2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Protagonisten im Duell: Holsteins Kapitän Janis Hinterleitner traf zur Führung und glich unglücklich per Eigentor aus, während Leon Sommer (links) neun Minuten vor Schluss den Wolfsburger Siegtreffer markierte. Foto: pn
Protagonisten im Duell: Holsteins Kapitän Janis Hinterleitner traf zur Führung und glich unglücklich per Eigentor aus, während Leon Sommer (links) neun Minuten vor Schluss den Wolfsburger Siegtreffer markierte. Foto: pn

Holstein Kiels U17 im Kollektiv stark gegen Wolfsburg

VfL Wolfsburg zeigt in der zweiten Halbzeit Zähne

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Die zweite Partie der Kieler U17 unter dem Trainerduo Philipp Engelmann/Kim Schatz, das nach der Installation von Michael Schwennicke als Chefcoach wieder ins zweite Glied rücken wird, ging gegen den VfL Wolfsburg zwar mit 1:2 (1:1) verloren, doch weder Spieler noch der Trainerstab waren anschließend bereit, sich davon die Laune verhageln zu lassen.

„Das war trotzdem eine klasse Mannschaftsleistung“, lobte Engelmann die Einstellung und etikettierte die Partie gegen die Niedersachsen ohne hin als Bonusspiel. Bei herrlichem Altweibersommerwetter zeigte die KSV in der ersten Halbzeit ein enormes Maß an Mut und machte es dem favorisierten VfL, der ganze neun Juniorennationalspieler in seinen Reihen hat, extrem schwer.

Doch trotz des aggressiven Anlaufens erspielten sich die „Wölfe“ die ersten Gelegenheiten. So musste Neil Helbing einen Abschluss des glänzend freigespielten Max Brandt auf der Linie retten (10.) und auch Holsteins Keeper Tristan Koch war nach einem Kopfball von Tom-Joshua Kinitz gefragt (16.).

Doch nachdem auch Leon Sommer nach schnörkellosem Direktspiel als dritte Station das Spielgerät freistehend am Tor vorbeischob, klinkte sich auch die Offensive der Fördestädter ins Geschehen ein und konterte über Lucas Wolf, der den rechts durchstartenden Tom Schmidtke schickte. Schmidtke scheiterte allerdings im Eins-gegen-Eins am lange stehen bleibenden VfL-Torhüter Lino Kasten (22.).

Der Schlussmann war vier Zeigerumdrehungen jedoch machtlos, als Jonas Sterner einen Einwurf von Nahne Paulsen vor das gegnerische Gehäuse verlängerte, wo Kiels Kapitän Janis Hinterleitner goldrichtig stand und aus kurzer Distanz zum 1:0 traf (26.). Doch der Jubel über den Führungstreffer war kaum verhallt, als Hinterleitner auch auf der Gegenseite ins Eckige traf: Nach einem Freistoß lauerte der aufgerückte Kinitz einschussbereit am zweiten Pfosten, wo Holsteins Linksverteidiger zuerst an den Ball kam, diesen aber unglücklich ins eigene Tornetz bugsierte (28.).

Aber auch von diesem Rückschlag ließen sich die Gastgeber nicht entmutigen und präsentierten sich enorm zweikampfstark. Ferner hätte Tjark Scheller nach einem klasse Diagonalball von Paulsen die Führung wiederherstellen können, verzog jedoch knapp (33.).Nach Wiederanpfiff hingegen schlug das Pendel deutlich zugunsten der „Autostädter“ aus.

Der VfL ging nun keinem direkten Duell mehr aus dem Weg und erhöhte seine Schlagzahl um ein Vielfaches, sodass der Gastgeber nun unter enormen Druck geriet, häufig zu spät kam und zahlreiche Standardsituationen in Strafraumnähe verursachte. Insbesondere Leon Sommer bekamen die Schleswig-Holsteiner überhaupt nicht mehr in den Griff und konnten von Glück reden, dass der Flügelspieler den Ball knapp am langen Eck vorbeischob (44.) und auch sein Pendant auf der anderen Seite, Ole Pohlmann, das anvisierte kurze Eck verfehlte (50.).

Immerhin konnten die Interimstrainer mit der Hereinnahme durch den körperlich präsenten Selim Ajkic (59.) in vorderster Front einen Anker auswerfen, der die Bälle festmachte, doch auch von diesem taktischen Clou rissen sich die Gäste kurze Zeit später wieder los. Als Sommer nach feinem Hackenpass von Amir Abdijanovic aus spitzem Winkel an Koch scheiterte (68.) und auch seinen Kopfball nach einer Parade des Kieler Schlussmanns gegen Abdijanovic am Kasten vorbeisetzte (69.), wurde vollends offenbar, dass Holstein nur in engem Bunde mit Fortuna etwas Zählbares aus dieser Partie würde mitnehmen können.

Der Treffer zum 1:2 war also nur logisch und hochverdient, und es war wieder eine Koproduktion von Abdijanovic, der per Kopf verlängerte, und Sommer, welcher Kiels zuletzt so starken Innenverteidiger Albion Muli überlief, anschließend auch Koch stehenließ und diesmal seinen fleißigen Auftritt mit dem Treffer aus spitzem Winkel ins leere Gehäuse krönte (71.).

„Wir müssen unsere Punkte letztlich gegen andere Gegner sammeln“, zeigte sich Engelmann nach der Niederlage gefasst, da er den VfL Wolfsburg ohnehin der oberen Klasse einer zweigeteilten Gesellschaft in der U17-Junioren-Bundesliga zurechnet, der die KSV schlichtweg nicht angehört, aber über das Kollektiv die Großen immer wieder zu ärgern im Stande ist.

Eben am Feilen an diesem Kollektiv hat der 25-Jährige in den vergangenen zwei Wochen besonderen Gefallen gefunden: „Ich werde so bald wie möglich die A-Lizenz in Angriff nehmen und habe richtig Blut geleckt“, so Engelmann, der das Trainertum als seinen Traumberuf bezeichnete.

Holstein Kiel: Koch – Paulsen, Helbing, Muli, Hinterleitner – Wolf (77. Westensee) – Jungehülsing, Schmidtke (73. Schmidt), Scheller, Sterner (69. Erik) – Tanrikulu (59. Ajkic).

VfL Wolfsburg: Kasten – Kölle, Saul, Kinitz, Kleeschätzky – Sarcevic, Messeguem – Pohlmann, Brandt (69. Demirgenci), Sommer (79. Djalo) – Abdijanovic.

SR: Rosin (SV Lieth).
Zuschauer: 150.
Tore: 1:0 Hinterleitner (26.), 1:1 Hinterleitner (28., Eigentor), 1:2 Sommer (71.).
Aufrufe: 025.9.2017, 15:30 Uhr
SHZ / WtiAutor