2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Guter Antritt: Kiels Benjamin Prozel (re.), hier im Duell mit 96er René Rüther, erzielte das zwischenzeitliche 2:4. Foto: msc
Guter Antritt: Kiels Benjamin Prozel (re.), hier im Duell mit 96er René Rüther, erzielte das zwischenzeitliche 2:4. Foto: msc

Holstein Kiels U17 von Hannover 96 kalt erwischt

Hannover 96 nutzt die sich bietenden Chancen eiskalt

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Eine kalte Dusche durch zwei frühe Treffer des Aufsteigers aus Hannover erschwerte den Plan der Kieler U17, den Schwung aus dem letztwöchigen Erfolgserlebnis in Dresden mitnehmen zu wollen, beträchtlich. „So ein Start in die Partie tut natürlich gut“, gestand 96-Coach Steven Cherundolo, dass ein gewisses Maß an „Fortune“ notwendig war, um drei Punkte von der Kieler Förde zu entführen.

Es waren gerade 200 Sekunden gespielt, als 96er Maximilian Franke nach einer Freistoßflanke aus dem Halbfeld aus leicht spitzem Winkel zum Abschluss kam und Holsteins Schlussmann Tristan Koch im kurzen Eck überwand. Auf der anderen Seite scheiterte Jonas Sterner fast im Gegenzug aus ähnlicher Position am Torhüter der Niedersachsen (6.) und auch der Kopfstoß von Selim Ajkic fand nicht das anvisierte Ziel (8.).

Stattdessen nutzten die Gäste ihre zweite Gelegenheit zum zweiten Tor. Ein Pressschlag landete genau in Frankes Lauf, der die zu langsam schaltende Kieler Defensive mit einem Querpass auf Ilir Qela sezierte, dessen Aufgabe nur noch darin bestand, die Kugel über die Linie zu drücken (10.).

Selbst von diesen zwei Nackenschlägen ließen sich die „Jungstörche“ nicht entmutigen, der schnelle Anschluss wollte aber nicht gelingen: Nils Jungehülsings abgefälschter Schuss senkte sich einen Tick zu spät (15.) und nach dem anschließenden Eckball scheiterte Innenverteidiger Raoul Cissé – glänzend in Szene gesetzt durch einen Chippass von Lucas Wolf – freistehend an Hannovers Torhüter Thomas Marius Kuballa.

Nach gut 20 Minuten allerdings ebbte der Druck der Gastgeber ab, sodass es mit der Zwei-Tore-Differenz in die Kabinen ging.Nach Wiederanpfiff entwickelte sich ein mit offenem Visier geführter Schlagabtausch. Beide Teams zeigten den steten Willen zur Vertikalität und sorgten so für eine hochunterhaltsame Begegnung. Sterner fand zum zweiten Mal seinen Meister in Kuballa, der eine Direktabnahme fulminant aus dem Winkel fischte (52.), ehe Tjark Scheller eine Flanke von Nahne Paulsen zum verdienten Anschlusstreffer einköpfte und so Spannung ins Spiel brachte (55.).

„In der Phase danach war klar, dass entweder auf der einen oder auf der anderen Seite das Tor fallen würde“, forcierte KSV-Trainer Finn Jaensch die Offensive, sah den Ball aber im eigenen Netz einschlagen.

Cissé köpfte die Kugel nach einer Flanke aus dem Halbfeld unglücklich über Koch hinweg ins falsche Tor und sorgte so für die Vorentscheidung (65.). Als der Unparteiische Dominic Koch in Minute 74 fälschlicherweise auf den Elfmeterpunkt deutete (Nhan Vo Thanh brachte eher Holsteins Kapitän Janis Hinterleitner zu Fall, als dass es andersherum war) und Jannis Neugebauer den Strafstoß sicher verwandelte war gewiss, dass sich die Fördestädter an diesem Nachmittag nicht mehr für einen engagierten Auftritt würden belohnen können. Die beiden Joker-Treffer von Benjamin Prozel zum 2:4 (75.) und Jan Kaufmann zum 2:5 (80.) hatten dementsprechend nur noch statistischen Wert.

„Ich bin – auch wenn das komisch klingen mag – gar nicht so unzufrieden“, erkannte Jaensch viel Gutes im Auftritt seiner Schützlinge. „Wir haben diesmal die Räume sehr gut besetzt und uns viele Chancen herausgespielt“, lobte er die Offensivleistung seines Teams, prangerte allerdings gleichzeitig an, dass man in der Defensive häufig zu langsam schaltete und so die fünf Gegentore begünstigte.

Holstein Kiel: Koch – Paulsen, Cissé, Helbing, Hinterleitner – Wolf (74. Erik) – Sterner (65. Prozel), Schmidtke (41. Schmidt), Scheller, Jungehülsing (74. Samow) – Ajkic.

Hannover 96: Kuballa – Rüther, Jarosch, Vo Thanh, Hoffschulz – Beck (72. Kaufmann), Neugebauer, Walbrecht, Qela (60. Avdulli) – Pappas (53. Koppitz), Franke (69. Yilmaz).

SR: Koch (Wismar).
Zuschauer: 157.
Tore: 0:1 Franke (4.), 0:2 Qela (10.), 1:2 Scheller (55.), 1:3 Cissé (65., Eigentor), 1:4 Neugebauer (74., Foulelfmeter), 2:4 Prozel (75.), 2:5 Kaufmann (80.).
Aufrufe: 04.9.2017, 10:00 Uhr
SHZ / wtiAutor