2024-04-25T10:27:22.981Z

Im Nachfassen
Höhepunkt einer wechselvollen Hinrunde: Holsteins Spieler Czichos, Peitz, Lewerenz, Siedschlag, Bieler und Herrmann feiern das 4:1 in Rostock.getty
Höhepunkt einer wechselvollen Hinrunde: Holsteins Spieler Czichos, Peitz, Lewerenz, Siedschlag, Bieler und Herrmann feiern das 4:1 in Rostock.getty

Holstein Kiel: Der Weg in die 2. Bundesliga

Kieler lassen den lang gehegten Traum Realität werden

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Der Weg in die 2. Bundesliga – es war ein langer. Drei Cheftrainer und 25 eingesetzte Spieler arbeiteten in insgesamt rund elf Monaten daran, den lang gehegten Traum zur Realität werden zu lassen. Wir blicken auf die einzelnen Spiele kurz zurück.

30. Juli, FSV Frankfurt (H, 1:1):
Im ersten Spiel beginnt gleich eine Serie von verschenkten Punkten. Gegen den neuformierten Zweitliga-Absteiger führt Holstein durch ein Sané-Tor und hat ein halbes Dutzend gute Chancen. Höhepunkt: Ein von Lewerenz verschossener Elfmeter. So fällt kurz vor Schluss nach einem Standard das für den FSV glückliche 1:1.

6. August, VfR Aalen (A, 0:1): Bis kurz vor der Pause ist das Spiel unspektakulär. Dann fliegt Holstein-Kapitän Czichos für ein „Minimal-Foul“ am durchbrechenden Wegkamp vom Platz. In Unterzahl lässt Kiel nahezu nichts zu – bis ein 30-Meter-Kracher von Welzmüller in der 88. Minute im Winkel landet.

9. August, Sportfreunde Lotte (H, 3:1): Zwar führt Holstein früh durch einen Harder-Abstauber – doch die Leistung ist mäßig. Lotte spielt gut, ohne Chancen zu haben. Der Ausgleich durch einen Distanzschuss ist verdient. Nach Rot für Gäste-Verteidiger Rahn trifft Fetsch zum 2:1. Doch zehn Westfalen lassen Holstein zittern, ehe Lewerenz in der Nachspielzeit zum 3:1 kontert.

13. August, Fortuna Köln (A, 0:1): In einer richtig starken ersten Hälfte bleiben alle Chancen, insbesondere zwei Lewerenz-Riesen, liegen. Kölns Flottmann nutzt den einzigen Kieler Fehler zum 1:0. Nach der Pause rennen die „Störche“ ziemlich planlos an, negativer Höhepunkt ist Gelb-Rot für den eingewechselten Sané.

16. August: Trainer Neitzel wird nach über drei Jahren von seinen Aufgaben entbunden. Übergangsweise übernehmen U23-Trainer Werner und U19-Coach Drews, die am spielfreien Wochenende mit einem glanzlosen 2:0-Pokalerfolg beim ETSV Weiche starten.

27. August, FSV Zwickau (H, 3:0): Im einzigen Punktspiel des Interims-Trainerduos, das von 4-4-2 auf das seitdem bekannte 4-1-4-1 umgestellt hat, liefert Holstein ein starkes Spiel ab. Das 3:0 durch Tore von Fetsch, Siedschlag per Elfmeter und Schindler steht schon nach knapp einer Stunde fest.

31. August: Der neue Trainer Anfang wird vorgestellt. Der frühere Bundesliga-Profi hat zuvor erfolgreich den Nachwuchs von Bayer Leverkusen angeleitet.

11. September, SC Paderborn 07 (A, 3:1): Der neue Coach sieht in seinem ersten Spiel gleich eine echte Gala. Noch spielfreudiger als gegen Zwickau nehmen die „Störche“ den Zweitliga-Absteiger auseinander und lassen sich von einem Anschluss aus heiterem Himmel nicht bremsen. Am Ende schmeichelte das 3:1 durch Tore von Lewerenz, Drexler und Fetsch den Ostwestfalen.

