiden", sagte Czichos, ,,denn einige hatten sich die beiden zu Anfang der Saison ja schon als Sündenböcke auserkoren." Die Leistungen der beiden sind ihm nicht verborgen geblieben.

An einen Bonus als Kapitän glaubt er nicht. ,,Da kann ich jetzt keine großen Forderungen stellen. Wenn eine Abwehr zwei Mal in Folge zu Null spielt, müsste ich hinnehmen, dass der Trainer nichts verändern will."Neitzel will vor allem noch die Trainingseindrücke abwarten. Kann Czichos untermauern, dass die Schwächen der Anfangsphase gegen den HSV nur auf fehlenden Spielrhythmus zurückzuführen sind, müsste er eigentlich wieder beginnen.

Vor allem weil Denis-Danso Weidlich auch eine Alternative auf der Außenbahn sein könnte.Doch auch im Sturm, wo zuletzt Mathias Fetsch gesetzt schien, muss der Trainer noch grübeln. ,,Saliou Sané hat richtig Wucht entwickelt, als er ins Spiel gekommen ist", lobte Neitzel den nur selten von Beginn an aufgebotenen Stürmer. Bestätigt er diese Eindrücke, könnte der fast schon abgeschriebene 23-Jährige vorerst Marc Heider und Manuel Schäffler den Rang abgelaufen haben. Doch auch die beiden sind zumindest besser drauf als noch vor der Winterpause - auch hier hat Neitzel die Qual der Wahl.