2024-04-25T08:06:26.759Z

Im Nachfassen
Freude nach dem Pflichtspieldebüt: Das Interimsduo aus Hannes Drews (links) und Ole Werner entspannt nach dem 2:0-Sieg in Weiche. Foto: Hermann
Freude nach dem Pflichtspieldebüt: Das Interimsduo aus Hannes Drews (links) und Ole Werner entspannt nach dem 2:0-Sieg in Weiche. Foto: Hermann

Holstein Kiel: Ole Werner findet die richtigen Worte

Czichos: "Wollten als Mannschaft auftreten, das haben wir über 90 Minuten getan."

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Ginge es danach, wie klar und präzise der neue Trainer analysiert, hätte Ole Werner gute Chancen, aus dem Interimsjob bei Holstein Kiel eine Dauerlösung zu machen. Der 28-Jährige, dem die nötige Lizenz für einen Job als Trainer in der 3. Liga fehlt, fand nach seinem ersten Pflichtspiel als Chefcoach die richtigen Worte. „Es war natürlich keine alltägliche Situation für mich“, erklärte er. „Aber am Ende ist es eben doch nur ein Fußballspiel, das ich coache.“ Unterschiede zu seinem sonstigen Job als SH-Liga-Trainer machte er damit nur in Randbereichen aus. „Es sind ein paar Zuschauer mehr da, und es steht eine Mannschaft auf dem Platz, die ich noch nicht so intensiv kenne.“
So unaufgeregt wie der eigentliche U23-Trainer seine persönliche Situation schilderte, so zielorientiert waren auch seine Worte zum Spiel. „Wir fahren hier nicht weg und es gibt nichts zu tun“, sprach Werner deutlich an, dass ihm einige Dinge im Spiel der Holstein-Elf nicht gefallen hatten, und benannte diese anschließend auch. „Wir waren im Offensivspiel in vielen Situationen zu ungenau“, bemängelte er in erster Linie. „Allerdings hat Weiche auch ein gutes Spiel gemacht, und wir erleben es im Pokal ja häufiger, dass höherklassige Mannschaften sich schwer tun.“

Der Übergangscoach, dem auch Sportchef Ralf Becker ein positives Zeugnis der ersten Tage ausstellte („Er hat sofort einen guten Draht zur Mannschaft gefunden“), stellte aber auch positive Aspekte heraus. Die gingen über das reine Ergebnis („Im Pokal geht es darum weiterzukommen. Das haben wir geschafft.“) hinaus. „Es war ein Ziel als Mannschaft aufzutreten“, sagte er. „Das haben wir geschafft.“

Die Umstellungen, die der Interimstrainer gemeinsam mit seinem Assistenten Hannes Drews erarbeitet hatte, seien dagegen nicht grundsätzlicher Natur gewesen. „Wir wollten mit den beiden klaren Außenstürmern die Außenbahnspieler von Weiche, Guder und Pläschke, hinten binden“, erklärte Werner. „In der ersten Hälfte hat das nicht so gut funktioniert“, analysierte er. „Das hatte aber auch damit zu tun, dass wir uns nur wenige Phasen mit klarem Ballbesitz erarbeitet haben und weil der Ball oft in der Luft war.“ Als eine mögliche Option für das Spiel gegen Zwickau sah Werner die Variante dennoch – auch der Aufsteiger spielte zuletzt mit einer Dreierkette.

Die neue Situation angenommen hat Kapitän Rafael Czichos. „Am Dienstag waren wir alle etwas traurig“, sagte er über die Trennung von Karsten Neitzel. „Aber so ist eben das Geschäft.“ Riesige Unterschiede hatte er im Alltag nicht wahrgenommen. „Es lief jetzt nicht so viel anders ab als vorher. Die Trainer haben uns gut auf den Gegner eingestellt“, sagte er. Mit dem Spiel in Flensburg war der 26-Jährige einigermaßen zufrieden. „Wir wollten als Mannschaft auftreten, das haben wir über 90 Minuten getan. Es war auch wegen des engen Platzes klar, dass wir hier kein Feuerwerk abbrennen würden.“ Dass das Spiel auch hätte kippen können, wusste Czichos. „Aber es ist doch normal, dass man es gegen einen guten Regionalligisten nicht verhindern kann, dass die auch mal eine Chance haben“, sagte er, angesprochen auf den Pfostentreffer von Guder. „Ansonsten haben die ja nicht so viele gehabt. Wir haben das Spiel zu Null nach Hause gebracht. Das ist wichtig.“

Entsprechend zuversichtlich gehen die Kieler an die nächste Aufgabe gegen Aufsteiger Zwickau, die laut Sportchef Becker wie geplant ebenfalls noch vom Interimsduo Werner/Drews vorbereitet werden soll.

Aufrufe: 022.8.2016, 09:00 Uhr
SHZ/cjeAutor