16. September, VfL Osnabrück (H, 0:1): Erste Ernüchterung. Nur 45 Minuten läuft die Kieler Kombinationsmaschine, gerät nach der Pause ins Stocken. Hoheneder sieht nach zwei Fouls kurz hintereinander Gelb-Rot, ein Elfmetertor führt zu einer 0:1-Niederlage gegen den Angstgegner.

20. September, MSV Duisburg (A, 0:0): Beim Tabellenführer liefern die Kieler eine couragierte Leistung ab, haben am Ende sogar leichte Spiel- und Chancenvorteile auf ihrer Seite. Das Remis ist insgesamt aber gerecht und als Erfolg zu verbuchen.

24. September, Mainz 05 II (H, 3:0): Wie im vorherigen Heimspiel gibt es eine gute und eine schlechte Hälfte. Diesmal ist die erste ziemlich unterirdisch. Czichos, Fetsch und Drexler sorgen in zehn Minuten nach der Pause für den Sieg, der am Ende sogar deutlich höher hätte ausfallen müssen.

1. Oktober, 1. FC Magdeburg (A, 0:1): Paradebeispiel für unnötige Punktverluste. Holstein ist über weite Strecken drückend überlegen, kommt insgesamt auf knapp ein Dutzend Torchancen, erzielt aber keinen Treffer. Fünf Minuten vor Schluss steht FCM-Torjäger Beck einmal richtig und besiegelt die bitterste Niederlage der Saison.

15. Oktober, Werder Bremen II (H, 3:1): Schindlers frühe Führung bringt nicht die erhoffte Sicherheit. Der Ausgleich fällt noch vor der Pause. Drexler und Lewerenz treffen nach der Pause zum 3:1-Erfolg, der eher in die Kategorie Arbeitssieg einzuordnen ist.

22. Oktober, SV Wehen Wiesbaden (A, 0:0): Wie zuletzt machen die „Störche“ auswärts das Spiel und haben auch die besseren Chancen. In Überzahl fällt den Kielern nach der Pause aber insgesamt nicht genug ein, sodass auch hier zwei Punkte auf der Strecke bleiben.

29. Oktober, Preußen Münster (A, 1:1): Die erste halbe Stunde ist vielleicht die beste der Saison. Münster wird förmlich an die Wand gespielt, aber ein Janzer-Tor ist eine zu geringe Ausbeute, um die fällige Vorentscheidung zu erzwingen. Vor der Pause hält Kronholm einen Elfmeter, beim zweiten ist er nach 68 Minuten chancenlos.

5. November, Rot-Weiß Erfurt (H, 0:0): Die Thüringer stellen sich klassisch hinten rein. Holstein ist mit einer Durchschnittsleistung drückend überlegen, hat auch einige Torchancen, doch der erlösende Treffer fällt nicht.

19. November, Chemnitzer FC (A, 2:2): Eines der packendsten Spiele der Saison. Holstein spielt beim als Aufstiegsfavorit gestarteten CFC mutig, ist nach der Pause besser. Drexler und Lewerenz gleichen zwei Mal einen Rückstand aus. Das Remis ist am Ende gerecht.

26. November, Jahn Regensburg (H, 2:1): Der Aufsteiger ist ein unangenehmer Gegner. Holstein braucht Geduld und beweist diese. Lewerenz und Siedschlag treffen in der Schlussviertelstunde, der Anschluss der Oberpfälzer kurz vor Schluss kommt zu spät.

3. Dezember, Hansa Rostock (A, 4:1): Zwar gehen die Rostocker früh nach einem Standard in Führung. Doch Holstein lässt sich nicht schocken und zeigt eine der besten Saisonleistungen. Lewerenz, Siedschlag per Elfmeter, Drexler und Salem schießen den hochverdienten Sieg heraus.

