2024-04-24T13:20:38.835Z

Holstein Spezial
Heiß auf den Aufstieg: Tim Siedschlag.
Heiß auf den Aufstieg: Tim Siedschlag.

"Störche" auf der Schwelle zur 2. Liga

Kapitän Rafael Kazior sieht sein Team für die Spiele gegen 1860 gerüstet / Liveticker bei FuPa.net/sh

Verlinkte Inhalte

Der positive Druck soll den ,,Störchen" Flügel verleihen. ,,Die Tür 3. Liga ist zu", sagt Karsten Neitzel. Der Trainer des Drittligisten Holstein Kiel will stattdessen mit seinem Team die Tür zur 2. Bundesliga am Freitag im Relegations-Hinspiel gegen 1860 München (20.30 Uhr) möglichst weit aufstoßen. Den Schritt hindurch könnten die ,,Störche" dann am Dienstag in der Münchner WM-Arena machen.

Dass es zuletzt beim Gegner aus Süddeutschland Querelen diverser Art gab, spielt für Neitzel keine Rolle. Der Fokus liegt nur auf den Dingen, die er und sein Team direkt beeinflussen können. An dem einen oder anderen Rädchen wurde in den letzten Tagen noch gedreht, der Trainingsrhythmus dem späten Anstoß in den Abendstunden angepasst.

Die Spieler sollen sich schon einmal daran gewöhnen, am Abend 100 Prozent Leistung zu bringen und ,,ein bisschen mehr zu machen, als ,Gute Zeiten, schlechte Zeiten' zu gucken", sagt Neitzel.

Dass es zur Sache gehen wird, das muss der 47-Jährige seinem Team nicht mehr vermitteln. ,,Es wird ein Fußballfest, einfach nur geil", freut sich Kiels Schlussmann Kenneth Kronholm. Tim Siedschlag betont: ,,Wir sind alle so heiß, heißer geht es nicht."

Der Flügelspieler weiß, wie man gegen die Münchner ,,Löwen" Tore erzielt, denn er brachte die KSV am Anfang der Saison in der ersten DFB-Pokalrunde gegen 1860 (1:2) in Führung - zum Sieg reichte es damals nicht. Der gebürtige Neumünsteraner schaffte mit Holstein bereits zwei Aufstiege, jeweils in die 3. Liga: ,,Aufzusteigen, das ist mit das Beste, was man im Fußball erleben kann. Und dieses Gefühl kann man nicht oft genug haben."

Auch Rafael Kazior kennt das schon. Der 32-Jährige, der zu Werder Bremen II geht, bestreitet sein letztes Heimspiel. ,,Daran habe ich bislang noch gar nicht gedacht", sagt der Kapitän. ,,Ich will auch nicht verabschiedet werden. Ich komme gerne zu einem Montagabendspiel in der 2. Liga nächste Saison. Dann können wir das nachholen."

Sein Team sieht Kazior gerüstet: ,,Wir haben in jedem der letzten Jahre Endspiele überstanden. Das schweißt zusammen."

Die Kieler wollen es schaffen. Doch selbst, wenn es nicht klappt, will Neitzel nichts von Enttäuschung wissen. Nach dem spät erreichten Klassenerhalt im Vorjahr werde diese Saison ,,niemals als Misserfolg enden können. Es darf uns nicht negativ auf die Füße fallen, dass wir einen großen Schritt anstatt eines kleinen Schritts nach vorne gemacht haben."

Einen großen Schritt hat sein Team also schon hinter sich, zwei weitere sind es noch durch die Tür und über die Schwelle hinein in die Zweitklassigkeit.

Der FuPa-Ticker zum Spiel: https://www.fupa.net/spielberichte/holstein-kiel-tsv-1860-muenchen-2295403.html

Splitter:

Alte Kollegen: Holsteins Mittelstürmer Manuel Schäffler (26) stammt aus der 1860-Jugend, verbrachte fast zehn Jahre bei den „Löwen“. Mit Kai Bülow, Vitus Eicher, Christopher Schindler und Dominik Stahl, die auch am Freitag dabei sind, kickte er noch gemeinsam.

Dutzende Presseanfragen blockte Schäffler in dieser Woche ab. „Er wird nicht daran denken, wen er in die 3. Liga schießen könnte, sondern alles dafür tun, mit uns in die 2. Liga aufzusteigen“, ist Trainer Karsten Neitzel überzeugt.

Zwei Herzen: Als Reporter ist Ex-Profi Torben Hoffmann (40) dabei. Der gebürtige Kieler begann von 1993 bis 1995 seine Karriere bei Holstein und spielte von 2001 bis 2010 für die „Löwen“.


Schiedsrichter: Der international erfahrene Florian Meyer (46) pfeift heute das Hinspiel. Gutes Omen für die Kieler: Zuletzt leitete er 2011 das DFB-Pokal-Achtelfinale der „Störche“ gegen Mainz 05 (2:0).


Zuschauer: Die Partie ist restlos ausverkauft. Die Tickets im freien Verkauf gingen in Kiel in der Vorwoche binnen weniger Minuten weg. 1860 hat 1400 Karten erhalten. Insgesamt werden gut 10000 Zuschauer im Holstein-Stadion dabei sein.


Medienansturm: Statt wie üblich rund 25 Journalisten sind 185 Medienvertreter akkreditiert, darunter allein zehn Tageszeitungen aus dem Großraum München.

Aufrufe: 029.5.2015, 10:00 Uhr
SHZ / os/cjeAutor