2024-04-25T08:06:26.759Z

Im Nachfassen
Die größte Chance des Spiels: Saliou Sane taucht völlig frei vor SG-Keeper Christopher Gäng auf, trifft aber nur den Pfosten.
Die größte Chance des Spiels: Saliou Sane taucht völlig frei vor SG-Keeper Christopher Gäng auf, trifft aber nur den Pfosten.

Holstein Kiel: Klassenerhalt fast sicher

Drittligist will im Heimspiel gegen Stuttgart alles klar machen

Verlinkte Inhalte

Reicht das nun? Sieben Punkte und 13 Tore Vorsprung haben die Kieler vor den letzten drei Spielen der Saison. ,,Eigentlich dürfte da nichts mehr anbrennen", brachte Verteidiger Patrick Kohlmann die Lage direkt nach dem Schlusspfiff auf den Punkt. ,,Aber wir wollen ja auch nicht zur Lachnummer werden und uns zu früh für gesichert erklären. Also machen wir nächste Woche im Heimspiel wirklich alles klar." Mit einem Sieg gegen Schlusslicht VfB Stuttgart II wären dann auch die theoretischen Restzweifel beseitigt.

Trainer Karsten Neitzel sah das genauso. Er trauerte jedoch den Chancen der Schlussphase nach. ,,Das wäre noch mal ein Erlebnis gewesen, um so richtig durchzuatmen", sagte er zur Großchance von Saliou Sané, der kurz vor Schluss nur den Pfosten traf und weiter seit August 2014 auf sein erstes Punktspieltor wartet. ,,Der Ball muss rein", wusste auch Neitzel und flüchtete sich nach dem dritten 0:0 in Folge im Humor: ,,Wir haben in der Woche kein italienisches Training absolviert. Unser Ziel war schon, hier auch ein Tor zu erzielen."

Ein solches wäre entscheidend gewesen. ,,Ein Tor hätte die Richtung vorgegeben", glaubte Neitzel. ,,Wir hatten die Chancen. Aber das Ergebnis ist in Ordnung. Es gab auch eine Phase, die wir nur mit Glück und Geschick überstanden haben", sagte er über die 20 Minuten etwa zwischen der 50. und 70. Minute, als bei Holstein kurzzeitig die Ordnung verloren ging. ,,Da haben wir nicht mehr so geschlossen gegen den Ball gearbeitet", wusste Rafael Czichos. Das galt nicht für die Abwehrkette, und auch nicht für den Kapitän selbst, der wegen drohender Gelb-Rot-Gefahr raus musste. ,,Der Schiri hat mir schon in der Halbzeit gesagt, dass ich mir nichts mehr erlauben dürfe", sagte Czichos, hatte aber wenig Verständnis dafür. ,,Dass man als Verteidiger mal ein Foul macht, gehört dazu", erklärte er und hielt vor allem die Gelbe Karte nach dem ersten Foul im Mittelfeld (nicht zu Unrecht) für überzogen.


Comeback ohne Gegentor: Niklas Jakusch lässt sich nach dem Spiel von den Fans nach dem Spiel feiern. Foto: Hermann

Schwierigkeiten bereitete Holstein das letztlich nicht. Eidur Sigurbjörnsson, durch die Formstärke von Dominik Schmidt zuletzt auf die Bank gerutscht, bewies, dass auf ihn Verlass ist. ,,Das ist natürlich gut für uns. Man hat keinen Unterschied gesehen, als Sigi reinkam", freute sich Czichos. Auch ansonsten passte hinten fast alles. ,,Wir haben das defensiv gut gemacht", sagte Kohlmann. ,,Aber so richtig zufrieden bin ich nicht. Wir hätten das Spiel auch gewinnen können."

Das wusste auch SG-Trainer Rüdiger Rehm. ,,Wir müssen zufrieden sein. Am Ende gab es ein Chancenplus für die Kieler, die sehr kompakt gestanden haben. Da war es nicht einfach sich durchzusetzen."Keine Probleme gab es durch die kurzfristige Berufung von Torhüter Niklas Jakusch. Schmunzelnd erklärte der 26-Jährige: ,,In jedem Hotel hängen ja immer diese Feuerlöscher. Die heißen Jockel - wie mein Spitzname. Und bei mir ist das genauso wie bei den Dingern: Wenn es brennt, bin ich immer bereit." In seinem ersten Spiel nach der Winterpause (,,Ich war angespannt wie immer, aber nicht besonders nervös") machte ,,Jockel" nichts verkehrt. Ob er kommende Woche auch im Tor stehen wird, will Neitzel am Montag mit Robin Zentner, der nach dem Trauerfall bei seiner Familie in Mainz ist, besprechen.

Auf der Bank war übrigens ein neues Gesicht zu sehen. Tjark Grundmann war erstmals im Profi-Kader und wurde anschließend mit Arne Sicker von NLZ-Leiter Fabian Müller zur A-Jugend nach Erfurt gefahren. ,,So war es kurzfristig einfacher zu organisieren, dass alle Mannschaften optimal besetzt waren", erklärte Neitzel, warum der dritte Keeper Bernd Schipmann bei der U23 in Eutin das Tor hütete.
Aufrufe: 025.4.2016, 10:30 Uhr
SHZ / cjeAutor