10. Dezember, SG Sonnenhof Großaspach (H, 1:2): Nach Schindlers früher Führung scheint alles für Holstein zu laufen. Doch der Ausgleich kurz vor der Pause und Schmidts Platzverweis kurz danach werfen vieles über den Haufen. Zwar hat Holstein auch zu zehnt die deutlich besseren Chancen. Am Ende trifft aber Maria zum glücklichen Gäste-Sieg.

17. Dezember, Hallescher FC (A, 0:0): Trotz Personalsorgen in der Defensive stehen die „Störche“ stabil und haben selbst die beiden klarsten Chancen des Spiels, sodass das Remis den bis dahin daheim ungeschlagenen Hallensern schmeichelt.

28. Januar, FSV Frankfurt (A, 0:0): Bei widrigen Bedingungen findet Holstein keinen Spielrhythmus. Als Schindler noch vor der Pause Gelb-Rot sieht, kommt es nur noch auf die Defensive an – und die hält mit einem guten Keeper Kronholm nicht unverdient das 0:0.

4. Februar, VfR Aalen (H, 2:2): Janzer und Lewerenz bringen die Kieler in einer überzeugenden ersten Hälfte auf Siegkurs. Nach der Pause wird das Team jedoch sorglos und lässt sich bei den wenigen VfR-Chancen noch völlig unnötig zwei Punkte entreißen.

18. Februar, Fortuna Köln (H, 5:1): Eine halbe Stunde lang wehrt sich der limitierte, aber unangenehme Gegner stark. Ein Doppelschlag von Bieler und Janzer ändert das. Weil auf das 2:1 kurz vor der Pause Fetschs 3:1 Sekunden nach Wiederanpfiff und bald darauf ein Platzverweis folgen, ist alles klar. Drexler per Elfmeter und ein Eigentor sorgen für das 5:1.

26. Februar, FSV Zwickau (A, 0:1): Ein Tiefpunkt der Saison. Ein destruktiver Gegner führt durch einen – nach Zeitlupe berechtigten – Elfmeter früh mit 1:0 und verteidigt diese Führung mit unbändigem Kampf gegen eine wild anrennende Kieler Mannschaft, die kaum eine echte Chance erspielt.

4. März, SC Paderborn 07 (H, 2:1): Einen frühen Rückstand beantwortet Schindlers schneller Ausgleich. In der zweiten Hälfte bringt der gleiche Spieler Holstein in Front. Anschließend wird in einem unspektakulären Spiel der Sieg erstmals etwas „dreckig“ nach Hause gearbeitet.

10. März, VfL Osnabrück (A, 1:2): Ohne die gesperrten Czichos und Peitz passen in der ersten Hälfte weder Auf- noch Einstellung. Die schwächsten 45 Minuten der Saison münden in einer 2:0-Führung des kämpferisch starken VfL. Nach der Pause wird der Gastgeber müde, Holstein stärker. Schindler trifft zum 2:1, am Ende gibt’s gar noch die Chance zum (unverdienten) Ausgleich. Nach der Aussprache am Wochenende rückt die Mannschaft enger zusammen, der Trainer dreht erfolgreich an einigen Stellschrauben.

14. März, MSV Duisburg (H, 2:0): Neuzugang Ducksch trifft endlich zum ersten Mal in einer ersten Hälfte, in der jeder Zuschauer angesichts der zwei besten Teams der Liga begeistert ist. Nach der Pause lässt Holstein vor allem defensiv nichts mehr anbrennen. Lenz trifft mit einer direkten Ecke zum 2:0.

18. März, Mainz 05 II (A, 3:0): Ein souverän erspielter Sieg beim in den Vorwochen punktenden Schlusslicht nährt die Aufstiegshoffnung. Ein Eigentor nach einem Standard sowie Kontertore durch Lenz und Schindler zeigen künftige Stärken der Kieler deutlich auf.

