2024-05-02T16:12:49.858Z

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Gemeinsame Freude: Nach dem Führungstor stürmt die gesamte Kieler Bank aufs Feld, um mit dem Schützen Marvin Ducksch zu jubeln.getty
Gemeinsame Freude: Nach dem Führungstor stürmt die gesamte Kieler Bank aufs Feld, um mit dem Schützen Marvin Ducksch zu jubeln.getty

Holstein Kiel: Aufstiegsheld Ducksch - Verbleib unklar

Ralf Becker: „Wir müssen abwarten. Die Entscheidung liegt nicht in unserer Hand“

Der neue Wulf-Dieter Hansen heißt bei Holstein Kiel Marvin Ducksch. Vor 39 Jahren war es „Wölfi“, der Mittelfeldspieler aus Flensburg, der Holstein in die 2. Liga schoss. Nun also Ducksch. Der Leihstürmer vom FC St. Pauli schlüpfte am Sonnabend in Großaspach in die Rolle des Aufstiegstorschützen – allerdings einer, der noch nicht einmal weiß, ob er die 2. Bundesliga dann auch mit Holstein genießen kann.

„Das war das Ziel bei der Ausleihe“, strahlte Ducksch. „Ich wollte der Mannschaft helfen, damit wir gemeinsam unser Ziel erreichen. Außerdem wollte ich selbst wieder in gute Form kommen. Beides hat funktioniert. Wir haben als Mannschaft wieder zu einer konstant guten Form gefunden. Dass es für mich jetzt auch noch das entscheidende Tor zum Aufstieg wurde, ist umso schöner.“

Den entscheidenden Moment bezog der 23-Jährige aber keineswegs nur auf sich, sondern bezog vor allem Dominick Drexler mit ein. „Er hat den Verteidiger auf sich gezogen, ich habe den freien Raum gesehen. Da wusste ich bei ihm einfach genau, dass dieser Ball perfekt kommen würde“, sagte der Schütze, der zum Aufstiegshelden wurde, und lobte damit starken Vorbereiter Drexler.

Der Stürmer selbst reagierte ebenso gut. „Bei meiner derzeitigen Form war es nicht mehr so schwer, den zu verwandeln“, strahlte das einstige Top-Talent aus Dortmund und Paderborn, das nach etwas Anlaufzeit in den letzten Saisonwochen wieder so richtig aufgeblüht war.Bei welchem Verein Ducksch künftig in der 2. Bundesliga spielt, ist noch nicht geklärt.

„Offiziell weiß ich noch nichts“, sagte der Angreifer. „Für meine beiden Vereine ist es auf jeden Fall so gelaufen wie erhofft. Wir sind aufgestiegen und St. Pauli hat den Klassenerhalt geschafft. Das ist perfekt.“ St. Paulis Geschäftsführer Andreas Rettig bekundete schon einmal im „Hamburger Abendblatt“ die Rückholabsicht der Hamburger. „Wir sind in ständigem Kontakt mit ihm und freuen uns, dass er in Kiel zur alten Stärke zurückgefunden hat. Er wird uns nächste Saison wieder viel Freude bereiten.“

Holsteins Sportchef Ralf Becker hielt sich entsprechend bedeckt. „Wir müssen abwarten. Die Entscheidung liegt nicht in unserer Hand“, sagte er. „Besprochen war, dass er nach der Saison zu St. Pauli zurückkehrt.“ Dass die Kieler durchaus Interesse haben, daran noch etwas zu ändern, liegt nach den letzten Wochen auf der Hand. „Insbesondere in den letzten Spielen hat er seine Qualitäten gezeigt“, erklärte Becker.

Ducksch selbst wollte sich nicht auf eine Präferenz festlegen. „Ich fühle mich in Kiel und in der Mannschaft wohl“, erklärte er aber immerhin. Durchaus vorstellbar, dass am Ende darum gehen könnte, ob und in welcher Höhe Holstein bereit ist, eine Ablösesumme an die Hamburger zu bezahlen.
Aufrufe: 015.5.2017, 20:30 Uhr
SHZ / cjeAutor