2024-05-10T08:19:16.237Z

Im Nachfassen
Anführer und Mahner: Dominic Peitz (rechts), der hier dem Rostocker Timo Gebhart davonzieht. Foto: Stieh
Anführer und Mahner: Dominic Peitz (rechts), der hier dem Rostocker Timo Gebhart davonzieht. Foto: Stieh

Holstein Kiel trotzt der Nervosität

Kieler bauen ihre Serie gegen den FC Hansa Rostock aus

Verlinkte Inhalte

Serie ausgebaut. Elf Spiele in Folge ist Holstein Kiel nun unbesiegt. Zudem war eine andere Serie endlich dahin. Nie hatte es Holstein in dieser Saison geschafft, einem zweiten Sieg auch den dritten hintereinander folgen zu lassen. Die quasi letzte Möglichkeit dafür wurde genutzt.

„Das ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um auch dieses Thema erledigt zu haben“, freute sich Kapitän Rafael Czichos. Zuvor hatte Trainer Markus Anfang den Fokus auf dieses primäre Ziel gerichtet, um zu verhindern, dass sich Spieler über Dinge Gedanken machen, die noch nicht auf der Agenda stehen.

Die einsetzende Nervosität nach dem 2:1 konnte er damit nicht ganz verhindern. „Ich hatte das Gefühl, dass es vorher teilweise fast zu leicht ging“, sagte Anfang. „Wir haben gut gespielt. Nur das dritte Tor hat gefehlt.“ Doch nach dem Anschlusstor („Wie aus dem Nichts“, so Alexander Bieler) litt die Souveränität. „Bei so einem Freistoß am Ende ist man schon etwas nervös“, wusste Dominick Drexler. „Jetzt geht es ohnehin mehr um die Nerven. Wenn wir die im Griff haben, kommt das Fußballerische automatisch dazu.“

Am Ende war das nur noch in kleinen Stücken sichtbar. „Wir sind ein wenig in alte Rituale verfallen“, sagte Routinier Dominic Peitz, der – für ein vielleicht letztes Mal in dieser Saison – in die Rolle des Mahners schlüpfte. „Wir haben das 2:1 nach Hause gebracht. Insofern war das schon ein Fortschritt“, sagte er in Erinnerung an ein ähnliches Spiel gegen Aalen in Februar, als aus einem 2:0 und lange Zeit guter Leistung noch ein 2:2 geworden war.

„Das ist eine Riesen-Erleichterung, jetzt den nächsten Schritt gemacht zu haben“, kommentierte Kapitän Czichos. „Aber bis auf das Gegentor haben wir auch keine Gefahr vor dem Tor zugelassen.“

Dennoch bestätigte er die aufkommende innere Unruhe. „Wenn die Fans dann zwischendúrch ,Spitzenreiter, Spitzenreiter' rufen, denkt man schon mal darüber nach. Am Ende habe ich etwa im Halb-Minuten-Takt zur Uhr gesehen.“

Als der verdiente Sieg unter Dach und Fach war, konnte man entspannt auf die anderen Resultate sehen. Zwar hatte Duisburg den Ausgleich erzielt, weshalb „Spitzenreiter“ am Ende nicht mehr stimmte. Doch die Punktverluste von Magdeburg und Osnabrück machen die Lage komfortabel. Platz vier und die DFB-Pokal-Quali ist bereits sicher. „Jetzt haben wir zwei Matchbälle“, freute sich Czichos.
Aufrufe: 09.5.2017, 15:00 Uhr
SHZ / cjeAutor