2024-03-28T15:56:44.387Z

Ligabericht
Faires Tackling: Der Berliner Kapitän Florian Krebs (rechts) grätscht Kiels Noah Awuku an der gut besuchten Seitenlinie sauber ab. Foto: Sieg
Faires Tackling: Der Berliner Kapitän Florian Krebs (rechts) grätscht Kiels Noah Awuku an der gut besuchten Seitenlinie sauber ab. Foto: Sieg

Holstein Kiels U19 kassiert eine lehrreiche Niederlage

Hertha BSC individuell zu stark für Holsteins A-Junioren

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Beim ersten Spiel Noah Awukus nach seiner Rückkehr von der U17-WM in Indien gab es gleich ein Wiedersehen mit seinen Nationalmannschaftskameraden Dennis Jastrzembski, Jessic Gaïtan Ngankam und Luis Klatte in Reihen der an der Förde gastierenden „Alten Dame“ aus der Hauptstadt der Republik. Während Jastrzembski, Ngankam, ebenso wie Ersatzkeeper Klatte zunächst auf Herthas Bank Platz nahmen, stand Awuku von Anfang an auf dem Feld, verließ dieses aber mit einer verdienten 1:3 (1:1)-Niederlage.

Die Berliner begannen mit einer hohen Passseriosität, ließen die Gastgeber viel laufen, ohne jedoch zwingende Torgefahr zu versprühen. Gegen dicht gestaffelte Kieler blieb fast nur die Option der Abschlüsse aus der Distanz, mit denen Hertha-Kapitän Florian Krebs das Gehäuse aber jeweils um einen guten Meter verfehlte (10., 18.). „Wir hatten gute Umschaltmomente“, stellte KSV-Trainer Finn Jaensch fest und sah einen solchen nach einer Viertelstunde, als Awuku einen langen Ball von Bjarne Thiesen erlief und von Florian Baak mit einem grenzwertigen Rempler am Abschluss gehindert wurde.

Awuku wurde auch in der 19. Minute in Szene gesetzt – diesmal durch einen gefühlvollen Diagonalball von Malte Petersen – und erst in höchster Not durch eine waghalsige Grätsche von Max Mulack gebremst. Kurze Zeit später fiel auf der Gegenseite das erste Tor des Tages: Mateo Kastrati gab den Ball von links flach in den Strafraum, wo dieser Muhamed Kiprit zwar vom Fuß sprang, aber beim die Gunst der Stunde nutzenden Julius Kade landete (20.). Die Antwort der Gastgeber ließ nicht lange auf sich warten.

Nur vier Zeigerumdrehungen später spitzelte Thiesen die Kugel nach einer schlecht verteidigten Kieler Ecke zu seinem Innenverteidiger-Kollegen Barne Bernot, der aus kurzer Distanz humorlos abschloss. Nun begann Holsteins beste Phase, in der die Gastgeber giftig in den Zweikämpfen agierten, beeindruckende Ordnung im Defensiv- und Pressingverhalten an den Tag legten sowie mutig und kreativ mit dem Ballbesitz umgingen. Die letzte große Gelegenheit vor dem Seitenwechsel blieb dennoch den Gäste vorbehalten, die sich mit einer kleinteiligen Stafette durchs Zentrum in der Strafraum kombinierten, wo Kiprit das Spielgerät unbedrängt über den Querbalken löffelte (37.).

Nach Wiederanpfiff wäre ein frühes Kieler Erfolgserlebnis möglich gewesen, wenn Schiedsrichterassistent Matteo Pilotta nicht die Fahne gehoben hätte, als Awuku nach Bjarne Schleemanns Steilpass bereits auf und davon war (47.).

„Das war definitiv kein Abseits, nicht mal gleiche Höhe“, war sich Jaensch, der sich im Moment des Zuspiels auf der Höhe seines Stürmers befand, absolut sicher. So blieb der KSV die Möglichkeit zur Führung verwehrt, die stattdessen die Hertha auf der Gegenseite herstellte, weil Krebs einen Freistoß aus 23 Metern formvollendet über die Mauer und passgenau in den Giebel zirkelte (51.).

Holstein hatte noch eine weitere Gelegenheit, die Schleemann etwas überhastet aus der Drehung über den Kasten setzte (61.). Davon abgesehen gaben die Gäste in der zweiten Halbzeit jedoch die Kontrolle zu keinem Zeitpunkt mehr aus der Hand, spielten die Kieler allmählich müde und erarbeiteten sich so einen weiteren Treffer, auch wenn dieser nach einer Standardsituation fiel: Florian Baak zeigte bei einem Freistoß aus circa 33 Metern Torentfernung seine Schussgewalt und Finn Kornath ließ den leicht flatternden Ball nach vorne prallen, wo Pal Dardai Junior goldrichtig stand und zum 1:3-Endstand einnickte (80.).

„Ich bin mit der Leistung der Jungs nicht unzufrieden“, rechnete Jaensch seiner Truppe hoch an, dass sie nur wenig aus dem Spiel heraus zugelassen hatte und zog positive Erkenntnisse aus der soliden Defensivvorstellung: „Wir können aus diesem Spiel die Lehre ziehen, wie wir gegen einen individuell stark besetzten Gegner effizient verteidigen können.“

Genau dieser Aspekt ihres Spiels wird am kommenden Wochenende, wenn es zum Spitzenreiter Hamburger SV geht, auch eine notwendige Tugend sein.

Holstein Kiel:
Kornath – Molt (66. Wanger), Pernot, Thiesen (73. Otto), Schüler (84. Drauschke) – Petersen – Griese, Schleemann (66. Seidel), Zinkondo, Möller – Awuku.

Hertha BSC: Smarsch – Mulack, Baak, Ernesto, Kastrati – Krebs (88. Nerlich), Naumann (81. Gurschke) – Dardai Junior, Kade (73. Ngankam), Zografakis (69. Jastrzembski) – Kiprit.

SR: Feyer (FC Hansa Schwanewede).
Zuschauer:
110.
Tore: 0:1 Kade (20.), 1:1 Pernot (24.), 1:2 Krebs (51.), 1:3 Dardai Junior (80.).

Aufrufe: 030.10.2017, 12:00 Uhr
SHZ / WtiAutor