25. März, 1. FC Magdeburg (H, 1:1): Das Verfolgerduell steht im Zeichen des tags zuvor verstorbenen Präsidenten Reime. Nach dem überraschenden 0:1 nach der Pause erarbeitet sich Holstein durch Czichos’ Tor kurz vor Schluss das gerechte Remis.

28. März, Sportfreunde Lotte (A, 0:0): Zwar gelingt im Nachholspiel vom 22. Spieltag nicht der eigentlich verdiente Sieg – auch mit am Ende zwei Mann mehr nicht. Doch eine kontrollierte Spielweise, das 8:1-Chancenverhältnis und der positiv-kritische Umgang damit untermauern die neu gewonnene „Störche“-Stärke.

1. April, Werder Bremen II (A, 2:0): Eine insgesamt eher mäßige Vorstellung der rotierenden Kieler, dennoch ein verdienter Sieg – denn zu den beiden Treffern von Schindler gewinnen die „Störche“ auch noch die „Aluminium-Wertung“ mit 4:2

.5. April, SV Wehen Wiesbaden (H, 3:0): Nach der frühen Führung durch Lewerenz haben die Gastgeber bei mehreren Wiesbadener Chancen Glück, kurz vor der Pause sieht Gäste-Akteur Lorenz zudem eine harte Gelb-Rote Karte. So erhöht Lewerenz nach Wiederanpfiff mit zwei weiteren Treffern.

9. April, Preußen Münster (H, 0:0): Trotz des Punktverlusts sind die Kieler erstmals Zweiter. Drückend überlegene und überzeugende „Störche“, die rund eine Stunde in Überzahl spielen, haben zwar zahlreiche gute Chancen, erzielen aber kein Tor.

15. April, Rot-Weiß Erfurt (A, 1:1): Fußballerisch eines der schwächsten Spiele der Kieler, die erstmals etwas zu verlieren haben. Ein individueller Fehler sorgt für den Rückstand. In Überzahl rennt Holstein die gesamte zweite Hälfte an, ehe Peitz in letzter Minute zum insgesamt gerechten Ausgleich trifft.

22. April, Chemnitzer FC (H, 2:0): Spielerisch klar überlegen, dazu mit der nötigen Geduld – gegen den CFC spielt Holstein abgeklärt wie ein Aufsteiger. Tore von Drexler und Ducksch nach der Pause besiegeln einen hochverdienten Erfolg.

29. April, Jahn Regensburg (A, 3:0): Schindler bringt Holstein früh in Front. Gegen spielstarke Regensburger haben die Kieler anschließend eine Menge Raum zum Kontern. In einer attraktiven Partie nutzen Ducksch und Janzer zwei dieser Gelegenheiten, um das Spitzenspiel klar für die Kieler zu entscheiden.

6. Mai, Hansa Rostock (H, 2:1): Ein Elfmeter- und ein Kontertor von Schindler bringen die KSV früh auf Siegkurs. Nach einer überzeugenden Leistung bringt das 2:1 in der zweiten Hälfte aber einige ins Nachdenken, der Sieg wird eher nach Hause gezittert.

13. Mai, SG Sonnenhof Großaspach (A, 1:0): Im entscheidenden Spiel legt Holstein los wie die Feuerwehr. Doch erst, als der Druck abgeebbt ist, trifft Ducksch zum 0:1. Anschließend ist Nervosität zu sehen, doch hinten brennt nichts an, sodass gut 1500 mitgereiste Fans und das Team feiern können.

20. Mai, Hallescher FC (H, 3:0): Trotz drei Tagen Mallorca und vielen Feierlichkeiten gehen die Kieler auch das letzte Spiel konzentriert an. Lewerenz, Ducksch und ein Eigentor nach Vorlage des scheidenden Kohlmann sorgen für den klaren Sieg.
Aufrufe: 01.6.2017, 13:00 Uhr
SHZ / Christian JessenAutor