2024-04-25T14:35:39.956Z

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Vom Schwachpunkt wieder zum Leistungsträger: Fabian Schnellhardt (li., hier gegen Julian Riedel) steigerte sich gegen Aue in allen Bereichen. Foto: Kasch
Vom Schwachpunkt wieder zum Leistungsträger: Fabian Schnellhardt (li., hier gegen Julian Riedel) steigerte sich gegen Aue in allen Bereichen. Foto: Kasch

Holstein Kiel: Neitzel findet die richtigen Worte

"Die Ansprachen haben gefruchtet": Deutliche Leistungssteigerung der Kieler "Störche" beim Sieg gegen Aue

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Die miese Stimmung der Vorwoche war wie weggeblasen. Strahlend kamen die Kieler Spieler nach dem 3:0 gegen Aue vom Platz. ,,Das hat doch mal wieder Spaß gemacht", lachte Kapitän Tim Siedschlag.
,,Das war ein schönes Fest", freute sich Torschütze Mathias Fetsch.
,,Ein sehr gutes Spiel, und die Zuschauer haben uns auch gut unterstützt", war Verteidiger Patrick Kohlmann zufrieden. Präsident Roland Reime konstatierte mit Erleichterung: ,,Die Ansprachen von Karsten Neitzel und Uwe Stöver in der vergangenen Woche haben gefruchtet."

Klare Worte hatte es intern gegeben nach den drei schwachen Spielen der englischen Woche, insbesondere den Niederlagen in Rostock (0:1) und gegen Cottbus (1:2). Dazu hatten nicht nur die Verantwortlichen beigetragen. Auch untereinander hatten die Spieler die Notwendigkeit erkannt.

,,Wir standen ja zu Recht in der Kritik", wusste Fabian Schnellhardt, ,,es war eine schwierige Woche." Aber eine mit Resultaten. ,,Wir haben uns zusammengerauft", beschrieb Kohlmann die Entwicklung sowohl in den Trainingseinheiten als auch bei einem Mannschaftsabend.

,,Wir haben uns einschworen, um noch mehr als Einheit aufzutreten", erklärte Fetsch. Dominik Schmidt wollte das allerdings auch nicht überbewerten. ,,Wir sind eine gute Truppe. Das war auch vorher so. Vielleicht hat die Woche das noch einmal unterstrichen."

Große Geheimnisse wollte auch Schnellhardt da nicht hinein interpretieren. Beim 22-Jährigen war der Unterschied zur Vorwoche am deutlichsten zu sehen. ,,Der Trainer hat uns gesagt, wir sollen an unsere Stärken glauben", erklärte er.

Karsten Neitzel hatte vor dem Spiel zu einer ungewöhnlichen Maßnahme gegriffen. ,,Ich habe die Bilder aus dem Hinspiel noch einmal gezeigt, als wir viele gute Pressing-Situationen hatten", sagte der Trainer, der damit nicht nur die Mannschaft an ihre Qualitäten erinnerte, sondern auch den Respekt vor dem Tabellenzweiten, der 15 Spiele lang nicht verloren und in dieser Zeit nur sechs Tore kassiert hatte, ein Stück weit reduzierte.

Im Hinspiel hatten die Kieler ein verdientes 0:0 aus Aue entführt, waren dem Sieg dort lange näher. ,,Wir waren gut vorbereitet", fasste Fetsch das zusammen, ,,und zwar nicht nur auf den Gegner, sondern auch darauf, vollen Einsatz auf den Platz zu bringen."

Mit diesem Einsatz kehrte dann auch das Glück zurück. ,,Eigentlich muss der erste schon rein", beschrieb Torschütze Marc Heider, dessen Vertrag sich in der Vorwoche um ein Jahr verlängert hatte, sein 3:0. ,,Aber endlich hatte ich in dieser Seuchensaison auch einmal das Glück, dass mir der Abpraller wieder vor die Füße springt."

Genauso war es beim 2:0 von Manuel Janzer, wo dann auch mal das Glück hinzu kam, dass der Schiedsrichter-Assistent eine knappe Abseitsposition nicht erkannte. ,,Auch diesmal sind ein paar Bälle versprungen", erklärte Schnellhardt. ,,Aber wir haben dann sofort nachgesetzt. So war das insgesamt eine super Leistung."

Auch Trainer Neitzel, ansonsten auch an guten Tagen immer noch mit kritischen Anmerkungen, konstatierte: ,,Ein Riesenkompliment an alle. Heute können wir rundum zufrieden nach Hause gehen."

Im Verein und Trainerteam habe man ,,gute Maßnahmen" getroffen. ,,Alle haben noch mal ein paar Meter mehr gemacht, sind mit viel mehr Konsequenz in die zweiten Bälle gegangen", lobte Neitzel. Mit Blick auf die Tabelle wollte er den Sieg aber nicht überbewerten. ,,Das war ein kleiner Schritt, aber noch kein mittlerer oder großer."

Ein Problem muss er in der kommenden Woche aber lösen: Weil Kohlmann in Magdeburg gesperrt fehlt und Rafael Czichos (Muskelfaserriss) frühestens gegen Wiesbaden zurückkehrt, wird ein linker Verteidiger gesucht.

,,Kein guter Zeitpunkt für die fünfte Gelbe Karte", wusste Neitzel, der nun überlegen muss, ob der A-Jugendliche Arne Sicker (fehlte zuletzt auch krankheitsbedingt) bereits reif für ein Startelfdebüt ist oder ein völliger Novize auf der Position ran muss.

Aufrufe: 014.3.2016, 12:30 Uhr
SHZ / cjeAutor