2024-03-28T15:56:44.387Z

Ligavorschau
Nach 36 Jahren Abstinenz weht am Sonntag wieder Zweitliga-Luft durch das Holstein-Stadion in Kiel. Foto: Hermann.
Nach 36 Jahren Abstinenz weht am Sonntag wieder Zweitliga-Luft durch das Holstein-Stadion in Kiel. Foto: Hermann.

Holstein Kiel vor dem Zweitliga-Auftakt

Nach 13.210 Tagen geht es für die Kieler am Sonntag im Holstein-Stadion endlich wieder in die 2. Bundesliga.

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Um 15:30 Uhr am Sonntag ist es soweit: Der erste Zweitliga-Anstoß für Holstein Kiel nach 36 Jahren steht an. Für den Auftakt gegen den SV Sandhausen wurden im Vorfeld bereits 8.000 Karten (Stand Freitagmorgen) verkauft, am Stadion gehen die letzten Arbeiten auf die Schlussgerade. Alles ist bereit, damit die „Störche“ zu ihrem Flug durch das Unterhaus der Bundesliga abheben können.

Richtig ernst wird es für die Kicker von Holstein Kiel schon eineinhalb Stunden vor dem Anpfiff. Dann trifft sich das Team zum ersten Mal zur Mannschaftsbesprechung in der runderneuerten Heimkabine. Mit dem Aufstieg sind im Holstein-Stadion die legendären und bei Gegnern gefürchteten dunklen und engen Kabinen mit den Uralt-Duschen, hellen und modernen Umkleiden gewichen – blau-weiß-roter Zierstreifen inklusive. Davon abgesehen wird aber auf bewährte Rituale gesetzt: Ein klassisches „Anschwitzen“ gibt es genau wie in der letzten Saison nicht. Auch wenn es ein paar Tipps vom Athletik-Trainer mit auf den Weg gibt – jeder Spieler hat vor der Ankunft am Holstein-Stadion seinen eigenen Tagesablauf.

Die Stimmung bei allen ist sehr gut, aber, „von ein wenig Anspannung könne sich kein Spieler freimachen“, erklärt Holsteins Trainer Markus Anfang am Freitag beim obligatorischen Pressegespräch vor dem Spieltag. Schließlich würde sich jeder fragen, wie es in der neuen Spielklasse läuft. Insgesamt überwiege aber die Freude „endlich spielen zu dürfen.“ Der Drang, dass es nach jahrzehntelanger Abstinenz wieder in Liga zwei losgehe, sei auch in der Mannschaft angekommen.

Mit der Vorbereitung auf die neue Saison zeigt sich Anfang zufrieden. Immerhin blieb der Aufsteiger in allen Testspielen ohne Niederlage, auch gegen Sparringspartner aus 1. dänischer Liga, Bundesliga und Champions-League. Der Integrationsprozess der Neuzugänge sei abgeschlossen, auch wenn sich die „Rollen zum Teil noch finden müssten.“ Jeder Spieler habe aber annähernd die gleiche Spielzeit bekommen - um sich zu empfehlen und um sich an das Kieler System zu gewöhnen. Das „Aufstiegs-Erfolgsrezept“ aus spielerischer Dominanz und Arbeit gegen den Ball solle auch in der 2. Bundesliga fortgesetzt werden. Eine wichtige Zutat wird dabei wieder die eingespielte Viererkette der KSV sein, oder wie es Anfang mit einem Augenzwinkern ausdrückt: „Wenn wir hinten so lange wie möglich die „null“ halten, wird das nicht von Nachteil sein.“

Alle Infos zum Spiel gibt es am Sonntag im --> FuPa-Liveticker

Das Geheimnis, mit welcher Elf am Sonntag in die neue Mission gestartet wird, lässt sich der Coach dann aber nicht entlocken. Einzige Ausnahme: Die „Nummer 1“ geht wie in der Vorsaison an Kenneth Kronholm. Ansonsten gibt es nur Kader- und keine Stammspieler. Zu diesen gehören mit Noah Awuku (17) und Utku Sen (19) auch zwei Talente aus der eigenen Jugend, die in den Tests einen „sehr vernünftigen“ Eindruck hinterlassen haben, trotzdem sei Geduld gefragt. „Wir wollen die Jungs nicht verheizen“, so Anfang, „Noah hat aufgrund der Europameisterschaft und der Schule quasi noch keinen Urlaub gehabt.“

Hinterließ in den Tests einen guten Eindruck: Holstein Kiels Talent Noah Awuku (17), hier mit dem Treffer zum 5:3 gegen den Hamburger SV.
Hinterließ in den Tests einen guten Eindruck: Holstein Kiels Talent Noah Awuku (17), hier mit dem Treffer zum 5:3 gegen den Hamburger SV.
Hinterließ in den Tests einen guten Eindruck: Holstein Kiels Talent Noah Awuku (17), hier mit dem Treffer zum 5:3 gegen den Hamburger SV.
Ansonsten kann der Trainer der Kieler auf einen großen Spielerpool zurückgreifen: Dominik Schmidt, der am Donnerstag eine Pause einlegen musste, ist wieder voll im Training. Dafür steht noch ein Fragezeichen neben Rechtsaußen Patrick Herrmann und Offensivmann René Guder. Definitiv nicht dabei sind der verletzte Neuzugang Atakan Karazor, sowie Arne Sicker und Luca Dürholtz aufgrund von Trainingsrückstand nach einer Infektion mit Pfeifferschem Drüsenfieber. Abgesehen davon ist die Mannschaft und Kiel bereit für die 2. Bundesliga.Wichtige Info für Zuschauer, die mit dem Auto anreisen: Im Parkhaus des Regionalen Berufsbildungszentrum (Westring 444) werden den Zuschauern zu Wochenendspielen ab sofort 150 zusätzliche Parkplätze für jeweils fünf Euro zur Verfügung stehen. Bei Spielen in der Woche sind es 100 freie Parkplätze für Holstein-Fans.
Aufrufe: 029.7.2017, 16:00 Uhr
Hermann/FuPaAutor