2024-03-28T15:56:44.387Z

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„Ich bin stolz, Trier in der Vita zu haben“

Bei Holstein Kiel, am Freitagabend Gegner des 1. FC Kaiserslautern, machen drei Ex-Eintrachtler mächtig Dampf.

Fußball-Torwart Kenneth Kronholm hat schon schlechtere Zeiten erlebt. Im Februar 2010 wurde der damals 24-Jährige bei Regionalligist Eintracht Trier von Trainer Mario Basler degradiert. Der Stammtorwart war zwischenzeitlich hinter Assen Alexov und Uli Schneider nur noch die Nummer drei. Ein Nackenschlag für den Deutsch-Amerikaner, der heute trotzdem sagt: „Ich bin stolz, Trier in der Vita zu haben.“

Kronholms sportliche Zukunft hing seinerzeit am seidenen Faden. Im Sommer 2010 verließ er Trier – und er wechselte seinen Berater. Über den Umweg VfR Mannheim fand er den Weg zurück in den Profifußball. Erst bei der SV Elversberg, dann bei Holstein Kiel. An der Förde ist Kronholm die Nummer eins – und aktuell einer der besten Torhüter in der zweiten Bundesliga.

„Ich kann mich glücklich schätzen, dass alles so gekommen ist. Ich habe immer daran geglaubt, dass es für mich noch mal nach oben geht. Kiel ist die beste Option, die mir passieren konnte. Ich hoffe, dass ich dort noch ein paar Jahre bleiben kann“, sagt der heute 32-Jährige, der lange Zeit als Wandervogel galt.

Für Kronholm sind Gastspiele wie das am Freitagabend beim 1. FC Kaiserslautern (18.30 Uhr) Höhepunkte: „Was gibt es Schöneres als ein Flutlichtspiel in einem großen Stadion vor vielen Fans.“ Nach einem Mega-Start des Aufsteigers, der Kiel zeitweise die Tabellenführung in der zweiten Liga bescherte, gab’s zuletzt acht Spiele ohne Sieg. Über den Verdacht einer Mini-Krise kann Kronholm aber nur schmunzeln: „Wir spielen weiterhin einen guten Fußball.“ Mit verantwortlich dafür sind neben ihm auch zwei weitere Ex-Trierer. Steven Lewerenz, in der Saison 2012/13 beim SVE nicht unbedingt als Musterprofi verschrien, wirbelt über die Außenbahn (vier Tore, fünf Vorlagen). Und Markus Anfang, der 2010 seine Spieler-Karriere beim SVE ausklingen ließ, ist als Aufstiegstrainer bei Holstein ein Macher des Kieler Wunders. „Markus war schon zu seiner Zeit in Trier ein cleveres Köpfchen. Er hat einen brutalen Fußball-Sachverstand“, lobt Kronholm, der mit Anfang beim SVE zusammenspielte.

„Kenneth hat einen guten Weg gemacht. Er hat aus schwierigen Zeiten gelernt und spielt seit drei Jahren konstant gut“, gibt Anfang Komplimente zurück. Für den Coach ist die Fahrt nach Kaiserslautern eine Reise in die Vergangenheit – von 2002 bis Anfang 2004 stand er beim FCK unter Vertrag. Auch der 43-Jährige entgegnet Nörglern angesichts der jüngsten Sieglos-Wochen mit einem schallenden Lachen: „Wir sind nach 36 Jahren Abstinenz wieder in die zweite Liga aufgestiegen. Da darf man nicht die Bodenhaftung verlieren.“ Entsprechend demütig blickt er der Partie in Kaiserslautern entgegen: „Wir stehen vor einer schweren Aufgabe. Der FCK hat durch den Sieg in Braunschweig wieder neue Hoffnung geschöpft.“

Aufrufe: 08.2.2018, 22:10 Uhr
Mirko BlahakAutor