2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Eine der Kieler Chancen nach der Pause: Dominic Peitz (links) hat abgezogen, die Erfurter Liridon Vocaj und Sebastian Tyrala kommen zu spät.
Eine der Kieler Chancen nach der Pause: Dominic Peitz (links) hat abgezogen, die Erfurter Liridon Vocaj und Sebastian Tyrala kommen zu spät.

Holstein Kiel nimmt einen Punkt für die Moral mit

Kurz vor Schluss: Peitz rettet wichtigen Punkt gegen RW Erfurt

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Einen Punkt für die Moral nahm Holstein Kiel vom Gastspiel bei Rot-Weiß Erfurt auf die Heimreise mit. Trotz einer über weite Strecken wenig erbaulichen Vorstellung erkämpften sich die „Störche“ in Überzahl am Ende noch ein verdientes 1:1, fielen aber dennoch von Platz zwei auf drei zurück.

Holsteins Trainer Markus Anfang stellte die gleiche Mannschaft auf, die in der vergangenen Woche gegen Preußen Münster trotz des 0:0 eine ansprechende Leistung gezeigt hatte. Nach Verletzungspause stand Manuel Janzer erstmals wieder im Kader.

Auf der Gegenseite stand Trainer Stefan Krämer der zuletzt gesperrte Torjäger Carsten Kammlott wieder zur Verfügung, der Aykut Uzan ersetzte. Zudem begann Sebastian Tyrala für Ioannis Nikolaou.

Die Kieler fanden bei ungemütlichen Bedingungen (böiger Wind, holpriger Platz) nicht zu ihrer spielerischen Linie. Die Erfurter wirkten anfangs bissiger und gewannen mehr Zweikämpfe im Mittelfeld. Bei den auch fußballerisch enttäuschenden „Störchen“ gesellten sich zahlreiche Fehler im Aufbau hinzu, für die immer wieder unterschiedliche Spieler (Peitz, Drexler, Schindler) verantwortlich waren. Nur wenige Male kombinierten sich die Gäste wie an guten Tagen üblich durch die gegnerischen Reihen.

Die einzige Chance, die daraus resultierte, hatte Dominick Drexler nach einem guten Zusammenspiel mit Marvin Ducksch, scheiterte jedoch an Philipp Klewin (30.). Zwei weitere Möglichkeiten resultierten aus einem Standard, als Dominik Schmidt einen von Dominic Peitz verlängerten Bieler-Eckball nicht richtig traf (35.) und einem 25-Meter-Fernschuss von Peitz (41., links vorbei).

Erfurt stellte zwar zu Beginn das bessere Team, kam aber gegen die Kieler Deckung eigentlich kaum nennenswert durch. Die einzigen selbst erspielten Torszenen waren ein Aufsetzer aus 28 Metern von Theodor Bergmann, mit dem Kenneth Kronholm schon etwas Mühe hatte (18.), und ein 25-Meter-Schuss von Liridon Vocaj, der knapp am Tor vorbei strich (40.).

Dass die Gastgeber zur Pause führten, hatten sich die Kieler selbst zuzuschreiben. Nachdem Vocaj von links hoch, aber unplatziert in die Mitte geflankt hatte, bestand eigentlich keine Torgefahr. Doch die Rückgabe mit der Brust, die Christopher Lenz versuchte, misslang völlig. Okan Aydin spritzte von hinten dazwischen und hatte keine Mühe, Kronholm zum 1:0 zu überwinden (26.).

Die zweite Hälfte begann gut für die Kieler. Jens Möckel verschätzte sich bei einem hohen Ball und rannte Ducksch von hinten um. Die Gelb-Rote Karte für den früh verwarnten RWE-Verteidiger war absolut vertretbar (48.).

In Überzahl – eine Disziplin, in der Holstein langsam Übung bekommen sollte – hatte der Gast nun klare optische Vorteile. Schon früh wählten die „Störche“ dabei die Variante mit dem kopfballstarken Peitz als zweite Spitze und setzten vermehrt auf lange Bälle. Die erste echte Torchance hatte Steven Lewerenz, als ein Schmidt-Diagonalpass etwas überraschend bis zum Linksaußen durchkam, der aber aus sieben Metern nur das Außennetz traf (63.). Peitz setzte einen Kopfball über das Tor (73.).

Der eingewechselte Ilir Azemi, nun neben Peitz und vor Ducksch zweite Spitze, traf den Ball nach einer Lenz-Flanke nicht voll (79.). Nach einer erneuten Lenz-Flanke war Klewin zu einer Glanztat gezwungen, als er einen Ball von Peitz stark zur Ecke lenkte (83.).

Allerdings hatten auch die Erfurter ihre Kontergelegenheiten. Kammlott schoss vorbei (57.). Der zunächst zögerliche Kronholm gewann ein Eins-gegen-eins-Duell mit dem allein auf ihn zulaufenden Aydin (84.). Den Ausgleich hatte Holstein dennoch verdient.

Peitz erzielte ihn per Kopf nach einer Freistoßflanke von Lenz (89.). Hätte Janzer 45 Sekunden später nach einer Drexler-Flanke sogar das 1:2 erzielt, als er allein vor Klewin scheiterte (90.), wäre das des Guten wohl ein wenig zu viel gewesen.
Aufrufe: 017.4.2017, 19:20 Uhr
SHZ / Christian JessenAutor