2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligabericht
Foto: dpa.
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Holstein Kiel gewinnt dramatische Partie gegen Heidenheim

Auch drei Glücksschüsse stoppen Kieler nicht

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Holstein Kiels Erfolgslauf hält an. In einem dramatischen und spektakulären Spiel beim 1. FC Heidenheim bewiesen die „Störche“ erneut ihre Klasse, ließen sich von drei Sonntagsschüssen und zwei Rückständen nicht aus dem Tritt bringen und siegten verdient mit 5:3 (2:1).

Holstein-Trainer Markus Anfang überraschte mit einer Personalie: Aaron Seydel, der im Test gegen Werder II doppelt getroffen hatte, rückte für Kingsley Schindler in die Anfangsformation. Ansonsten begann die gleiche Elf wie beim 3:0 gegen Bochum. Heidenheims Trainer Frank Schmidt wechselte gleich auf fünf Positionen. Der zuletzt verletzte Kevin Müller rückte für Vitus Eicher zwischen die Pfosten. Dazu waren Marnon Busch, Mathias Wittek, Norman Theuerkauf und Tim Skarke für Philp, Beermann, Titsch-Rivero und Glatzel neu in der Anfangsformation.

Zwar benötigten die Kieler eine knappe Viertelstunde, um sich vollends auf die flexible Offensive des FCH – wechselte zwischen 4-4-2 und 4-2-3-1 – einzustellen. Doch die erste Chance gehörte den Gästen. Nach einem Schnatterer-Fehlpass schaltete Seydel schnell und schickte Marvin Ducksch, der frei vor Müller stand. Doch der FCH-Keeper parierte den Schuss in Richtung lange Ecke (6.). Es folgte ein Nackenschlag für die Kieler: Schnatterer hatte viel Platz, zog ab und traf mit einem herrlichen Schuss aus 30 Metern genau in den Winkel (9.).

Allerdings ließen sich die „Störche“ nicht schocken. Heidenheims Offensive hatte man fortan recht gut im Griff. Nur bei Fernschüssen von Skarke (13., abgefälscht zur Ecke), Wittek (25., vorbei) und Schnatterer (41., Kronholm hielt) gab es noch Ansätze von Gefahr für das Kieler Tor.Spätestens Mitte der ersten Hälfte hatten die Kieler ihren Spielrhythmus vollends gefunden und drückten der Partie durchweg ihren Stempel auf. Als Ducksch in die Tiefe für Dominick Drexler durchsteckte, bot sich eine Großchance, doch Müller warf sich in den Schuss und rettete mit dem Körper (22.).

Neun Minuten später spielte erneut Ducksch Drexler frei, der einen gefühlvollen Heber ansetzte, doch Müller brachte gerade noch die Fingerspitzen heran. Das Blatt wendete sich endgültig, als Alexander Mühling punktgenau in die von Kraus geöffnete Lücke in der FCH-Viererkette spielte. Ducksch erlief den Ball und traf flach aus 16 Metern zum 1:1 (40.).

Nur zwei Minuten später war die Abwehr der Gastgeber bei einem langen Ball erneut entblößt. Wittek riss Ducksch im Strafraum um und sah Rot. Ducksch selbst verwandelte den Elfmeter zur verdienten Kieler Pausenführung (43.).

Der zweite Abschnitt begann jedoch äußerst unglücklich für Holstein. Busch hatte im Mittelfeld ein wenig Raum, zog aus 22 Metern ab. Den eigentlich harmlosen Schuss fälschte Dominik Schmidt unhaltbar zum 2:2 ab (48.). Und es kam noch schlimmer: Nur vier Minuten später zirkelte Schnatterer einen Freistoß aus 25 Metern über die Mauer zum 3:2 genau ins rechte obere Eck (52.). Doch die Freude der dezimierten Heidenheimer währte nicht lange. Schon im Gegenzug war Ducksch wieder von Mühling gut freigespielt worden, traf aber nur die Latte. Doch Drexler verwandelte den Abpraller zum 3:3-Ausgleich (53.).

Die dramatische Partie nahm sich nur eine kurze Auszeit – die letzten 20 Minuten gehörten dann wieder eindeutig den Kielern. Drexler scheiterte nach starkem Solo an Müller (71.), der eingewechselte Schindler schoss etwas zu eigennützig drüber (78.). Drexler schoss an den Pfosten (80.). Beim Führungstreffer hatten die Kieler dann aber auch ein Quäntchen Glück. Nach Schindlers Flanke köpfte Drexler an den Pfosten, David Kinsombi staubte ab, stand bei seinem Treffer zwar knapp im Abseits – doch das 3:4 zählte (81.).

Zwei Minuten später war der Deckel drauf. Auch der dritte Joker Tom Weilandt war beteiligt. Seine Flanke köpfte Ducksch zu seinem dritten Treffer ein (83.). Am Ende hätten Ducksch (86.), Weilandt (87.) und Drexler (90./+1) sogar noch das halbe Dutzend für die Gäste voll machen können.
Aufrufe: 015.10.2017, 19:20 Uhr
SHZ / cjeAutor