2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligabericht
Enttäuscht: Neil Hebling und die U17 der KSV konnten auf der Reeperbahn keine Punkte einsammeln. Foto: pn
Enttäuscht: Neil Hebling und die U17 der KSV konnten auf der Reeperbahn keine Punkte einsammeln. Foto: pn

Holstein Kiels B-Junioren fällt mit dem Ball nicht viel ein

U17 offenbart gegen den FC St. Pauli einige Baustellen

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Auch im zweiten Pflichtspiel unter ihrem neuen Coach Michael Schwennicke, das insgesamt auf überschaubarem Niveau stattfand, kamen die „Jungstörche“ nicht über ein 2:3 (2:2) hinaus und offenbarten dabei einige Baustellen, vor allem was die Offensivstruktur betrifft. „In der Arbeit gegen den Ball wollten wir versuchen, Pauli extrem früh zuzustellen, sodass sie nicht hinten raus und gar nicht erst ins Spiel kommen“, erklärte Schwennicke einen Aspekt seiner taktischen Marschroute, den sein Team zu seiner Zufriedenheit ausführte.

In Ermangelung der nötigen Räume für einen geordneten Spielaufbau agierten die Gastgeber vornehmlich mit langen Bällen, um aus der eigenen Hälfte zu kommen. Vor allem in den ersten 20 Minuten konnten die Gäste dadurch viel Ballbesitz und damit auch die Kontrolle über die Begegnung an sich reißen. „Wirkliche Torchancen konnten wir uns aber aus dieser anfänglichen Dominanz heraus nicht erspielen“, gestand Kiels Übungsleiter, der den Treffer zum 1:0 für den FC St. Pauli als „aus heiterem Himmel“ fallend empfand.

Die Hamburger brachen in der 23. Spielminute über ihre linke Seite gegen zu zaghafte attackierende Kieler durch und brachten eine Flanke in den Strafraum, wo Luca Günther den Ball nach einer Kopfballablage verwandelte. Nach diesem überraschenden Rückschlag bewies die KSV Resilienz und drehte die Partie mit zwei Standardsituationen: Zunächst traf der aufgerückte Innenverteidiger Raoul Cissé nach einem Eckstoß von der linken Seite per Kopf in die Maschen (32.), ehe es ihm Nahne Paulsen nur eine Minute später gleichtat und eine Freistoßhereingabe von Janis Hinterleitner – nach Foul an Benjamin Prozel – mit dem selben Körperteil ins gegnerische Netz wuchtete.

Danach wähnte Kiels Coach seine Mannschaft bereits mit der Führung in die Kabinen gehend, doch ein individueller Fehler machte den Fördestädtern unmittelbar vor dem Pausenpfiff einen Strich durch die Rechnung. Der sonst so zuverlässige Torhüter Tristan Koch ließ den Ball nach einem Eckstoß halbherzig abtropfen und ermöglichte so den Abstauber des Hamburgers Leon Flach. Nach Wiederbeginn zeigten die Hausherren eine kurze Drangperiode. „Diese Phase, in der Pauli viel mehr Emotionen aufs Feld gebracht hat, reichte schon aus, um die Führung gegen uns zu erzielen“, war Schwennicke erstaunt über die Effizienz der Gastgeber. Nach einer nicht konsequent geklärten Hereingabe traf Serkan Dursun aus dem Hinterhalt und mit Innenpfostenkontakt zum 3:2 (44.).

Pauli igelte sich in der Folge ein und die KSV fand keine Möglichkeiten, den angerührten Zement zu durchbrechen, sodass sich nun endgültig ein ereignisarmer Spielverlauf einstellte und die Begegnung ihrem Ende entgegenplätscherte. Als die Kieler mit dem Näherrücken des Abpfiffs die Zügel zunehmend lockern mussten, konnte sich Koch noch einige Male auszeichnen, als er Großchancen der Kiezkicker auf ein entscheidendes 4:2 entschärfte.„Über 90 Minuten gesehen, war es ein schwaches Spiel von beiden Seiten“, erklärte Schwennicke, dass es kaum wirklich herausgespielte Torchancen gab.

„Tatsächlich war es ein typisches 0:0-Spiel. Wir haben versucht, etwas mehr Emotionen in die Partie hineinzubekommen als zuletzt. Was eigentlich auch ganz gut funktioniert hatte über die Spieler, die wir dafür auserkoren hatten“, empfand es der aus der C-Jugend aufgerückte Trainer als bedauerlich, dass einige andere nicht in erhofftem Maße mitgezogen hatten. „Wir haben uns nach der guten Trainingswoche deutlich mehr erhofft. Im Hinblick auf die bevorstehende Partie gegen den Hamburger SV müssen wir an unserem Verhalten mit dem Ball arbeiten. Da müssen wir noch eine große Schippe drauf legen, damit wir in dem Spiel konkurrenzfähig sind“, mahnte Schwennicke nach der Pleite.

FC St. Pauli: V. Weber – Szelitzki, F. Weber, Günther, Pichelmann – Flach, Zoch (41. Rieckmann), Philipp (41. Hartmann) – Loubongo-M’Boungou (80. Amesse), Ataykaya, Dursun (76. Dieckmann).

Holstein Kiel: Koch – Paulsen, Cissé, Helbing, Hinterleitner (65. Nitsch) – Schmidtke – Prozel, Wolf (63. Westensee), Scheller (41. Erik), Sterner (56. Tanrikulu) – Jungehülsing.

SR: Bahr (SV Ahlerstedt/Ottendorf).
Zuschauer: 155.
Tore: 1:0 Günther (23.), 1:1 Cissé (32.), 1:2 Paulsen (33.), 2:2 Flach (40.), 3:2 Dursun (44.).
Aufrufe: 031.10.2017, 08:00 Uhr
SHZ / wtiAutor