Holstein Kiels entscheidender Sieg bei Sonnenhof Großaspach

Holsteins Trainer Markus Anfang hatte keine Personalsorgen, nachdem sich auch Marvin Ducksch (Hüftprobleme im Training) und Dominic Peitz (zwei Tage Trainingspause wegen der Geburt von Tochter Anni) rechtzeitig einsatzbereit gemeldet hatten.

Beim „Dorfklub“ hatte Trainer Oliver Zapel auf Joseph Gyau und Manfred Osei Kwadwo verzichtet, für die Shqirim Binakaj und der zuletzt gesperrte Lucas Röser ins Team zurückkehrten.

Die Kieler starteten offensiv und mutig und schienen sich jede Nervosität schnell aus den Beinen spielen zu wollen. Bereits nach 33 Sekunden hatte Dominick Drexler die erste Möglichkeit, als er nach Flanke von Steven Lewerenz über das Tor köpfte.

Der knapp im Abseits stehende Ducksch (2.) und Kingsley Schindler, dessen Flanke Kevin Broll nicht festhielt (3.), unterstrichen den Kieler Anfangsdruck. Rafael Czichos setzte einen 28-Meter-Freistoß knapp überweg (7.). Nach einer Lewerenz-Flanke wurde Schindler abgeblockt (12.).

Nach gut zehn Minuten jedoch war der erste Kieler Druck abgeebbt. Es schlich sich langsam etwas Nervosität ein. Und so kamen die Aspacher immer besser ins Spiel. Zwei Möglichkeiten hatten die Gastgeber, eingeleitet jeweils über die rechte Seite, wo sich Christopher Lenz in dieser Phase zu oft zwei Gegnern gegenübersah. Jeweils nach Flanken von Pascal Sohm köpfte zunächst Röser, der den Ball nicht voll traf (18.), und dann Kai Gehring (22.) am Tor vorbei.

Die Kieler Führung fiel zu diesem Zeitpunkt überraschend, war jedoch schön herausgespielt. Als SG-Verteidiger Jeremias Lorch im Duell mit Kingsley Schindler ausrutschte, bediente dieser den starken Drexler. Der sah den startenden Ducksch und spielte in die Gasse. Der Mittelstürmer behielt frei vor Broll den Überblick und schlenzte den Ball ins lange Eck zum vielumjubelten 0:1 (31.).

Vier Minuten später wäre sogar ein zweites Tor möglich gewesen. Eine etwas zu lange Lewerenz-Flanke köpfte Schindler zurück in die Mitte, wo Ducksch in den Ball hineinrutschte, diesen aber knapp am langen Pfosten vorbei drückte (35.).

Die Schwaben gaben sich auch im zweiten Durchgang längst nicht auf. Schon nach drei Minuten brannte es nach der zweiten SG-Ecke im Kieler Strafraum, doch Kenneth Kronholm packte letztlich zu. Konzentriert verteidigende Kieler kamen gegen zunächst optisch überlegene Gastgeber allerdings immer wieder zu Kontergelegenheiten.

Gleich drei Mal hatte jedoch der aufmerksame Broll das bessere Ende für sich im Duell gegen Ducksch. Der Stürmer war nach einem Bieler-Pass (55.), einem langen Ball von Lewerenz (58.) und einem Zuspiel von Schindler jeweils frei vor dem Keeper aufgetaucht. Lewerenz schoss zudem aus spitzem Winkel knapp vorbei (65.).

Die Zapel-Elf kam in dieser Phase nur zu einer Halbchance, als Lorch aus spitzem Winkel über das Tor schoss (72.). In den letzten Minuten war das Spiel dann hektisch und wenig schön anzusehen. Die SG versuchte es zwar mit allen Mitteln, kam jedoch gegen die sattelfeste KSV-Defensive nicht durch. Offensiv waren die Kieler aber auch zu nervös, um noch einen entscheidenden Konter zu setzen.

Einzig Alexander Bieler hatte noch ein zweites Holstein-Tor auf dem Fuß, scheiterte aber am stark reagierenden Broll (90./+2). Entscheidend war das nicht mehr. Mit dem Schlusspfiff unmittelbar danach wurde die schmucke Aspacher Arena zu einem blau-weiß-roten Jubelmeer.